Produktdetails
  • Verlag: Zweitausendeins
  • ISBN-13: 9783861505105
  • ISBN-10: 386150510X
  • Artikelnr.: 24834747
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Stephan Maus lässt es wieder einmal richtig krachen: An Axel Marquardts Roman "Anselm im Glück" hat ihm überhaupt nichts gefallen. Die Geschichte über den abgebrannten Autor Anselm, der über eine Nacht eine steile Medienkarriere hinlegt, findet Maus reichlich "dünn". Alles sei aus "dumpfen Rezepten" und "kitschigen Stereotypen" zusammengestoppelt. Was die Handlungsführung angeht, attestiert Rezensent Maus dem Autor "närrische Willkür"; dass der Held Anselm von einer unerwarteten Wendung zur nächsten stolpere, sei kein Zeichen von "Phantasie" sondern von "dramaturgischer Einfallslosigkeit". Besonders ärgerlich findet Maus die bemühte Komik des Romans; hier spiele sich jemand "als Meister der literarischen Hochkomik" auf, höhnt Maus, doch statt leichter, "verspielter" Muse werde nur ein "uninspiriert gackerndes Funkenmariechen" geboten. Als Mediensatire und Parodie auf Daily-Soaps mag der Rezensent den Roman nicht gelten lassen, weil er schon keine Parodie mehr sei sondern nur noch Soap. Und somit vollstreckt Maus sein literarisches Todesurteil: "Warum lesen, was man auch gucken kann?".

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