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Der Islam: für Kinder der westlichen Welt zumeist eine fremde Religion und zugleich ganz nah. Freunde und Klassenkameraden sind muslimischen Glaubens und in vielen Städten gehören Moscheen zum Alltagsbild. Was hat es mit dieser Religion auf sich, der wir so oft begegnen? Was steht im Koran geschrieben? Was unterscheidet Allah vom Gott der Bibel? Warum fasten muslimische Familien einmal im Jahr und warum tragen manche Musliminnen ein Kopftuch?

Produktbeschreibung
Der Islam: für Kinder der westlichen Welt zumeist eine fremde Religion und zugleich ganz nah. Freunde und Klassenkameraden sind muslimischen Glaubens und in vielen Städten gehören Moscheen zum Alltagsbild. Was hat es mit dieser Religion auf sich, der wir so oft begegnen? Was steht im Koran geschrieben? Was unterscheidet Allah vom Gott der Bibel? Warum fasten muslimische Familien einmal im Jahr und warum tragen manche Musliminnen ein Kopftuch?
Autorenporträt
Lamya Kaddor, geboren 1978, vertritt das "Centrum für Religiöse Studien" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist eine der muslimischen SprecherInnen für das "Forum am Freitag" auf der Homepage des ZDF. 2016 wurde sie mit dem "Integrationspreis der Stiftung Apfelbaum" ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.10.2012

LIES DOCH MAL:

Weltreise: Ein echter Engländer scherzt nicht, wenn es um etwas so Ernstes wie eine Wette geht, sagt Phileas Fogg. Im Londoner Reformclub wettet er um sein ganzes Vermögen, dass er in höchstens achtzig Tagen einmal um den Erdball reisen kann. Das war Ende des 19. Jahrhunderts noch ein waghalsiges Unternehmen. Noch am Abend desselben Tages macht sich Fogg mit seinem Diener Passepartout auf den Weg. Ob Ozeandampfer, Segelboot, Eisenbahn, Schlitten oder der Rücken eines Elefanten: Jedes Fortbewegungsmittel ist ihm recht, um seinen spannenden Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen. Robert Ingpens stimmungsvolle Bilder im Buch zeigen die Technik des 19. Jahrhunderts. Was damals hochmodern war, finden wir heute wunderschön altmodisch. Und Phileas Fogg bleibt trotz aller Widrigkeiten immer ganz englischer Gentleman.

steff.

Jules Verne: "In 80 Tagen um die Welt". Mit Illustrationen von Robert Ingpen. Knesebeck Verlag. 224 Seiten, 24, 95 Euro. Ab 8 Jahre

Weltreligion: In den Medien ist oft von Muslimen die Rede. Wer wissen will warum sie jedes Jahr einen Monat lang fasten, warum manche Mädchen und Frauen ihre Haare mit einem Kopftuch bedecken und was der Unterschied zwischen Allah und dem Gott der Bibel ist, der kann das und noch vieles mehr in einem Buch von Lamya Kaddor, Lehrerin für Islamunterricht, erfahren. Sie ist selbst Muslima und erzählt vom Propheten Muhammad und den Ursprüngen des Glaubens vor rund 1500 Jahren. Sie macht mit Regeln und Ritualen vertraut und erklärt etwa auch den Unterschied zwischen einzelnen gewaltbereiten Islamisten und der Mehrheit der friedlichen Muslime. Ein Buch, das die Auswüchse der Religion nicht verschweigt, aber vor allem den "ganz normalen" Islam klar und anschaulich erklärt.

steff.

Lamya Kaddor: "Islam. Geschichte, Glaube und Gesellschaft". Gerstenberg Verlag. Lesen, Staunen, Wissen. 64 Seiten, 14,95 Euro. Ab 8 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Auf knapp gerade einmal sechzig Seiten einen Überblick über den Islam zu geben, ist eine heikle Angelegenheit, soll er nicht platt, beschönigend oder banal werden, weiß die Rezensentin Petra Steinberger. Lamya Kaddor ist das in ihrem Büchlein "Islam. Geschichte, Glaube und Gesellschaft" eigentlich ganz gut gelungen, findet sie. Es ist zwar nicht sehr kritisch, aber an Islam-Kritik fehlt es in der Öffentlichkeit ohnehin nicht, meint Steinberger. Und gerade für Kinder sei es wichtig, nicht durch eine einseitige Beschallung unterbewusste Abneigungen zu entwickeln. Die Rezensentin hätte sich allerdings gewünscht, dass einzelne Fakten häufiger mit kleinen Geschichten anschaulich gemacht würden, die bleiben besser im Gedächtnis und sind ansprechender, erklärt sie. Die Autorin hätte ihre Vorsicht zugunsten der Zugänglichkeit etwas auflockern sollen, findet Steinberger.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.03.2013

