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Zuletzt sahen ihn zwei Schäfer im Grenzgebiet von Utah, wo er ein paar Tage lang am Rande des Canyons campte. An einem Novembermorgen 1934 belud Everett Ruess seine zwei Esel mit Proviant und Büchern, schulterte Staffelei und Leinwand und stieg in die Schlucht hinab, um dem Lauf des Escalante River zu folgen. Seitdem gilt Everett Ruess als verschollen. Er war zwanzig, als er für immer in den Canyons verschwand. Sein letztes Lebenszeichen war eine in die Felswand geritzte Inschrift: NEMO 1934. Everetts Tagebücher und Briefe erzählen von einem überschwenglichen Romantiker auf der Suche nach…mehr

Produktbeschreibung
Zuletzt sahen ihn zwei Schäfer im Grenzgebiet von Utah, wo er ein paar Tage lang am Rande des Canyons campte. An einem Novembermorgen 1934 belud Everett Ruess seine zwei Esel mit Proviant und Büchern, schulterte Staffelei und Leinwand und stieg in die Schlucht hinab, um dem Lauf des Escalante River zu folgen. Seitdem gilt Everett Ruess als verschollen. Er war zwanzig, als er für immer in den Canyons verschwand. Sein letztes Lebenszeichen war eine in die Felswand geritzte Inschrift: NEMO 1934. Everetts Tagebücher und Briefe erzählen von einem überschwenglichen Romantiker auf der Suche nach einem Leben im Einklang mit der Natur. "Ich werde ewig weiterwandern. Und wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich den abgelegensten, einsamsten, verlassensten Ort aufsuchen." In den Schluchten von Utah und Arizona wurde Ruess zum Mythos und zur Kultfigur für Generationen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mit 17 Jahren brach Everett Ruess (1914-1934) von Los Angeles auf, um in den nächsten Jahren die wüstenhaften Weiten des amerikanischen Südwestens auf seinem Esel zu durchqueren und das "wilde und freie Leben" zu besingen, berichtet Ludger Lütkehaus. Zweifellos geht von Ruess' Leben und Legende eine große Faszination aus, ist sich der Rezensent sicher. Entgegen geläufiger Meinungen hält er ihn allerdings nicht für einen "Frühvollendeten" wie beispielsweise Rimbaud. Die Textbasis, auf der Ruess' Ruhm gründe, sei eher schmal, zumal in der deutschen Auswahlausgabe. Umso mehr freut sich Lütkehaus über den "sensiblen Kommentar" von Jenny Niederstadt und die "schöne Übersetzung" von Gaby Wurster. Obwohl Ruess' Gedichte manchmal nicht frei von "spätpubertärem Pathos" sind, empfiehlt Lütkehaus die Lektüre sehr, gelte es doch wirklich einen "Poeten der Canyons" zu entdecken und ein bewegendes Leben dazu. Mehr noch als die Lyrik ist für Lütkehaus die Prosa der Tagebücher und Briefe "eigentliches literarisches Testament" von Ruess. Mit zunehmender Spannung und Teilnahme lese man von einem kurzen Leben, so Lütkehaus, "das sich mit nur zwanzig Jahren, erfüllt von der Intensität gesellschaftsbefreiter, naturversenkter Einsamkeit, dem Ende zuneigt". Jetzt wünscht sich der Rezensent nur noch eine ungekürzte Ausgabe.

© Perlentaucher Medien GmbH
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