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Die Schauspielerin Johanna Hatt in Wien sinniert über ihre Rolle als Geliebte Solveig im 'Peer Gynt' am Burgtheater, während sie auf ihren Freund Daniel Tauber wartet. Dieser ist auf der Anfahrt aus der Schweiz, wo er seinerseits mit Jugendlichen den 'Peer Gynt' inszeniert. Dort geraten Schüler, eine Lehrerin, deren Vater und weitere Beteiligte in den Sog des Theaters und des Stücks. Wie in Peer Gynts berühmtem Bild von der Zwiebel nähert sich Peter Höners Roman Schale um Schale dem Zentrum. Und je tiefer er eindringt, umso drängender werden die Fragen, wird das Theater zur Welt und die Welt…mehr

Produktbeschreibung
Die Schauspielerin Johanna Hatt in Wien sinniert über ihre Rolle als Geliebte Solveig im 'Peer Gynt' am Burgtheater, während sie auf ihren Freund Daniel Tauber wartet. Dieser ist auf der Anfahrt aus der Schweiz, wo er seinerseits mit Jugendlichen den 'Peer Gynt' inszeniert. Dort geraten Schüler, eine Lehrerin, deren Vater und weitere Beteiligte in den Sog des Theaters und des Stücks. Wie in Peer Gynts berühmtem Bild von der Zwiebel nähert sich Peter Höners Roman Schale um Schale dem Zentrum. Und je tiefer er eindringt, umso drängender werden die Fragen, wird das Theater zur Welt und die Welt zum Theater, wo sich jugendliche Hoffnungen und gescheiterte Utopien, Flucht in Gewissheiten und Altersrebellion treffen. Und ewig jung bleibt die Frage Peer Gynts: 'Wer bin ich?' - Oder zählt am Ende doch nur die Liebe? 'Gynt' ist ein wunderbar kenntnisreicher und subtiler Roman über das Theaterspielen und zugleich ein Zustandsbericht über drei Generationen der heutigen Gesellschaft.
Autorenporträt
Peter Höner, geboren 1947, Schauspielstudium in Hamburg, Schauspieler u. a. in Hamburg, Bremen, Berlin und Basel. Seit 1981 freischaffender Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. 1997-2000 Präsident der Gruppe Olten. Im Limmat Verlag sind die Kriminalromane 'Seifengold', 'Das Elefantengrab ' und 'Wiener Walzer' mit Kommissar Mettler lieferbar sowie die Erzählung 'Bonifaz - Ingenieur seines Glücks' und der Roman 'Am Abend, als es kühler ward'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2011

Suchende Teenager

Das Interessante an Ibsens frühem Stück "Peer Gynt" ist natürlich der Namensgeber: der Träumer und Phantast Peer, der Mann, der die Realität verachtet und das Leben vertut; bei dem "der Geist zur Laune entartet und die Tat zum Spiele" (Hermann Bahr). Peer ist immer unterwegs, er will das Unmögliche und fällt überall auf die Nase. Ebenso interessant ist die Form: Das "dramatische Gedicht", so der Untertitel, besteht aus lauter einzelnen Episoden, in denen Peer die Hauptrolle spielt, es ist ein Stationendrama, ein Vorbild für die Expressionisten. Vielleicht hat Peter Höner, Jahrgang 1947, selbst einmal "Peer Gynt" gespielt, er ist von Haus aus Schauspieler, schreibt aber seit Jahren Romane. Sein neuer, schlicht-ehrgeizig "Gynt" genannt, ist ebenfalls in Episoden eingeteilt, die hier allerdings verschiedenen Personen gewidmet sind. Denen nähert sich der Text in zehn Kapiteln, die jeweils zu unserer Orientierung mit einem Peer-Gynt-Zitat eingeleitet sind. Eine Schulklasse, Sechzehnjährige, probt mit zwei Theaterprofis Ibsens "Gynt", da dieser Peer in seinem Verhalten und seinen Fragen - "Wer bin ich? Wo bin ich?" - sich selbst suchenden Jugendlichen doch sehr nah ist. Höner macht aus dem Stationendrama einen Reflexionsroman, aber die einzelnen Episoden sind unübersichtlich, der Ton ist dröge, die Sprache ungeschickt: "Als ob so zu tun, als ob man etwas täte, etwas mit Ironie zu tun hätte." Und da Höner nach eigenen Worten selbst ein Sinnsucher ist, gräbt und bohrt er auch in diesem Buch, das Ergebnis ist ausgesprochen ermüdend. (Peter Höner: "Gynt". Roman. Limmat Verlag, Zürich 2011. 284 S., geb., 29,50 [Euro].) puh

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Peter Höners moderne Adaption von Ibsens "Peer Gynt" hat Rezensentin Beatrice Eichmann-Leutenegger gleich in mehrfacher Hinsicht tief beeindruckt: Die Übertragung von Gynts Identitätssuche auf eine Gruppe Jugendlicher, die zum Ende ihrer Schullaufbahn zunächst lustlos, später voller Elan ein Theaterstück einüben, lasse in ihren "scharf beobachteten" Details nicht nur Höners Erfahrungen im Theaterbereich erkennen, sondern mache auch seine intensive Auseinandersetzung mit Ibsens Gedicht spürbar. Vor allem aber vom kompositorischen Aufbau des Romans ist die Kritikerin fasziniert. Wie es Höner gelinge, jedes einzelne der zehn Kapitel aus der Perspektive einer anderen Romanfigur zu schildern und dabei anspielungsreich die Erfahrungen seiner Protagonisten immer wieder mit denen Peer Gynts zu verweben, findet sie einfach meisterhaft. Wenn etwa die Schülerin Sarina ihre Erlebnisse nach einem Überfall bis zum Suizidversuch beschreibe, gerate die Reproduktion des Werkes aus dem 19. Jahrhunderts für die Hauptfiguren auch zu einer Auseinandersetzung mit eigenen Problemen und Emotionen. Ein "vielschichtiger" Roman, dessen offen gelassene Fragen zum Weiterdenken auffordern, lobt die eingenommene Kritikerin.

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