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Anne McCaffrey im Jahr 2000 über den vorliegenden Roman: Ich habe Die Wiedergeborene 1965 aus Wut darüber geschrieben, wie männliche Autoren Frauen, oder allgemein weibliche Wesen, in Sciencefiction- und Fantasy-Romanen schilderten. Zugegeben, die Leserschaft war überwiegend männlich - zwischen 15 und 35 - und an den Schundstil der Sciencefiction-Magazine gewöhnt. Deren Coverillustrationen zeigten stets dickbrüstige, halb nackte, wunderschöne Frauen, die von schrecklichen Alien-Monstern bedroht wurden, während edle, gut angezogene Raumfahrer Krieg führten um deren Tugend zu bewahren. (Warum…mehr

Produktbeschreibung
Anne McCaffrey im Jahr 2000 über den vorliegenden Roman:
Ich habe Die Wiedergeborene 1965 aus Wut darüber geschrieben, wie männliche Autoren Frauen, oder allgemein weibliche Wesen, in Sciencefiction- und Fantasy-Romanen schilderten. Zugegeben, die Leserschaft war überwiegend männlich - zwischen 15 und 35 - und an den Schundstil der Sciencefiction-Magazine gewöhnt. Deren Coverillustrationen zeigten stets dickbrüstige, halb nackte, wunderschöne Frauen, die von schrecklichen Alien-Monstern bedroht wurden, während edle, gut angezogene Raumfahrer Krieg führten um deren Tugend zu bewahren. (Warum solche Aliens auf humanoide Frauen stehen sollten, war mir immer ein Rätsel. Die Geschmäcker sind so verschieden.) Mich ärgerte die überall durchschimmernde Botschaft, weibliche Wesen seien dumm, unfähig, sich selbst zu verteidigen, und halb nackt. Und mich ärgerte, dass sie in den Geschichten wirklich nur vorkamen um zu beweisen, wie männlich, macho und ganz allgemein chauvinistisc h die Helden waren. Ich hätte nicht zitternd in der Ecke gestanden. Ich hätte wahrscheinlich den erstbesten schweren Gegenstand genommen und wahllos auf den mich bedrohenden Alien eingedroschen! Aber ich war als Kind auch ein echter Wildfang und habe mich mit meinen zwei Brüdern geprügelt. Für mich waren in Robert Heinleins guten Geschichten die Frauen die eigentlichen Aliens: wahrhaft fremde Wesen, die kaum Ähnlichkeit mit den Mädchen hatten, die ich kannte. Der einzige Autor der 60er Jahre, der "vernünftige" Frauenfiguren schuf, war J.W. Schutz (Agent of Vega). So beschloss ich, eine Weltraumoper zu schreiben, in der das Mädchen alle Antworten kennt und die treibende Kraft für die Handlung ist. Das heißt nicht, dass der Held ein Hohlkopf oder geistloser Muskelprotz sein muss, nur weiß er eben nicht die Dinge, die die Heldin weiß und durchschaut. Ich machte auch keinen Hehl daraus, dass der Held Harlan (der nicht nach Harlan Ellison benannt ist, weil ich damals gar nicht wusste, das s es den Mann gab, tsts) und die Heldin Sara Sex miteinander haben. Wahrscheinlich das erste Mal, dass es in beiderseitigem Einverständnis passierte und nicht schamhaft als "Hand in Hand gingen sie in den Sonnenuntergang" verbrämt wurde. Die Handlung war ziemlich schlicht, der Sachverhalt aus anderen Weltraumopern bekannt, aber die Hauptfigur, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, war ein weibliches Wesen, ein Mädchen, eine Frau, in der sich andere Frauen wieder erkennen konnten. Die Wiedergeborene war als Parodie gemeint. Es dauerte eine Weile, bis das Publikum darauf kam, dass das meine Absicht war.
Ich habe das Buch vor kurzem wieder gelesen und finde immer noch, dass es keine üble Geschichte ist! Ich hatte nie vor, eine Fortsetzung zu schreiben. Die Vorstellung ödete mich an. Solche Erstkontakt-Angstmacher gab es in den 60er Jahren wie Sand am Meer. Ich hatte meinen Beitrag geleistet.
Seit Star Trek hat sich das weibliche Publikum von Sciencefiction und Fantasy verdre ifacht und es gibt bedeutend mehr Autorinnen, die in diesen Genres schreiben. Schriftstellerinnen wie Kate Wilhelm, Ursula K. Le Guin, Connie Willis, Lois McMaster Bujold, Elizabeth Moon, Elizabeth Ann Scarborough, Robin McKinley, Patricia McKillip, C.J. Cherryh und Pamela Sargent werden mit Genre-Preisen ausgezeichnet. Sie erforschen den Mikro- und Makrokosmos und bieten den Leserinnen Hauptfiguren, mit denen sie sich identifizieren können.
Wenn ihr Die Wiedergeborene lest, denkt daran, dass das Buch 1967 erstveröffentlicht wurde und warum ich es geschrieben habe: Ich wollte das Bild, das sich "männliche" Autoren im Kontext Sciencefiction und Fantasy damals von "weiblichen Wesen" machten, ansägen und auf die Schippe nehmen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In einer Sammelrezension bespricht Katharina Mütter vier Kriminal- bzw. Science-Fiction-Romane für Kinder.
1.) Wendelin van Draanen: "Sammy und der Hoteldieb" und "Sammy und der Knochenmann" (beide Carlsen Verlag)
Nach Ansicht von Mütter fallen diese beiden Bücher in die Kategorie "Klassische Detektivgeschichte", bei der kleine Helden (in diesem Fall das Mädchen Sammy) mit viel Spürsinn und "Gewitztheit" ihre Fälle lösen. Bedauerlich scheint sie es jedoch zu finden, dass spannende Geschichten dieser Art - wie sie vermutet - keine große Zukunft haben werden, angesichts der zunehmenden Computerbegeisterung und Science-Fiction-Liebe der jugendlichen Zielgruppe.
2.) Chris Archer: "Alpha Kids" (Arena-Taschenbuch)
Mit einer Bewertung dieses Buchs hält sich Mütter zurück. Jedoch weist sie darauf hin, dass die "Alpha Kids" dieser Geschichte "nicht aus dieser Welt" sind, auch wenn sie darin leben. Eine leichte Skepsis schwingt zwischen ihren Zeilen mit, wenn die Rezensentin von dem Jungen erzählt, der Anzeichen eines Aliens bekommt und plötzlich alle Bösewichter besiegen kann. Dabei verrät sie eine Pointe: Ein Alien zu sein, kann durchaus "tödliche Gefahren" nach sich ziehen.
3.)Anne McCaffrey: "Die Wiedergeborene" (Argument Verlag)
Die Rezensentin weist darauf hin, dass dieses Buch bereits 1965 geschrieben wurde, dass die Autorin allerdings mit ihrer Weltraumgeschichte damals "der Zeit (...) voraus" war. Insofern begrüßt Mütter die Neuauflage des Buchs, nicht zuletzt, weil es hier einmal nicht die Männer sind, die gegen das Böse kämpfen, sondern ein starkes Mädchen. Das scheint ihr durchaus "zeitgemäß".

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