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Es war einmal, um das Jahr 1968 herum, eine Republik, deren Jugend gegen die Springerpresse aufbegehrte. Aus den historischen Gefechten ist das Konzernhaus siegreich und sogar gestärkt hervorgegangen: In der "Bild"-Zeitung, Springers ordinärstem Bumskontaktblatt, haben nach dem Niedergang der Apo nicht nur "Telefonsexschlampen" und "Titelmiezen", sondern auch grüne Minister und ehedem linksgestrickte Ex-Juso-Chefs ihre Reize dargeboten. Sogar im Vatikan geht der Chefredakteur der europaweit meistgelesenen Fickgeschichtenzeitung mittlerweile ein und aus, und im Zölibat lebende Bischöfe geben…mehr

Produktbeschreibung
Es war einmal, um das Jahr 1968 herum, eine Republik, deren Jugend gegen die Springerpresse aufbegehrte. Aus den historischen Gefechten ist das Konzernhaus siegreich und sogar gestärkt hervorgegangen: In der "Bild"-Zeitung, Springers ordinärstem Bumskontaktblatt, haben nach dem Niedergang der Apo nicht nur "Telefonsexschlampen" und "Titelmiezen", sondern auch grüne Minister und ehedem linksgestrickte Ex-Juso-Chefs ihre Reize dargeboten. Sogar im Vatikan geht der Chefredakteur der europaweit meistgelesenen Fickgeschichtenzeitung mittlerweile ein und aus, und im Zölibat lebende Bischöfe geben sich, um an der Macht von "Bild" schmarotzen zu dürfen, zu Interviews her, die neben Puff-Annoncen erscheinen. "Bild" regiert. Daran wird auch dieses Buch nichts ändern. Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Denkmal, für die Nachgeborenen, die erschaudernd zur Kenntnis nehmen werden, wie entsetzlich dreckig es in der Mediengosse des frühen 21. Jahrhunderts zugegangen ist.
Autorenporträt
Gerhard Henschel, geboren 1962, war unter anderem Redakteur bei der Titanic und lebt heute als freier Schriftsteller bei Hamburg. 2012 wurde ihm der Hannelore-Greve-Literaturpreis verliehen, 2013 wurde er mit dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet und 2015 mit dem Georg-K.-Glaser-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.02.2007

Sachbücher des Monats März
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. CHRISTOPHER CLARK: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600 – 1947. Aus dem Englischen von Richard Barth, Norbert Juraschitz und Thomas Pfeiffer. Deutsche Verlags-Anstalt, 896 S., 39,95 Euro.
2. ABDELLAH HAMMOUDI:Saison in Mekka. Geschichte einer Pilgerfahrt. Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. C. H. Beck, 313 S., 24,90 Euro.
3. UKI GONI:Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Aus dem Englischen von Theo Bruns und Stefanie Graefe. Assoziation A, 400 S., 22 Euro.
4. ARMATAYA SEN: Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt. Aus dem Englischen von Friedrich Griese. C. H. Beck, 208 Seiten, 19,90 Euro.
5. GERHARD HENSCHEL: Gossenreport. Betriebsgeheimnisse der Bild-Zeitung. Edition Tiamat, 192 S., 14 Euro.
6. HELMUT DUBIEL: Tief im Hirn. Antje Kunstmann Verlag, 144 Seiten, 14,90 Euro.
7. HERMANN A. SCHLÖGEL: Das alte Ägypten. Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. C. H. Beck, 512 S., 34,90 Euro.
8. NICCOLO MACHIAVELLI: Gesammelte Werke. Aus dem Italienischen von Johann Ziegler und Franz Nicolaus Baur. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Alexander Ulfig. Zweitausendeins, 1088 Seiten, 7,99 Euro.
9-10. WOLFGANG ULLRICH: Haben wollen. Wie funktioniert die Konsumkultur? S. Fischer Verlag, 224 Seiten, 17,90 Euro.
WOLFGANG KRAUSHAAR (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus. Hamburger Edition, 2 Bände, zus. 1415 Seiten, 78 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats März 2007 von Hans Martin Lohmann: DONELLA MEADOWS/ JORGEN RANDERS/ DENNIS MEADOWS: Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update Signal zum Kurswechsel. Aus dem Englischen von Andreas Held. S. Hirzel Verlag, 323 Seiten, 29 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Dr. Johannes Saltzwedel, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 31. März.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ganz auf einer Linie ist Heribert Seifert mit Gerhard Henschel, wenn der in "altmodischem Zorn" die Bild-Zeitung und ihre Praktiken verurteilt. In letzter Zeit sei das Boulevardblatt ja hoffähig geworden, bedauern Rezensent und Autor, aber selbst wer die Kritik an der Bild für veraltet hält, wird dem Buch laut Seifert einiges abgewinnen können. Denn hier werde nicht nur in komprimierter From das Funktionsprinzip der Boulveradpresse erläutert, sondern auch deren Kampagnenstil und Themenverwertungsketten veranschaulicht. "Furios" findet der Rezensent zudem den Gastbeitrag von Hermann L. Gremliza zu Ernst August von Hannover.

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