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Marie Sharp, das Alter Ego der Journalistin Virginia Ironside, ist zu jung, um einen Treppenlift zu benutzen, aber doch reif genug, um den Vorteil bequemer Schuhe zu schätzen. Sie geht gern auf Beerdigungen, die sie viel unterhaltsamer findet als Hochzeiten, sie tauscht den Gynäkologen gegen einen Chiropraktiker, liest begeistert Todesanzeigen und fragt sich, ob sie wohl an Alzheimer erkranken wird. Denn Marie Sharp wird langsam alt und ist verdammt froh darüber. Als ihr sechzigster Geburtstag näher rückt, beschließt Marie, ein Tagebuch zu beginnen und all die Ereignisse der nächsten Monate…mehr

Produktbeschreibung
Marie Sharp, das Alter Ego der Journalistin Virginia Ironside, ist zu jung, um einen Treppenlift zu benutzen, aber doch reif genug, um den Vorteil bequemer Schuhe zu schätzen. Sie geht gern auf Beerdigungen, die sie viel unterhaltsamer findet als Hochzeiten, sie tauscht den Gynäkologen gegen einen Chiropraktiker, liest begeistert Todesanzeigen und fragt sich, ob sie wohl an Alzheimer erkranken wird. Denn Marie Sharp wird langsam alt und ist verdammt froh darüber. Als ihr sechzigster Geburtstag näher rückt, beschließt Marie, ein Tagebuch zu beginnen und all die Ereignisse der nächsten Monate festzuhalten. Es wird ein turbulentes Jahr, in dessen Verlauf Marie Großmutter wird, aber auch ihren besten Freund verliert; ein Jahr, in dem sie Feste feiert, neue Bekanntschaften schließt und sich schließlich erneut in ihren Jugendschwarm Archie verliebt. Vor allem aber ist es eine Zeit, in der sie es genießt, endlich nicht mehr jung sein zu müssen. Mit Witz und Würde altern? Marie Sharp macht es vor! Aus dem Leben einer bekennenden Seniorin: scharf beobachtet und voll britischen Humors.
Autorenporträt
Virginia Ironside begann ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und veröffentlichte im Alter von zwanzig Jahren ihr erstes Buch. In den Sechzigern schrieb sie eine Rockmusik-Kolumne für die 'Daily Mail' und wechselte später als Kummerkastentante zur Zeitschrift 'Woman'. Derzeit hat sie eine wöchentliche Kolumne mit Ratschlägen für alle Lebensfragen im 'Independent'. Virginia Ironside hat bereits mehrere Ratgeber sowie Kinderbücher verfasst. In England ist sie nicht nur als Autorin und Journalistin bekannt, sondern auch als Tochter der Mode-Ikone Janey Ironside, einer Vorreiterin der Kulturrevolution der Sechziger. Die Autorin lebt und arbeitet in London.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht viel übrig hat Rezensent Martin Z. Schröder für das "Tagebuch der Marie Sharp" von Virginia Ironside. Zu bieder, zu gefühlig, zu nichtssagend findet er die Aufzeichnungen eines netten, braven sechzigjährigen Hausmütterchens. Immerhin räumt er ein, es handle sich um einen "gut geschriebenen Haufen Mist". Mit wahrer Freude erfüllt ihn dann der Vortrag Hannelore Hogers, die Marie Sharps Tagebuch "derart überzeugend" lese, "dass sich der wenig umgreifende Horizont einer pensionierten Kummerkastentante wie wirklich darstellt".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.10.2007

DAS HÖRBUCH
Kummerkastentante
Hannelore Hoger will keinen Seniorenteller
Virginia Ironside war, laut Verlag Random House, „Kummerkastentante” einer englischen Frauenzeitschrift und schreibt heute eine „wöchentliche Kolumne mit Ratschlägen für alle Lebensfragen” für den Independent, sie verfasste Ratgeber- und Kinderbücher. Sie ist mitteilungsbedürftig – Thema: Leben. Allerdings eines, das sich selbst genug ist, jedenfalls bürdet sie der Tagebuchschreiberin Marie Sharp, laut Verlag das Alter Ego der Autorin, ein Schicksal auf, das in seiner Allgemeingültigkeit einen Vorteil mitbringt: Es bietet Frauenzeitschriftenleserinnen eine Projektionsfläche.
Marie Sharp also (geschieden, ein Sohn) wird sechzig und beginnt, Tagebuch zu führen. Sie ist sympathisch, das ist ihr bedeutendster Wesenszug. Zwar wird angemerkt, dass sie einen Kater besitze und Lehrerin war, aber nie kommt mehr die Rede darauf. Außer gesellschaftlichen Vergnügungen und ihrer Vorliebe für Konversation gibt es in ihrem Leben nichts. Keine Hobbys, keine Lektüren, keine Reisen, keine Konzerte, kein Interesse, sie geht nicht einmal ins Kino. Sie stellt sich Fragen derart, wie es wohl kommt, dass sie sich mit 59 Jahren im sechzigsten Lebensjahr befindet. Dabei ist sie meistens vergnügt, sie hat gute Freundinnen und pflegt die Geselligkeit. Sie ist ironisch, altersweise abgeklärt bis zur Bildungsfeindlichkeit, hat eine empfindsame Seele und natürlich Selbstzweifel in den Knien. Sie erlebt genug: wird Großmutter, ein Freund stirbt an Krebs, sie verliebt sich. Streit und Feinde kennt sie nicht, sie hat keine Persönlichkeit, die über ein blasses Klischee der netten Sechzigerin hinausgeht.
Der ganze Text ist also ein immerhin gut geschriebener Haufen Mist über ein Hausmütterchen unserer Zeit, eine Mittelschicht-Alte von heute. Hannelore Hoger liest diesen gefühligen Brei aber derart überzeugend, dass sich der wenig umgreifende Horizont einer pensionierten Kummerkastentante wie wirklich darstellt. Er ist so überschaubar, dass sich der Hörer wie in der Puppenstube eines erzählenden Geschichtsbuches aus der Zukunft fühlt: Wie lebte das westliche Weibchen Anfang des 21. Jahrhunderts? Hoger trifft den Ton genau, manchmal spielt sie ein bisschen, lässt ihre Stimme von Tränen ersticken. Und das macht sie so gut, dass ihr zuzuhören zum Vergnügen gereicht. Nach allen vier Platten ist manchem Hörer bestimmt so übel wie einem Naschkätzchen nach vier Tafeln Schokolade; dagegen und in Vorbereitung auf das echte eigene Altern kann man ja ein wenig Montaigne lesen.
MARTIN Z. SCHRÖDER
VIRGINIA IRONSIDE: Nein, ich will keinen Seniorenteller. Das Tagebuch der Marie Sharp. Aus dem Englischen von Gertrud Wittich. Gelesen von Hannelore Hoger. Gekürzte Lesung, 240 min. Random House, 2007. 4 CD, 24,95 Euro.
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"Keine leeren Floskeln, keine leeren Entmutigungen. Sondern die Erfahrungen einer liebenswerten Frau, die um keinen Preis jünger sein möchte, als sie ist und gerade dadurch wesentlich jugendlicher erscheint als manche, die dem Jugendkult verfallen sind." (NDR 1)