Ein Hörspieljuwel - neu entdeckt Ein hochverschuldetes Ehepaar ermordet seinen Gläubiger - und schafft es die Polizei auf die falsche Spur zu lenken. Vorerst zumindest. Wie der Gastwirt Hradschek und seine Frau schließlich an sich selbst scheitern, das erzählt Fontane psychologisch so fein beobachtet, dass man meint, eine brandaktuelle Geschichte vor sich zu haben. Stoff genug für 70 Minuten spannende Unterhaltung, die von einem großen Sprecherensemble farbig und lebendig präsentiert wird. Produktion: Bayerischer Rundfunk/Norddeutscher Rundfunk 1961
Ein hochverschuldetes Ehepaar ermordet seinen Gläubiger - und schafft es die Polizei auf die falsche Spur zu lenken. Vorerst zumindest. Wie der Gastwirt Hradschek und seine Frau schließlich an sich selbst scheitern, das erzählt Fontane psychologisch so fein beobachtet, dass man meint, eine brandaktuelle Geschichte vor sich zu haben. Stoff genug für 70 Minuten spannende Unterhaltung, die von einem großen Sprecherensemble farbig und lebendig präsentiert wird.
Theodor Fontanes romantische Balladen wie »Archibald Douglas«, »Schön Margret« und »Die Brücke am Tai«, zu denen er durch Sir Walter Scott inspiriert wurde, sind noch heute bekannt. Bis zu seinem letzten Lebenstag schrieb er Tausende von Briefen - er nannte sich einen »Briefschwärmer«. Sein Biograph H.H. Reuter urteilt: »Fontane würde zur großen deutschen Literatur gehören, auch wenn von ihm nichts überliefert wäre als seine Briefe.« Die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« wurden für den Romancier später zum unerschöpflichen Reservoir für die Darstellung des märkischen Lebens, der Landschaft und der Geschichte. Die Romane, u.a. »Vor dem Sturm«, »Irrungen, Wirrungen«, »Frau Jenny Treibel«, »Unwiederbringlich«, »Die Poggenpuhls« und »Der Stechlin«, zeigen ihn in der Beschreibung der Frauengestalten als einfühlsamen Beobachter. Theodor Fontane vermied Pathos und den »Lärm der Gefühle«, er war ein Meister der Ironie. Was mit scheinbar leichter Feder beschrieben, angedeutet, auch
verschleiert wird, ist in mühevoller Arbeit entstanden, Fontane sagte, er habe »gepusselt und gepult«.
Günter Eich wurde 1907 in Lebus/Oder geboren. Von Beginn an war er Mitglied der Gruppe 47 und erreichte in den 50er Jahren, der Blütezeit des Hörspiels, seinen Durchbruch als Autor. Zu seinen bekanntesten Hörspielen zählen »Träume«, »Sabeth« und »Die Mädchen aus Viterbo«. 1953 erhielt er für »Die Andere und ich« den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Günter Eich wurde 1959 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Er starb 1972 in Salzburg.
Foto: Wikipedia
Trackliste
CD
1
Unterm Birnbaum
00:00:26
2
Unterm Birnbaum
00:07:15
3
Unterm Birnbaum
00:05:22
4
Unterm Birnbaum
00:06:12
5
Unterm Birnbaum
00:05:54
6
Unterm Birnbaum
00:05:39
7
Unterm Birnbaum
00:06:27
8
Unterm Birnbaum
00:05:01
9
Unterm Birnbaum
00:04:31
10
Unterm Birnbaum
00:04:55
11
Unterm Birnbaum
00:05:31
12
Unterm Birnbaum
00:04:28
13
Unterm Birnbaum
00:08:26
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Auch nach fünfzig Jahren ist Günter Eichs Hörspieladaption von Theodor Fontanes Kriminalroman "Unterm Birnbaum" noch äußerst lohnend, findet Rezensent Wolfgang Schneider. Allein Fontanes Gefühl für eine atmosphärisch dichte und unheimliche Stimmung und für die Psychologie des Verbrechens sorgt dafür, dass der Kritiker schnell in den Bann dieses Werkes gezogen wird. Und so lauscht er gespannt der Erzählung um den Gastwirt Abel Hradschek, der aus einem finanziellen Engpass zum Gelegenheitsmörder wird. Auch wenn einige "schauerromantische Gruseleffekte" heute etwas veraltet wirken mögen, ist Günter Eichs Produktion derart "schlackenlos" und insbesondere Tilla Durieuxs Lesung der alten hexenhaften Nachbarin Jeschke so eindrucksvoll, dass der Rezensent dieses Hörbuch nur dringend empfehlen kann.
"Mit viel akustischer Atmosphäre und brillanten Darstellern läuft das Geschehen wie ein Film vor dem inneren Auge des Zuhörers ab. Allerfeinster Hörstoff!" Kieler Nachrichten
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