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450 Minuten Hörspielunterhaltung mit Kaminfeuer-Charme
Der Waisenjunge David Copperfield ist ein autobiographisch inspirierter Charakter, erschaffen nach dem Bild seines Autors Charles Dickens. Davids strenge Schulzeit, seine Begegnung mit unverwechselbaren Figuren wie Mr. Micawber, Uriah Heep oder Tommy Traddles gehören zum Grundbestand der Weltliteratur - hier in einer Hörspielfassung des WDR mit zeitloser Patina.
Große Inszenierung von Kurt Meister mit 26 Sprechern: u.a. mit Wolf Osenbrück, Lotte Koch, Walter Richter, Kurt Beck, Kaspar Brüninghaus, Richard Münch, Lilli Towska, Kurt
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Produktbeschreibung
450 Minuten Hörspielunterhaltung mit Kaminfeuer-Charme

Der Waisenjunge David Copperfield ist ein autobiographisch inspirierter Charakter, erschaffen nach dem Bild seines Autors Charles Dickens. Davids strenge Schulzeit, seine Begegnung mit unverwechselbaren Figuren wie Mr. Micawber, Uriah Heep oder Tommy Traddles gehören zum Grundbestand der Weltliteratur - hier in einer Hörspielfassung des WDR mit zeitloser Patina.

Große Inszenierung von Kurt Meister mit 26 Sprechern: u.a. mit Wolf Osenbrück, Lotte Koch, Walter Richter, Kurt Beck, Kaspar Brüninghaus, Richard Münch, Lilli Towska, Kurt Meister, Helmut Peine.
Mit Kompositionen von Werner Haentjes. WDR 1957.

Autorenporträt
Charles Dickens (1812-1870), geboren in Landport bei Portsea, wuchs in Chatham bei London auf. Als er elf Jahre alt war, musste sein Vater wegen nicht eingelöster Schuldscheine ins Schuldgefängnis; seine Mutter folgte ihm mit Charles' Geschwistern dorthin. Charles, das zweitälteste Kind, musste währenddessen in einer Schuhwichsfabrik arbeiten. Erst als der Vater nach einigen Monaten entlassen wurde, besuchte Charles wieder eine Schule. Mit fünfzehn begann er in einem Rechtsanwaltsbüro als Gehilfe zu arbeiten, später wurde er Zeitungsreporter.
Seine schriftstellerische Karriere begann er mit seinen Skizzen des Londoner Alltagslebens. Anschließend entstanden in rascher Folge die ersten Romane. Dickens wurde Herausgeber der liberalen Londoner Zeitung "Daily News", reiste in die USA und nach Italien und verfasste 1848/1849 "David Copperfield", der viel autobiographisches Material enthält.
Dickens' liebevolle Schilderungen menschlicher Schwächen, sein Kosmos skurriler und schrulliger

englischer "Originale" und die satirische Anprangerung sozialer Missstände machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einem der beliebtesten Romanciers der Weltliteratur. Seine Bücher brachten ihm außerdem beträchtlichen Wohlstand ein. Seit 1860 lebte er auf seinem Landsitz Gad's Hill Place in Kent, wo er im Alter von nur 58 Jahren an einem Schlaganfall starb.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.04.2008

