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Wissenspraktiken, Milieustrukturen und gesellschaftliche Ausstrahlung der lokalen Naturforschung um 1900.Tobias Scheideggers Studie charakterisiert die um 1900 florierende Wissensformation in der außeruniversitären Naturforschung - trotz ihrer punktuellen Kooperation mit Universitäten - als epistemisch und sozial eigenständigen Modus der Naturgeschichte. Das Forschungsinteresse dieser »Petite Science« galt der Inventarisierung und Sammlung lokaler Flora und Fauna. In den Hauptstädten ländlich geprägter Kantone ohne eigene Universität formierten sich lokale Wissensmilieus, deren institutionelle…mehr

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Produktbeschreibung
Wissenspraktiken, Milieustrukturen und gesellschaftliche Ausstrahlung der lokalen Naturforschung um 1900.Tobias Scheideggers Studie charakterisiert die um 1900 florierende Wissensformation in der außeruniversitären Naturforschung - trotz ihrer punktuellen Kooperation mit Universitäten - als epistemisch und sozial eigenständigen Modus der Naturgeschichte. Das Forschungsinteresse dieser »Petite Science« galt der Inventarisierung und Sammlung lokaler Flora und Fauna. In den Hauptstädten ländlich geprägter Kantone ohne eigene Universität formierten sich lokale Wissensmilieus, deren institutionelle Stützen kantonale Naturforschervereine, Naturmuseen und Kantonsschulen bildeten.Fallstudien aus fünf Kleinstädten zeigen, wie deren kollektive Forschungen durch Objektpraktiken, mediale Wirkweisen von Inventarisierung und Taxonomie sowie durch Gabenökonomien zusammengehalten wurden. Beleuchtet werden ebenso die häuslichen Sphären und Lebenswelten der Lokalforscher wie ihre spezifischen Raumpraktiken. Diese spielten eine wichtige Rolle in der Erfindung des Naturschutzes und der Konstruktion von »Heimat« um 1900 und sicherten der »Petite Science« gesellschaftliche Ausstrahlung bis weit ins 20. Jahrhundert.
Autorenporträt
Tobias Scheidegger, geb. 1979, ist Oberassistent am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich. Er studierte Volkskunde, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Basel und Zürich. Von 2009 bis 2015 war er Mitglied des Graduiertenkollegs am »Zentrum Geschichte des Wissens« von Universität und ETH Zürich und arbeitete als Assistent am Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Urs Hafner lernt beim Historiker Tobias Scheidegger die außeruniversitäre Naturforschung in der Schweiz um 1900 kennen. Episch nennt Hafner die umfangreiche Dissertation, akribisch und hingebungsvoll die Arbeit des Autors, der über 700 Seiten den roten Faden nicht verliert, wie der Rezensent staunt, und garniert mit sozialwissenschaftlichen Theorien ein dichtes Bild der eidgenössischen "bürgergestützten" Wissenschaft zeichnet. Am besten gefallen haben Hafner die plastischen Porträts der "provinziellen" Wissenschaftsenthusiasten, die der Autor mit Hilfe von reichem Archivmaterial anfertigt. Einige der vielen sich ihm beim Lesen stellenden Fragen hätte der Rezensent allerdings gerne beantwortet bekommen.

© Perlentaucher Medien GmbH
eine »geradezu epische Dissertation« (Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung, 25.08.2017) »Das Buch verdient eine breite Leserschaft« (Roger Keller, Geographica Helvetica, 29.11.2017) »Eine hervorragende Studie (...), die substanzielle neue Erkenntnisse liefert und die bisherige Forschung massgeblich erweitert.« (Melanie Salvisberg, H-Soz-Kult, 16.02.2018) »eine gelungene Arbeit (...), die über eine bloße Beschreibung eines wissenschaftlichen Milieus hinausgeht und sich durch eine sorgfältig erarbeitete Quellenfülle auszeichnet.« (Rachele Delucchi, Ber. Wissenschaftsgeschichte, 41 (2018)) »eine empirische Studie von außerordentlicher Qualität« (Jens Wietschorke, Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 2018, Heft 1)