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Wie kam einst der Knödel auf die Hütte, als es weder Seilbahn noch Hubschrauber gab? Wer sich als Bergtourist diese Frage stellt, stößt auf die Hüttenträger, wahre "Alpen-Sherpas". Sie, Frauen und Männer, vermochten es, Lasten zwischen 50 und über 100 Kilogramm auf ihrem Rücken vom Tal bis in die Fels- und Eisregion hinaufzutragen. Sie sind die Hauptpersonen dieses Buches. Von ihren Werkzeugen und Fähigkeiten ist die Rede, von ihrem Alltag wird erzählt. Ein Stück Sozial- und Kulturgeschichte der Alpen und des Alpinismus am Beispiel eines berühmten Tales am Fuße des Großvenedigers. "Weder in…mehr

Produktbeschreibung
Wie kam einst der Knödel auf die Hütte, als es weder Seilbahn noch Hubschrauber gab? Wer sich als Bergtourist diese Frage stellt, stößt auf die Hüttenträger, wahre "Alpen-Sherpas". Sie, Frauen und Männer, vermochten es, Lasten zwischen 50 und über 100 Kilogramm auf ihrem Rücken vom Tal bis in die Fels- und Eisregion hinaufzutragen. Sie sind die Hauptpersonen dieses Buches. Von ihren Werkzeugen und Fähigkeiten ist die Rede, von ihrem Alltag wird erzählt. Ein Stück Sozial- und Kulturgeschichte der Alpen und des Alpinismus am Beispiel eines berühmten Tales am Fuße des Großvenedigers.
"Weder in der Geschichte des Alpinismus noch in der Sozial- oder Alltagsgeschichte haben die Trägerinnen und Träger bislang angemessene Berücksichtigung gefunden. Diese Dar-stellungslücke können und wollen wir nicht schließen. Uns genügt es, am Beispiel eines Tales und einiger dort gelegener Hütten den Hüttenträgerinnen und Hüttenträgern ein schriftliches Denkmal zu setzen. Wir protokollieren, was wir von alten Leuten erfuhren, die selbst noch als Träger ihren Lebensunterhalt verdient oder aufgebessert haben. Wer andere Alpentäler besser kennt als eben dieses, wird jedoch feststellen, dass die Geschichten vom Hüttentragen dort, bei aller lokaler Besonderheit, doch auf vergleichbare Weise erzählt werden könnten." (Aus dem Vorwort der Autoren)
Das Autorenehepaar sammelte nicht nur Interviews mit Zeitzeugen, sondern auch schriftliche Zeugnisse (Rechnungen, Karten, etc.) und vor allem Fotografien, die das Hüttenträgerwesen anschaulich dokumentieren.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.09.2002

Aufwärts!
Frühe Begegnungen zwischen
Touristen und Bergbauern
Im frühen 20. Jahrhundert setzte eine tiefgreifende Veränderung ländlicher Gebiete in Europa ein. Die Massenverkehrsmittel erlaubten es, in entlegenen Alpentälern die Landwirtschaft aufzugeben; Lebensmittel gab es fortan in Läden zu kaufen. Die Massenverkehrsmittel brachten die ersten Touristen in die Berge. Sie fuhren noch nicht mit Zahnrad- und Seilbahnen auf die Gipfel, sondern wanderten von Berghütte zu Berghütte. Die Alpenbewohner, die aus ihrer bäuerlichen Tradition schwere körperliche Arbeit gewohnt waren, verdingten sich als Träger. Sie begleiteten die frühen Bergwanderer, sie schafften Versorgungsgüter auf die Hütten, die von den modernen Verkehrsmitteln noch nicht erreicht wurden. Heute ist auch dies Geschichte, denn inzwischen kommt alles Nötige per Seilbahn und Hubschrauber auf die Bergeshöhen, und die meisten Touristen nutzen die bequemen Wege in die Alpen. Die Alpenbevölkerung verdient am Fremdenverkehr. Manche ältere Alpenbewohner erinnern sich aber noch an die frühere Zeit mit ihrer harten Arbeit.
Anke Bünz-Elfferding und Wieland Elfferding haben sich auf die Suche nach Erinnerungen an die Frühzeit des Alpentourismus gemacht, und zwar im oberen Teil des Iseltals bei Matrei in Tirol. Ihre Recherchen sind die Grundlage für ein interessantes Buch, das mit Fotos aus dem frühen 20. Jahrhundert illustriert ist: ein aufschlussreiches Zeitdokument und ein hübsches Geschenk für alle Alpenliebhaber.
HANSJÖRG KÜSTER
ANKE BÜNZ-ELFFERDING, WIELAND ELFFERDING: Die Alpen-Sherpas. Geschichten vom Hüttentragen im oberen Iseltal. Haymon Verlag, Innsbruck 2002. 95 Seiten mit Fotos, 14 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.2003

