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Wie ging eine der wichtigsten Akteurinnen des wissenschaftlichen Feldes mit jüdischen Gelehrten um, und welche Folgen hatte dies für die Betroffenen?Karin Orth analysiert erstmals systematisch den Umgang der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jüdischen Gelehrten. Die Autorin untersucht, welche Maßnahmen der DFG von 1920 bis Anfang der 1960er Jahre Auswirkungen auf jüdische bzw. als »nichtarisch« oder »jüdisch versippt« bezeichnete Wissenschaftler hatten. Anhand von Biografien der Betroffenen zeigt sie das gesamte Panorama der individuellen Verfolgungserfahrungen und wiederkehrende…mehr

Produktbeschreibung
Wie ging eine der wichtigsten Akteurinnen des wissenschaftlichen Feldes mit jüdischen Gelehrten um, und welche Folgen hatte dies für die Betroffenen?Karin Orth analysiert erstmals systematisch den Umgang der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jüdischen Gelehrten. Die Autorin untersucht, welche Maßnahmen der DFG von 1920 bis Anfang der 1960er Jahre Auswirkungen auf jüdische bzw. als »nichtarisch« oder »jüdisch versippt« bezeichnete Wissenschaftler hatten. Anhand von Biografien der Betroffenen zeigt sie das gesamte Panorama der individuellen Verfolgungserfahrungen und wiederkehrende Erfahrungsmuster: Widerstand und Suizid, Exil in der Türkei oder Flucht in die USA, Deportation und Shoah, Überleben in NS-Deutschland. Und nicht zuletzt fragt sie: Wer kehrte nach Kriegsende zur DFG zurück, und wie verhielt sich diese gegenüber den NS-Verfolgten? Als größte und wichtigste Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland ist die DFG eine zentrale Repräsentantin der deutschen Hochschulforschung. Die Ergebnisse, die Karin Orth in diesem Buch zusammengestellt hat, haben daher eine über die Geschichte der Institution DFG hinausgreifende Bedeutung.
Autorenporträt
Karin Orth, geb. 1963, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte, ist nach Forschungstätigkeiten in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme sowie an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg seit 1997 akademische Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Freiburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Für Knud von Harbou füllt Karin Orths Studie zum Umgang der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit jüdischen Akademikern seit den 1920er-Jahren eine Leerstelle in der Wissenschaftsgeschichte, der Rezensent nennt sie deshalb "wegweisend". Detailliert vollzieht er die Erkenntnisse der Freiburger Historikerin Orth nach, weist auf die komplizierte Quellenlage hin und hebt hervor, dass die Autorin extra eine Datenbank angelegt hat, um zu dokumentieren, wie viele DFG-Repräsentanten nach 1933 aus politischen Gründen ausgeschlossen wurden. Wie eilfertig die Forschungsgemeinschaft die NS-Ideologie annahm und umsetzte, halte Karin Orth "deprimiert" fest, wie von Harbou bemerkt. Als einzigen Kritikpunkt führt er an, dass man in der Studie nichts über das Wirken des SS-Oberführers Rudolf Mentzel erfahre, der ab 1936 als Präsident die Geschicke der DFG leitete und deren Gleichschaltung vorantrieb.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Karin Orth füllt (...) mit ihrer wegweisenden Studie eine Leerstelle der Wissenschaftshistorie« (Knud von Harbou, Frankfurter Rundschau, 18.08.2016) »gut recherchiert, behutsam argumentiert und gut lesbar.« (Klaus Fischer, H-Soz-Kult, 07.04.2017) »Die Lektüre dieses zudem gut lesbaren Buches (...) sei jedem wissenschaftshistorisch Interessierten empfohlen.« (Rüdiger Hachtmann, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 7-8/2017) »a methodologically sound and richly detailed, and yet highly readable, historical, sociological, and biographical study« (Frederick Betz, Newletter of the International Feuchtwanger Society, Vol. 23, 2017) »über ihr Verdienst besteht kein Zweifel« (Holger Böning, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 19 (2017))