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Über fünfzig Jahre nach Kriegsende zeichnet die vorliegende Studie erstmals ein umfassendes Bild der Kriegsgefangenschaft Deutscher in der UdSSR. Auf der Basis umfangreicher russischer Archivbestände gelingt die eingehende Analyse der Ziele und Mittel sowjetischer Kriegsgefangenpolitik in ihrem innen- und deutschlandpolitischen Kontext. Die Auswertung zahlreicher Heimkehrererinnerungen ermöglicht zugleich die eindringliche, beispielhafte Beschreibung der konkreten Auswirkungen dieser Politik auf den Gefangenenalltag in Stalingrad. Dabei deckt die Darstellung des Rußlandbildes deutscher…mehr

Produktbeschreibung
Über fünfzig Jahre nach Kriegsende zeichnet die vorliegende Studie erstmals ein umfassendes Bild der Kriegsgefangenschaft Deutscher in der UdSSR. Auf der Basis umfangreicher russischer Archivbestände gelingt die eingehende Analyse der Ziele und Mittel sowjetischer Kriegsgefangenpolitik in ihrem innen- und deutschlandpolitischen Kontext.
Die Auswertung zahlreicher Heimkehrererinnerungen ermöglicht zugleich die eindringliche, beispielhafte Beschreibung der konkreten Auswirkungen dieser Politik auf den Gefangenenalltag in Stalingrad. Dabei deckt die Darstellung des Rußlandbildes deutscher Soldaten und Heimkehrer auf, wie sich Einstellungen und Überzeugungen vom "Dritten Reich" in die Nachkriegsgesellschaft fortsetzten. So war das Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion nicht nur ein wichtiger Faktor des nachkriegsdeutschen Rußlandbildes, sondern auch ein Aspekt der westdeutschen Vergangenheitsbewältigung und -politik.
Bis zur Mitte der fünfziger Jahre formte sichein Bild der Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion, das von negativen Stereotypen geprägt wurde: Nicht umsonst war der 1956 erschienene, alle Klischees bedienende "Arzt von Stalingrad" noch 1993 der meistverkaufte Roman Konsaliks, obwohl die Kriegsgefangenschaft selbst nach den fünfziger Jahren kein großes öffentliches Thema in der Bundesrepublik Deutschland blieb.
Autorenporträt
Dr. Andreas Hilger ist Historiker mit den Forschungsschwerpunkten Geschichte der UdSSR und deutsch-sowjetische Beziehungen. Er ist am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden und an der Osteuropäischen Abteilung des Historischen Seminars der Universität Köln tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Einerseits stellt Winfried Heinemann dieses Buch als der "Geschichte von unten" verpflichtet dar, andererseits betont er aber auch, dass Hilger über diesen Ansatz weit hinaus geht und Zeugenaussagen etwa mit historischem Quellenmaterial und mit Statistiken aufarbeitet. Besonders beleuchtet Heinemann die Politik der Sowjetunion, die ganze Gruppen von Soldaten in "Schnellprozessen" als Kriegsverbrecher verurteilte, um gegenüber der Bundesrepublik eine Verhandlungsmasse in der Hand zu behalten. Interessant findet er auch die von Hilger berichtete Tatsache, dass die DDR bei ihren Bitten um Rückführung von Kriegsgefangenen weitaus weniger rücksichtsvoll behandelt wurde als die Adenauer-Regierung. Heinemann legt aber auch Wert darauf, dass neben den politischen Aspekten ganze Kapitel Themen wie dem Hunger und dem Heimweh gewidmet seien. Trotz einiger Einschränkungen, die Hilgers Bewertung der sowjetischen Zustände nach ihrer Rückkehr betreffen, lobt Heinemann das Buch als "durchaus lesbar geschriebene und manchmal sogar erschütternde Darstellung" des Themas.

© Perlentaucher Medien GmbH