Marktplatzangebote
17 Angebote ab € 0,46 €
  • Gebundenes Buch

Über 300 Fotografien, die in mehr als 70 Ländern entstanden sind, erzählen von den großen Feierlichkeiten, die Buddhisten, Christen, Hindus, Moslems, Taoisten, Sikhs und Juden alljährlich begehen. Der Journalist und Fotograf Jeremy Hunter nimmt den Leser mit auf eine Weltreise, in deren Verlauf er die Bedeutung, die die sakralen Feierlichkeiten für die verschiedensten Völker haben, begreifen lernt. Die farbenprächtigen und einfühlsamen Fotografien zeigen Brauchtümer und Rituale, die von der Entwicklung der modernen Zivilisation bislang unberührt blieben, wobei viele dieser Feierlichkeiten…mehr

Produktbeschreibung
Über 300 Fotografien, die in mehr als 70 Ländern entstanden sind, erzählen von den großen Feierlichkeiten, die Buddhisten, Christen, Hindus, Moslems, Taoisten, Sikhs und Juden alljährlich begehen. Der Journalist und Fotograf Jeremy Hunter nimmt den Leser mit auf eine Weltreise, in deren Verlauf er die Bedeutung, die die sakralen Feierlichkeiten für die verschiedensten Völker haben, begreifen lernt. Die farbenprächtigen und einfühlsamen Fotografien zeigen Brauchtümer und Rituale, die von der Entwicklung der modernen Zivilisation bislang unberührt blieben, wobei viele dieser Feierlichkeiten durch die Unterdrückung einzelner Völker vom Aussterben bedroht sind. Insofern haben die Aufnahmen auch dokumentarischen Charakter.
Der Autor und Fotograf Jeremy Hunter nimmt den Leser in diesem Buch mit auf eine Reise um die Welt. Über 300 spektakuläre Fotografien, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, zeigen Feste, Bräuche, religiöse Rituale und Wallfahrten aus mehr als 70 Ländern. Viele dieser Traditionen sind von der modernen Zivilisation bislang unberührt geblieben. Doch Globalisierung, Umweltzerstörung und die Unterdrückung einzelner Völker bedrohen zunehmend die kluturelle Vielfalt auf unserem Planeten. Dieser opulent ausgestattete Bildband, der das breite Spektrum der weltweit gefeierten Feste dokumentiert, ist nicht zuletzt deshalb von bleibendem Wert.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.05.2002

Feierliche Globalisierung
Sie tragen blutrote Saris, Girlanden aus weißen Blüten und auf dem Kopf Messingkrüge mit frischer Milch. Im Morgengrauen bewegt sich der vieltausendköpfige Zug aus tamilischen Frauen langsam über die Autobahn (unser Bild). Barfuß nähern sie sich dem Tempel der Göttin Amman, um ihren Schutz vor Krankheiten und „bösen Ereignissen” zu erflehen, von denen es damals, im 19. Jahrhundert, in den Teefabriken und auf den Eisenbahn-Baustellen von Kuala Lumpur reichlich gab und heute immer noch genug. Am Ende steht, wie bei den meisten Festen, – der Rausch. Halb bewusstlos vor Betelnüssen, Hitze und Ehrfurcht schieben, schreien und weinen die Frauen im Tempel, bis sie einen Blick auf die Göttin erhaschen.
Andere Völker feiern noch riskanter. „Er war ein athletischer Typ, der beste Werfer im Distrikt. Jetzt war er beim Cirit-Spielen lebensgefährlich verletzt worden. Der ,gereed‘war glatt durch den Hals gedrungen”, schrieb der Engländer Edward William Lane Anfang des 19. Jahrhunderts, und noch heute, so beweisen die Fotos in Jeremy Hunters ganz und gar nicht folkloristischem Bildband, schleudern die Türken beim Reiterspiel Cirit in vollem Galopp Speere aufeinander. Aber Schmerz, Gefahr und Entbehrung gehören oft zu einer zünftigen Feier – die Portugiesen rutschen auf Knien um die Sao Bento-Kirche, bis sie bluten; die Thailänder stechen sich beim „Song Dao” Schwerter durch die Wangen – ebenso wie Verzückung und Ekstase. Feste sind anthropologische Konstanten. Alle Völker dieser Welt, die primitiven Andamanen ebenso wie die High-Tech-Nomaden in den Tokioter Skylobbies, gönnen sich kalendarisch verbriefte Fluchten in eine aufregende oder auch nur tröstlichere Parallelwelt. Feste, dies zeigt Hunters Buch zwingend, dienen als Zeitkapseln, als Flaschenpost-Botschaften. Ihr ritueller Inhalt übersteht die Jahrhunderte unbeschadet und lässt sich selbst nach großen Pausen mühelos wieder in Dienst nehmen, denn die innere Festtagsuhr einer Gesellschaft funktioniert oft sehr präzise.So stürzt sich der Leser mit den aschgrauen „nagas” in den Ganges, klettert barfuß mit den Iren auf den grausamen Coragh Padraig und patscht durch das Watt der Normandie zum Mont-Saint-Michel. Nur eines sollte er nicht tun: Den Titel wörtlich nehmen. Das Alphornfest in Nesselwang ist vieles, aber bestimmt nicht heilig.
zri
JEREMY HUNTER: Heilige Feste – Eine Reise um die Welt. Nicolaische Verlagsbuchandlung, Berlin 2002. 256 Seiten, 39Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als sehr interessant beschreibt Sonja Zekri diesen Bildband, der dokumentiere, wie Feste in verschiedenen Teilen der Welt gefeiert werden - und das auf eine gar nicht folkloristische Art. Bemerkenswert findet die Rezensentin vor allem, dass kalendarisch festgelegte "Feste eine anthropologische Konstante darstellen" - egal wie unterschiedlich die beschriebenen Gesellschaften sonst sein mögen - und dass es bei Festen nicht um die Feier des Schönen und um Ekstase geht: "Schmerz, Gefahr und Entbehrung gehören oft zu einer zünftigen Feier". Diese Vielschichtigkeit ist in dem Band nach Ansicht der Rezensentin gut dokumentiert.

© Perlentaucher Medien GmbH