Neunzig Kilo auf dem Buckel

Erst seit einiger Zeit berücksichtigt die Geschichtsschreibung der Berge und Bergsteigerei die Rolle der Träger. Dabei wurde der Blick - nicht zuletzt im Rahmen des Medienrummels um den fünfzigsten Jahrestag der Erstbesteigung des Mount Everest - vor allem auf das Volk der Sherpas im Himalaya gelenkt. Kaum weniger abenteuerlich und exotisch freilich klingt, was Anke Bünz-Elfferding und Wieland Elfferding über jene Träger gesammelt haben, die im neunzehnten und bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die Berghütten der Alpen mit Material und Lebensmitteln beliefert haben; bisweilen mit einer Last von neunzig Kilo auf dem Rücken. Nach einer kurzen Einführung in die frühen, schwärmerischen Naturdarstellungen, in denen Bergbauern wie auch die Träger kaum mehr als Staffage im vermeintlichen Idyll gewesen sind, wechselt die Perspektive rasch auf das harte, entbehrungsreiche Leben. Um so so überraschender sind die oft amüsanten Anekdoten, die frühere Träger in den Dörfern am Fuß des Großvenedigers den beiden Autoren nicht ohne Stolz und nostalgische Verklärung erzählt haben. Vor allem auf die Erlebnisse dieser alten Herren stützt sich das Buch - und auf deren Erfahrungen. Weshalb etwa der maßgeschneiderten Kraxe oder der Technik des Gehens ebensoviel Raum gewidmet wird, wie eigenen Sprachgebräuchen, die solche Vokabeln kannten wie "aufngsamt", also: hinaufgesäumt. Daß der Beruf sich am Ende selbst überflüssig machte, indem die Träger das Material für Seilbahnen auf die Berge schafften, begreift man hier einmal als Erfolg.

F.L.

"Die Alpen-Sherpas - Geschichten vom Hüttentragen im oberen Iseltal" von Anke Bünz-Elfferding und Wieland Elfferding. Haymon-Verlag, Innsbruck 2002. 96 Seiten, zahlreiche Schwarzweißfotos. Gebunden, 14 Euro. ISBN 3-85218-404-5.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Abenteuerlich und exotisch findet der Rezensent mit Kürzel "F.L.", was die Autoren des Buches über jene Träger gesammelt haben, die im neunzehnten und bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die Berghütten der Alpen mit Lebensmitteln und Material beliefert hätten. Dabei seien sie oft mit neunzig Kilo auf dem Rücken die Berge hochgekraxelt, berichtet "F.L." beeindruckt. Anfangs kamen ihm diese Träger und Bergbauern "in den frühen, schwärmerichen Naturdarstellungen" noch "wie Staffage im vermeintlichen Idyll" der Berge vor. Als die Perspektive des Buches rasch auf das harte, entbehrungsreiche Leben dieser Menschen wechselt, überraschen die Autoren des Buches den Rezensenten mit sehr amüsanten und nicht ohne Stolz und Verklärung erzählten Geschichten und Anekdoten früherer Träger. So hält er die Passagen über Gehtechniken für mindestens so interessant wie die Sprachgebräuche der ungewöhnlichen Träger.

© Perlentaucher Medien GmbH"