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Der faszinierende Briefwechsel erzählt die Geschichte einer spannungsreichen Freundschaft, besonders unter den extremen Bedingungen des Exils.»Deutschland ist tot. Für uns ist es tot. ... Es ist ein Traum gewesen. Sehen Sie es endlich, bitte!«, so beschwört Joseph Roth 1933 Stefan Zweig in einem Brief. Roth, im galizischen Brody aufgewachsen, ist bis zu diesem Zeitpunkt einer der gefragtesten Feuilletonisten. Zweig, der aus einer wohlhabenden jüdischen Familie in Wien stammt, ist ein literarischer Bestsellerautor von Weltruhm. Die Freundschaft der beiden Autoren wird nach der Machtergreifung…mehr

Produktbeschreibung
Der faszinierende Briefwechsel erzählt die Geschichte einer spannungsreichen Freundschaft, besonders unter den extremen Bedingungen des Exils.»Deutschland ist tot. Für uns ist es tot. ... Es ist ein Traum gewesen. Sehen Sie es endlich, bitte!«, so beschwört Joseph Roth 1933 Stefan Zweig in einem Brief. Roth, im galizischen Brody aufgewachsen, ist bis zu diesem Zeitpunkt einer der gefragtesten Feuilletonisten. Zweig, der aus einer wohlhabenden jüdischen Familie in Wien stammt, ist ein literarischer Bestsellerautor von Weltruhm. Die Freundschaft der beiden Autoren wird nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zunehmend überschattet: Während Roth schon 1933 emigriert und von Beginn an radikal jeden Kompromiss ablehnt, versucht Zweig noch längere Zeit, sich zu arrangieren. Trotz der zunehmenden Entfremdung, unter der beide leiden, unterstützt Zweig den Freund finanziell, versucht auch immer wieder Roth vom zerstörerischen Alkoholismus abzubringen. Der Briefwechsel erzählt dieGeschichte einer Freundschaft, die auch an den politischen Verhältnissen zerbricht - und die Geschichte zweier im Exil zerstörter Leben. »Wir werden nicht alt, wir Exilierten«, schreibt Zweig, als Roth 1939 in Paris stirbt. 1942 nimmt Zweig sich in Petropolis, Brasilien, das Leben.
Autorenporträt
Joseph Roth (1894-1939) zählt zu den wunderbarsten und bedeutendsten deutschsprachigen Erzählern und Journalisten des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1894 im galizischen Brody geboren und starb 1939 im Pariser Exil.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Bewegt berichtet Rezensent Wilhelm von Sternburg von diesem Briefwechsel zwischen Joseph Roth und Stefan Zweig, der ihm zwei Schriftsteller zeigte, die mit Entsetzen den Niedergang Deutschlands und Österreichs beobachteten und darüber in den eigenen Untergang getrieben wurden. Roth trank sich im Pariser Exil zu Tode, Stefan Zweig nahm sich zusammen mit seiner Frau in Brasilien das Leben. Der Briefwechsel, der die Jahre 1927 bis 1939 umfasst, ist ein ungleicher, berichtet Sternburg, die meisten Briefe stammen von Roth und sind zum Teil unter gehörigem Alkoholeinfluss geschrieben, wie der Rezensent vermutet: Roth schimpft und klagt über all seine Gläubiger, immer wieder bittet er den besser situierten Zweig um Geld. Sternburg liest dies berührt, bemerkt aber auch, dass Roth offenbar Zweig als Schriftsteller nicht ebenso geschätzt hat, wie er von diesem geachtet wurde.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.04.2014

Lieber ungelesen als unfrei: Der Briefwechsel
zwischen Joseph Roth und Stefan Zweig
Wer Briefwechsel liest, dem blättert sich ein Leben auf. Woche für Woche, Jahr für Jahr werden einem die Schriftpartner vertrauter. Wir erfahren von Hoffnungen und Nöten, Erfolgen und Niederlagen. Es ist fraglos ein gut Teil Voyeurismus dabei. Aber der Mensch in seiner Zeit nimmt eben in unvergleichlicher Weise Gestalt an. Wie zum Beispiel die Schriftsteller Joseph Roth und Stefan Zweig.
  „Jede Freundschaft mit mir ist verderblich“ lautet der Titel ihres Briefwechsels von 1927 bis 1938 – er geht zurück auf einen Brief Roths an Stefan Zweig von 1932. Er ist das bewegende Dokument einer intensiven Freundschaft in widrigsten Zeiten. Hier der alkoholabhängige und nostalgische Roth, dort der berühmte, mondäne Zweig. Themen der Briefe: Privates, das eigene Schreiben, ihr Judentum, die verheerende Politik, das Exil.
  Mehr als eineinhalb Jahre liegen zwischen den ersten Briefen und einem persönlichen Treffen. Was viel aussagt über beide Romanciers. Denn bei aller Unterschiedlichkeit, Nomadenexistenzen waren beide, jeder auf seine Art. Von Zweig stammt der erste erhalten gebliebene Brief vom Januar 1929. Darin beklagt er den Erfolg, der sein gewohntes Leben zu zerstören droht. Die Sentenz – „Lieber vergessen als eine Marke werden, minder gelesen und gerühmt, aber frei!“ – scheint das Schicksal vieler kommender Weltstars vorweg zu nehmen. Roth antwortet einen Monat später: „Mich zu fixieren, ist unmöglich.“ Den Satz hat man auf das gesamte Leben zu münzen: das Wohnen in Hotels mit einer geisteskranken Frau an der Seite, die Sauferei, den verschwenderischen Umgang mit Geld. Mit zunehmender Vertrautheit beginnt Roth, den reichen Freund um Geld anzuhauen. Der großzügige Zweig hilft gerne, auch wenn er weiß: „Roth hat zum Geld das Verhältnis eines Irrsinnigen.“
Dafür zeigt Roth, anders als Stefan Zweig, in politischer Hinsicht Weitblick. Mitte Februar 1933 schreibt Joseph Roth: „Abgesehen von den privaten führt das Ganze zum neuen Krieg. Ich geben keinen Heller mehr für unser Leben.“  FLORIAN WELLE
Joseph Roth, Stefan Zweig: Jede Freundschaft mit mir ist verderblich. Briefwechsel 1927-1938. Diogenes Verlag, Zürich 2014. 624 Seiten, 18,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Platz 2 der SWR Bestenliste November 2011»Und jetzt endlich ist es so weit: Der Roman des Exils erscheint in dieser Woche im Wallstein Verlag. Es ist ein begeisterndes, dramatisches, tragisches Monument geworden. Die Geschichte eines Untergangs. Eine Geschichte aus den Jahren, als die Brücke einstürzte, die uns verband mit der Zeit davor, der Welt von gestern, von der die österreichischen Juden Stefan Zweig und Joseph Roth geschrieben haben.«(Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.09.2011)»Zwei Brieffreunde, zwei Exilanten der Innen- und der Außenwelt: Der klarsichtige und zugleich trunksüchtige Melancholiker Roth und sein Kollege Zweig, der wohlhabende Weltschriftsteller und Selbstmörder in spe. Ein ungleiches Paar. Dieser Briefwechsel liest sich wie ein Roman. Es geht ums Geld, ums Sehnen nach der Welt von Gestern (»Die Hölle regiert«), um Verzweiflung (»Ich kann nicht mehr«). Es geht um uns.«(Philip Haibach, Die Welt, 12.10.2011)