DAS HÖRBUCH
Gut und Böse
„David Copperfield” in einem Hörspiel der fünfziger Jahre
Wunderbar tönt die lockende Melodie von Verheißung in der Stimme des Erzählers. Im Jahre 1957 wurde das Hörspiel vom Westdeutschen Rundfunk unter der Regie von Kurt Meister aufgenommen. Damals waren die Schauspieler und Sprecher geübt darin, keine Nachsilbe zu verlieren und das auch noch ungekünstelt klingen zu lassen. Und so verheißungsvoll zu intonieren wie Helmut Peine, der durch das Hörspiel „David Copperfield” führt, ist leider auch selten geworden. Durch das Heben und Senken seiner Stimme, durch Verzögerungen, einen gespitzten Mund, überhaupt wohl durch starken mimischen Einsatz seines Sprechwerkzeuges, bildet der Sprecher die Illusion eines verschnörkelten Theaters, von dessen goldgerahmter Bühne er eingangs in Ruhe den schweren Vorhang hebt, um dann stundenlang nicht ohne Ironie die gewichtigsten Figuren darauf herumzuschieben, die uns verdeutlichen, wie die Welt bewegt wird von dem Guten und dem Bösen.
Mehr als sieben Stunden ist das Hörspiel lang und kann den umfangreichen Roman von Charles Dickens nicht vollständig wiedergeben. Aber vom Gerüst fehlt nichts, die Kindheit von David Copperfield und die herzergreifenden Szenen des Herumgeschubstwerdens sind enthalten sowie seine Rettung vor der Sklaverei durch seine wunderliche Tante Betsey Trotwood, diese Kompassnadel der Moral, welche sich von Mr. Dick beraten lässt, den sie vor der Psychiatrie gerettet hat. Das Auf und Ab von Grusel und Erleichterung kann also in Gänze genossen werden. Die Stimmen bilden fast alles alleine ab: Auf Musik wurde verzichtet, nur wenige Geräusche stützen die Atmosphäre, mal Gläserklirren, Hufeklappern, Glockenschlagen, mehr brauchen die Solisten nicht zur Untermalung.
Trudik Daniel beispielsweise spricht die Rolle der Tante Betsey wie Miss Marple in der Besetzung von Margaret Rutherford. Dieser eiserne Besen mit Seele taucht gleich anfangs auf, um sich bellend über den Namen des Hauses ihrer armen Verwandten, den Namen des Dienstmädchens Pegotty und schließlich über ein Kind zu empören, das entgegen ihrer entschiedenen Voraussage kein Mädchen ist und taucht dann für Jahre wieder ab, um schließlich wie eine Fee in Ritterrüstung schicksalwendend einzugreifen, als der abgerissene David vor ihr steht.
Die helle klare Stimme des Knaben Wolf Osenbrück als Tante Betseys Großneffe Copperfield bildet einen ordentlichen Gegensatz, und um diese beiden herum wirbelt die ganze englische Gesellschaft, von den Superarmen, den Fischern und anderen Land- und Stadtleuten, bis zu den Superreichen, und alle sind stimmlich bestens abgebildet. Der fiese Uriah Heep nicht zu vergessen: Kurt Beck gibt ihm einen schleimig-keifigen Sound; in diesem Hörspiel sind Gute und Böse immer sofort zu erkennen, und das gehört ja auch zum Reiz der Romanvorlage. Ob die Aussprache „Uriäh” anstelle von „Jureia” besonders sorgfältig recherchierter Dialekt ist oder charmanter Fehler, das ist ein Rätsel.
MARTIN Z. SCHRÖDER
CHARLES DICKENS: David Copperfield. Hörspiel von Otto Bielen. Regie: Kurt Meister. Mit Hans Jörg Knaben, Richard Münch, Lilly Towska u.v.a. Produktion WDR 1957. Schall und Wahn, Bergisch Gladbach 2008, 450 min., 6 CD, 29,95 Euro.
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"Eine schöne Bearbeitung aus den 50er Jahren mit wunderbaren Sprechern. Die Kindheit Copperfields wird ausführlich erzählt, die Episoden aus dem Leben des erwachsenen Copperfield sind auf dramatische Schließung hin zusammengestellt." Mediendienst

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Gut gefallen hat Martin Z. Schröder diese Hörspielversion von Charles Dickens' "David Copperfield", die auf einer WDR-Produktion aus dem Jahr 1957 gründet. Obwohl nicht die volle Länge des Romans wiedergegeben werde, bleibe das Grundgerüst mit der peinigenden Kindheit des David Copperfield und die ihn rettende Tante Betsey als "Kompassnadel der Moral" erhalten. Die Entsethungszeit höre man sehr deutlich, Sprecher Helmut Peine führe mit "gespitztem Mund" und ohne eine Nachsilbe zu verlieren, durch das Stück wie durch ein Theaterstück, konstatiert Schröder, den das aber nicht gestört hat. Im Gegenteil: Dickens selbst teilte seine Welt in Gut und Böse, was die Sprecher in ihrer etwas in die Jahre gekommenen Diktion "verheißungsvoll intonieren", womit laut Schröder der besondere "Reiz der Romanvorlage" erhalten bleibe.

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