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Über der schönen, verkommenen Stadt liegt ein Dunst von Rausch und Lähmung, von dunklen Geschäften und Gewalt: Marseille 1942. Im Baalbek, einem drittklassigen Hotel, jagen Gerüchte durch die Flure: Werden die Deutschen auch in den nichtbesetzten Teil Frankreichs einmarschieren? Die jüdischen Emigranten sinnen auf Möglichkeiten zur Flucht aus Europa. Im Foyer wird gestritten, wild gestikuliert, werden feurige Entschlüsse gefaßt. Unter den Bewohnern dieses Gespensterhauses ist ein junger, schüchterner Mann, verliebt in Katja und Lily, verliebt in das heftige Leben, das er noch nicht kennt.…mehr

Produktbeschreibung
Über der schönen, verkommenen Stadt liegt ein Dunst von Rausch und Lähmung, von dunklen Geschäften und Gewalt: Marseille 1942. Im Baalbek, einem drittklassigen Hotel, jagen Gerüchte durch die Flure: Werden die Deutschen auch in den nichtbesetzten Teil Frankreichs einmarschieren? Die jüdischen Emigranten sinnen auf Möglichkeiten zur Flucht aus Europa. Im Foyer wird gestritten, wild gestikuliert, werden feurige Entschlüsse gefaßt. Unter den Bewohnern dieses Gespensterhauses ist ein junger, schüchterner Mann, verliebt in Katja und Lily, verliebt in das heftige Leben, das er noch nicht kennt. 'Alle lebten wenigstens stundenweise in der Fiktion, es gäbe noch menschliches Glück. alle lebten in Rage, heißblütig lebten sie.'Der die Geschichte von diesem Leben am Rande des Abgrunds erzählt, die Geschichten von Jablonsky, Sascha, Jossip, dem Feuerschlucker, und David Stern, dem Musikprofessor mit seiner blonden Frau, erzählt Jahrzehnte später aus der Erinnerung - mit den Erfahrungen eines Menschen, der gesehen hat, 'was Menschenaugen niemals sehen durften'. Er beschwört die Welt von damals herauf, in großer Unmittelbarkeit wie eine magische Gegenwart - als eine so unglaubliche wie reale Möglichkeit unseres Daseins.
Autorenporträt
Fred Wander, geboren 1917 in Wien, emigrierte 1938 nach Frankreich und wurde 1942 über Drancy nach Auschwitz deportiert. 1945 wurde er aus Buchenwald befreit. Bis 1955 lebte und arbeitete er als Journalist in Wien; ab 1958 als freier Autor in der DDR, von Anfang der achtziger Jahre bis zu seinem Tod im Juli 2006 wieder in Wien. Er schrieb Romane, Erzählungen, Reisebücher und Theaterstücke sowie autobiographische Erinnerungen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Oliver Pfohlmann ist ergriffen von Fred Wanders Buch " Hotel Baalbek". Der Titel des Romans geht auf den Namen eines Marseiller Hotels zurück, in das Anfang der 40er Jahre zahlreiche Emigranten vor den Nationalsozialisten flohen und dort auf ihre Ausreise hofften, rekapituliert der Rezensent. Die Bewohner des Hotels spiegeln die Vielfalt und den kulturellen Reichtum des europäischen Judentums, erklärt der Rezensent anhand von Beispielen. Er staunt, wie rund um eine Liebesgeschichte des Ich-Erzählers mit zwei Frauen, das Leben angesichts des Todes in schmerzhafter Intensität erscheint. Zentral sei dabei besonders der Vorgang des Erinnerns, auf den der Ich-Erzähler den Leser mitnimmt, wie der Rezensent hervorhebt. In der Anlage ähnelt der Roman durchaus Anna Seghers "Transit", und er muss den Vergleich damit keinesfalls scheuen, findet Pfohlmann. Vielmehr sei die Arbeit der Erinnerung, die im Erzählen die Chronologie auflöst, seine Leistung.

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