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Aufrichtig und mit viel Empathie erzählt Anne Kanis' Protagonistin von Kindheit und Jugend in der DDR, von dem Zusammenhalt ihrer Familie, von der Verzweiflung des Vaters und der Angst der Mutter, von der Kunst und ihren Bedingungen - und von jenen, die nach der Wende, mit den Härten der neuen Lebenswirklichkeit konfrontiert, damit beginnen, sich mühsam zurechtzufinden.
Die junge Ich-Erzählerin, eine Sängerin aus Ost-Berlin, hält sich mit schlecht bezahlten Angeboten über Wasser. Das Geld und die Kunst wollen sich nicht verbinden. Ihre Agentin vermittelt sie auf Firmenfeste, ihre Freundin
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Produktbeschreibung
Aufrichtig und mit viel Empathie erzählt Anne Kanis' Protagonistin von Kindheit und Jugend in der DDR, von dem Zusammenhalt ihrer Familie, von der Verzweiflung des Vaters und der Angst der Mutter, von der Kunst und ihren Bedingungen - und von jenen, die nach der Wende, mit den Härten der neuen Lebenswirklichkeit konfrontiert, damit beginnen, sich mühsam zurechtzufinden.

Die junge Ich-Erzählerin, eine Sängerin aus Ost-Berlin, hält sich mit schlecht bezahlten Angeboten über Wasser. Das Geld und die Kunst wollen sich nicht verbinden. Ihre Agentin vermittelt sie auf Firmenfeste, ihre Freundin drängt sie, eine Beziehung mit einem reichen Mann einzugehen. Bis sie schließlich auf den Einen trifft, der seinen "Ofenrohrarm " um sie legt - und nichts vorzuweisen hat als den Schrebergarten
seiner Großmutter.

Anne Kanis zeichnet die Verwerfungen und Veränderungen jener Jahre sehr präzise nach, doch sie bringt die Ereignisse nicht sachlich in Erinnerung, sie hat dafür einen Ton gefunden, der den Ängsten und Hoffnungen ihrer Figuren nachgeht. Und es ist diese Verletzlichkeit, die ihrer Prosa bei aller Zartheit Kraft verleiht.
Autorenporträt
Kanis, Anne
Anne Kanis wurde 1979 in Ost-Berlin geboren. Sie ist die Tochter der Bühnenschauspielerin Elisabeth Richter- Kubbutat und des Pantomimen Günter Richter. Im Alter von 13 Jahren sprach sie die kindliche Hauptrolle im Hörspiel Emma nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Ursula Fuchs, mit 16 stand sie das erste Mal vor der Kamera. Seitdem arbeitet sie als Kino- und Fernsehschauspielerin und Sprecherin für Film und Hörfunk. Nichts als ein Garten ist ihr erster Roman.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.10.2015

Früheraugen
Eine Kindheit in Ost-Berlin:
Der Debütroman von Anne Kanis
Man möchte der jungen Sängerin aus Ost-Berlin die Brille, durch sie die trostlose und ach so harte Nachwende-Welt betrachtet, am liebsten herunterreißen. „Früheraugen“ nennt die Ich-Erzählerin im Debütroman „Nichts als ein Garten“ der Schauspielerin Anne Kanis diesen naiven Blick, mit dem sie sich an ihre Kindheit in der DDR erinnert. Eine Mischung aus Sentimentalität, Verträumtheit und unbestimmter Sehnsucht durchzieht die Seiten des Buches.
  Die Sängerin, immerhin schon Mitte dreißig, kann von ihrer Kunst nicht leben; sie jobbt in einer Kantine, singt bei Firmenfeiern und muss roten Lippenstift tragen, weil ihre Agentin das so will. Beständig versichert sie, ihr liege die Kunst mehr als alles andere am Herzen, aber ihre Gedanken kreisen beständig um Geld und Sicherheit.   
  Und sie kann sich nicht entscheiden, ob sie lieber den erfolgreichen Galeristen will oder den „Mittwochsmann“, der Altenpfleger ist und nichts vorzuweisen hat als den Schrebergarten seiner Oma. Die Protagonistin zieht sich in ihre Gedankenwelt zurück und schweift zurück in ihre Ost-Kindheit. Ihre in sanfte Worthülsen gepackten Erinnerungen hütet sie wie einen Schatz, nur vorsichtig und ausgewählt gibt sie das eine oder andere zum Besten: die Erinnerungen an ihren liebsten Kindheitsort, den Garten des Großvaters, an den Vater, den Geiger, der Konzerte auf der ganzen Welt gab, aber trotz zahlreicher Fluchtmöglichkeiten immer wieder in die DDR zurückkehrte.
  Allzu nostalgisch erzählt die 1979 in Ostberlin geborene Anne Kanis vom Alltag der Kindheit ihrer Heldin, klammert jedoch dabei die Politik weitgehend aus. Einmal allerdings, als die Erzählerin zur Kur geschickt wird, erfährt sie die Disziplinierungen und Demütigungen strenger sozialistischer Gleichheitserziehung. Hier lokalisiert der Roman den Ausgangspunkt für die Hinwendung seiner Heldin zur Kunst, denn damals war das Singen für sie die einzige Möglichkeit durchzuhalten. In der Gegenwart aber droht ihr der Schrebergarten. Man möchte die zarte Sängerin schütteln und ihr sagen: Komm mal raus aus deinem Schneckenhaus, die Mauer steht schon seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.
ANNA STEINBAUER
Anne Kanis: Nichts als ein Garten. Roman. Metrolit Verlag, Berlin 2015. 208 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Schütteln möchte Anna Steinbauer die Ich-Erzählerin, eine Sängerin Mitte dreißig aus Ost-Berlin, und ihr die Brille herunterreißen, mit der sie sich ihren verklärend-nostalgischen Blick auf die Kindheit in der DDR bewahrt. Und nicht bloß der Protagonistin des Romandebüts "Nichts als ein Garten" wirft Steinbauer rührselige Rückwärtsgewandtheit vor, sondern auch der Autorin Anne Kanis, ebenfalls in Ost-Berlin geboren und im Hauptberuf Schauspielerin. Der Vorwurf der Kritikerin: Politik muss leider draußen bleiben. Lediglich einmal, auf Kur, würden die "Disziplinierungen und Demütigungen strenger sozialistischer Gleichheitserziehung" im Buch eine Rolle spielen, moniert Steinbauer. Ansonsten durchziehe die Seiten "eine Mischung aus Sentimentalität, Verträumtheit und unbestimmter Sehnsucht".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Mischung aus Sentimentalität, Verträumtheit und unbestimmter Sehnsucht durchzieht die Seiten des Buchs." Süddeutsche Zeitung
"Die Ostberliner Autorin, zur Wende zehn Jahre alt, beschreibt viele am Umbruch gescheiterte Lebensmodelle und eine authentische Erschütterung über die soziale Kälte der bundesrepublikanischen Gegenwart. Ein dringender Appell an das Mitgefühl." Zeit Hamburg
"Kanis hat eine enorme Sprachfantasie." Main-Echo
"Ein wenig fehlen mir die Worte, um den Zauber dieses Romans zu beschreiben, den ich an einem einzigen Tag verschlungen habe!" Literaturleuchtet
"Wunderschön geschrieben, einmal angefangen nicht mehr wegzulegen." Papiergeflüster