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Es sei da noch etwas liegengeblieben nach der Niederschrift seines zentralen Romans 'Die Magier', jenes 'Epos der Tuareg'. So will der Untertitel von Ibrahim al-Konis 'Die steinerne Herrin' verstanden sein. Dieses 'Übrige' publiziert er als 'ergänzende Episoden', eine ironische Wendung, die schon aus der Romantik bekannt ist.Denn das Buch ist in sich vollständig. So vollständig, wie eine Sammlung von Erzählungen sein kann, deren jede um eine Person kreist. Sie alle sind bekannt aus den 'Magiern'. Sie sind auch bekannt aus anderen Werken des Autors, als Figuren aus dem reichen Repertoire der…mehr

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Produktbeschreibung
Es sei da noch etwas liegengeblieben nach der Niederschrift seines zentralen Romans 'Die Magier', jenes 'Epos der Tuareg'. So will der Untertitel von Ibrahim al-Konis 'Die steinerne Herrin' verstanden sein. Dieses 'Übrige' publiziert er als 'ergänzende Episoden', eine ironische Wendung, die schon aus der Romantik bekannt ist.Denn das Buch ist in sich vollständig. So vollständig, wie eine Sammlung von Erzählungen sein kann, deren jede um eine Person kreist. Sie alle sind bekannt aus den 'Magiern'. Sie sind auch bekannt aus anderen Werken des Autors, als Figuren aus dem reichen Repertoire der al-konischen Wüste, Figuren, die Aspekte des Wüstenlebens verkörpern, das für den Autor das Leben an sich ist.Der Stammesführer, der 'den Stab in der Mitte hält', erhält ebenso ein Kapitel wie der jungvermählte Hirte oder Idikrân, der Bote der Missgunst, oder Taffâwut, die den Fortbestand des Stammes garantiert. Die Dschinnen, die Bewohner des Unbekannten, treten ebenso in Erscheinung wie der Mufflon, das weise, alte Tier. Wâw, das verlorene und gesuchte Paradies, hat seine Rolle ebenso wie das Anhi, das verschwundene Buch mit dem Vermächtnis der Ahnen, der Leitfaden für die Durchquerung der Wüste - für das Leben.
Autorenporträt
Ibrahim al-Koni, geboren 1948, wuchs in einem Tuaregstamm in der Libyschen Wüste auf. Nach dem Studium der Literatur am Gorki-Institut in Moskau arbeitete er als Journalist in Warschau und in Moskau. Seit 1993 lebt Ibrahim al-Koni in der Schweiz. Er hat zahlreiche Romane und Erzählungssammlungen veröffentlicht. Für seinen Roman "Blutender Stein" wurde er mit dem Literaturpreis der Stadt Bern ausgezeichnet, für den Roman "Die Magier" mit einem Buchpreis des Kantons Bern. 1996 erhielt er für sein Gesamtwerk den Libyschen Staatspreis für Kunst und Literatur. Für sein Gesamtwerk erhielt er den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern, 2008 wurden ihm der Preis der französisch-arabischen Freundschaft und der renommierte Scheich-Sâjed-Buchpreis verliehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit seinem "mächtigen, über tausendseitigen" Werk (das sich aus dem Hauptwerk "Die Magier" und den ergänzenden Episoden "Die steinerne Herrin" zusammensetzt) hat der Tuareg Ibrahim al-Koni den weißen Fleck, als der die Sahara auf unseren literarischen Landkarten prangte, erobert und seinem Volk, das sich "an der Schwelle zum Aussterben" befindet, eine "Überlieferung" gegeben, erklärt die Rezensentin Dorothea Dieckmann. Und in der Tat, so Dieckmann, entfalten sich von den ersten Seiten an die "Konstanten der Wüste", einerseits die der Natur und andererseits, mit dem Auftauchen der Karawane, die der Menschen. Letztere wirken wie Gesichter hinter Turbanen: "halb allegorisch verborgen, halb realistisch enthüllt". Aufwendig erzählt, drehe sich die Geschichte jedoch um einen klar umrissenen Kern: die Dreiecksgeschichte zwischen der Prinzessin Tenere, dem Notablen Ocha und dem Asket Udad. Alle drei, so die Rezensentin, wählen im Laufe der Erzählung den Tod, denn sie gehen an einer für ihr Geschlecht fatalen Situation zugrunde: Die Männer haben ihre Freiheit zugunsten einer Frau aufgegeben, und die Frau hatte die Freiheit zu wählen. Zum Vorwurf der Misogynie, der al-Koni gemacht wurde, bemerkt Dieckmann nur soviel, dass die "destruktiven Kräfte" in den weiblichen Figuren "kulminieren", insofern sie die Männer vom rechten Pfade abbringen. Und der rechte Pfad sei für den Tuareg der "Geist des Nomadentums", die nicht-abgesteckte "Weglosigkeit", das Wandern, das keinen Stillstand erlaubt - oder die Seele preisgibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
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