Produktdetails
  • Verlag: Wunderhorn
  • 2000.
  • Seitenzahl: 64
  • Deutsch
  • Abmessung: 11mm x 153mm x 225mm
  • Gewicht: 212g
  • ISBN-13: 9783884231708
  • ISBN-10: 3884231707
  • Artikelnr.: 22910163
Autorenporträt
Jürgen Theobaldy, geboren 1944 in Straßburg, aufgewachsen in Mannheim. Nach kaufmännischer Lehre verschiedene Jobs und Studien in Freiburg, Heidelberg, Köln und West-Berlin. Der Lyriker, Essayist und Erzähler lebt in Bern.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Über Altes (einen Nachdruck der aus dem Jahr 1974 stammenden Gedichtsammlung "Blaue Flecken") und Neues (den Prosaband "In der Ferne zitternde Häuser" sowie den Lyrikband "Immer wieder alles") von Jürgen Theobaldy freut sich Rezensent Thomas Poiss. In einer kurzen Reminiszenz erinnert der Rezensent an die in den frühen Texten des Autors zu spürende von 1968 herübergerettete "Utopie der Befreiung" und die Fähigkeit Theobaldys, die Grenze des lyrisch Sagbaren auch gegen Adornos Diktum immer wieder zu verschieben. An den beiden neuen Büchern allerdings hat Poiss - bei aller Freude - doch etwas auszusetzen: zu idyllisch ist ihm der Ton, ja manchmal wird es sogar kitschig. Der Revoluzzer Theobaldy war ihm lieber als der bürgerliche Künstler.

© Perlentaucher Medien GmbH
"In einer Doppelrezension empfiehlt Hans Christoph Buch zwei Bücher von Jürgen Theobaldy, den er als ein "im Verborgenen blühendes Talent" bezeichnet, das noch nicht ausreichend entdeckt worden sei. Beide Bücher bezeichnet der Rezensent ohne Vorbehalte als "Meisterwerke".
1.) Jürgen Theobaldy: "In der Ferne zitternde Häuser. Prosa" (Das Wunderhorn)
Hier hebt der Rezensent besonders eine Passage hervor, in der es um das "Eingeständnis des Scheiterns" geht. Etwas dieser Art ist nach Buch in der gegenwärtigen deutschsprachigen Literatur selten zu finden. Überhaupt zeigt sich der Rezensent erfreut, dass es sich bei Theobaldy um einen Autor handelt, der "schrille Effekte" nicht nötig hat und auch nicht ständig die Jugendlichkeit ins Feld führt. Theobaldy ist für Buch ein Außenseiter, ein Beobachter, der aber weitaus mehr wahrnimmt als diejenigen, die stets in irgendwelche Kämpfe verwickelt sind.
2.) Ders.: "Immer wieder alles. Gedichte" (Zu Klampen)
Buch macht hier Anspielungen zu Hölderlin oder auch Robert Walser aus, aber dennoch verfügt Theobaldy seiner Ansicht nach über einen "unverwechselbar eigenen Ton", der allerdings schwer zu beschreiben sei. Begriffe wie "Sprödigkeit oder Melancholie" können diesen Ton nur unzureichend beschreiben, so Buch. Besonders angetan zeigt sich der Rezensent von dem Musikalischen in Theobaldys Sprachmelodie, das nie nur Musik nachahme, sondern selbst eine Schöpfung sei. Die Gedichte können sich nach Buch wie Einzelteile eines Romans lesen lassen, den der Leser im Kopf mit seinen eigenen Erfahrungen ergänzen muss. Hierin liegt für den Rezensenten eine der ganz besonderen Stärken diese Buchs.

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