Kein Bildnis von Gott
Vom Islam und seiner reichen Geschichte oder:
Warum Prophet Muhammad einen Schleier trägt
VON PETRA STEINBERGER
Es gehört schon einiges dazu, 1400 Jahre Religionsgeschichte auf grade mal 60 Seiten zusammenzufassen, ohne dass das Unternehmen allzu platt wird, zu beschönigend, zu banal. Dieser Gefahr allerdings ist Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin, meist recht gut ausgewichen. Islam. Geschichte, Glaube und Gesellschaft ist eine knappe Einführung in die Grundlagen des Islam, nicht allzu kritisch – aber von Kritik hat der Islam in den letzten Jahren sowieso genug abbekommen.
  Das liegt vor allem an den allseits bekannten Ereignissen – ob 9/11 oder Ehrenmorde, ob afghanische Taliban oder die iranische Atombombe – und an ihrer Darstellung in den Medien. Nicht, dass es keine differenzierten Berichte gäbe. Das Problem ist, dass es immer so wirkt, als sei diese Religion der Auslöser. Was ja nicht heißt, dass sie ursächlich mit all diesen Vorgängen verbunden ist. Aber weil diese Religion immer und immer wieder in einem Atemzug mit ihnen genannt, also in einen sprachlichen Zusammenhang mit ihnen gesetzt wird, lösen Worte wie Muslime oder Islam in den Köpfen vieler Menschen oft ungute Assoziationen aus. Das ist in den meisten Fällen gar nicht beabsichtigt – funktioniert aber leider so.
  Und was bei Erwachsenen funktioniert, schlägt bei Kindern mindestens ebenso gut an – nur noch versteckter. Dabei sollte gerade eine derart unbewusst erzeugte Ablehnung einer, überhaupt jeder Religion doch unbedingt verhindert werden. Deshalb ist Sachlichkeit wichtig bei einer Hinführung an dieses Thema. Also bitte keine Schwelgereien, keine Religionsromantik, keinen Glaubenskitsch. Und keine Apologetik, was in diesem Buch vorbildlich unterblieben ist. Nur scheint die Vorsicht manchmal dazu geführt zu haben, dass das Buch nun ein wenig zu sachlich erscheint – zu weit weg vom Leben. Man hätte sich, gerade für Kinder, ein wenig mehr Geschichten gewünscht, kleine Vignetten, die komplexe Zusammenhänge in Bildern auflösen und so besser im Gedächtnis haften bleiben als abstrakte Daten.
  Geschichten wie diese, die sich auf den allerersten Seiten versteckt hat: dass es im Islam das Gebot gibt, sich von Gott kein Bildnis zu machen. Und da Muhammad in diesem Gebot als der Prophet mit eingeschlossen ist, wird er, bis auf wenige Ausnahmen, traditionell mit Gesichtsschleier dargestellt. Oder die Geschichte vom Dschinn Iblis, der Adam, den ersten Menschen, verführte (ein bisschen so wie die Schlange im christlichen Paradies).
  Man könnte nun überlegen, ob es Sinn gemacht hätte, bei der kurzen Erklärung des Begriffes „Fatwa“, also Rechtsgutachten, ein paar Zeilen über Salman Rushdie dazuzuschreiben. Oder bei dem Kapitel über „Ungläubige im Koran“ die Tatsache, dass es teils heftige Diskussionen darüber gibt, ob beispielsweise die Sekte der Ahmadiyya in Pakistan noch als muslimisch gilt oder nicht – was ja, da es vom pakistanischen Staat verneint wurde, für deren Mitglieder Sanktionen mit sich bringt. Man hätte vielleicht mehr über die Stellung der Frauen erzählen können – immerhin einer der Punkte, die von Islamgegnern häufig genannt werden. Ebenso hätte man vielleicht auf die sehr heftig geführte innerislamische Debatte über die Reformierbarkeit des Islam oder über eine islamische Aufklärung etwas tiefer eingehen können.
  Andererseits : Hätte man solch neuralgische Punkte, und davon gibt es im Islam, wie in jeder Religion, unzählige, tatsächlich ausführlicher behandelt, wären es wohl nicht mehr 60 Seiten, sondern 600 geworden. Doch der Autorin war anderes wichtiger. Hoffen wir also, dass muslimische Vorbilder wie Mesut Özil oder Franck Ribéry ebenso wie dieses Buch dazu beitragen, die versteckten Klischees aus den Köpfen heraus- und Respekt hineinzupacken.
Lamya Kaddor: Islam. Geschichte, Glaube und Gesellschaft. Gerstenberg 2012. 64 S., 14,95 Euro.
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