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So trivial die Erkenntnis ist, dass Innovationen der Ursprung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse sind, so sicher ist es auch, dass ausgerechnet die Bedingungen, die Innovationsentscheidungen zugrunde liegen und für ihren Erfolg maßgebend sind, bisher nur unzureichend verstanden werden. Dies gilt gerade auch für eine Ökonomik, die eher an einem Verständnis von Gleichgewichten als von Störungen derselben interessiert ist. Der vorliegende Band nimmt die entgegengesetzte Perspektive ein - er interessiert sich für den Auftritt des Neuen, für dessen theoretische Erklärung und…mehr

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Produktbeschreibung
So trivial die Erkenntnis ist, dass Innovationen der Ursprung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse sind, so sicher ist es auch, dass ausgerechnet die Bedingungen, die Innovationsentscheidungen zugrunde liegen und für ihren Erfolg maßgebend sind, bisher nur unzureichend verstanden werden. Dies gilt gerade auch für eine Ökonomik, die eher an einem Verständnis von Gleichgewichten als von Störungen derselben interessiert ist.
Der vorliegende Band nimmt die entgegengesetzte Perspektive ein - er interessiert sich für den Auftritt des Neuen, für dessen theoretische Erklärung und empirische Analyse. Hierzu wird eine interdisziplinäre Perspektive eingenommen. So kommt etwa Manfred E. Streit unter Verwendung kognitionstheoretischer Instrumente zu einem neuen Verständnis wirtschaftlichen Wettbewerbs. Kurt Dopfer stellt das gleichgewichtsorientierte Paradigma der Ökonomik mit wissenschaftshistorisch informierten Argumenten in Frage.
Solche an grundsätzlichen Frageninteressierte Beiträge werden ergänzt durch angewandte Papiere, die an der Schnittstelle zwischen Politikwissenschaft, Soziologie und Ökonomik Prozesse gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels untersuchen.
Autorenporträt
Alexander Ebner ist Webentwickler. Er arbeitet beim Reiseunternehmen FTI Touristik im Bereich Webentwicklung mit dem Schwerpunkt TYPO3.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.08.2008

In Schumpeters Geiste
Ein Sammelband präsentiert Beiträge zur Evolutionsökonomie

Den Schwerpunkt des vorliegenden Bandes bilden die Themen Innovation, Unternehmertum und wirtschaftliche Entwicklung. Daher kann es nicht überraschen, dass Joseph A. Schumpeter an vielen Stellen den Bezugspunkt bildet. Tatsächlich ist sein Werk dafür nach wie vor maßgebend. Dennoch sind nicht alle dreizehn Beiträge gleichermaßen eng daran angelehnt. Gemeinsam ist ihnen jedoch eine - mehr oder weniger stark akzentuierte - Abgrenzung von dem als zu eingeschränkt geltenden neoklassischen "Mainstream" in der Ökonomie. Eine Reihe von Autoren fühlt sich stattdessen besonders der Evolutionsökonomik verpflichtet.

Die bloße Aufzählung einiger Themen macht die Vielfalt der untersuchten Fragestellungen und der methodischen Vorgehensweisen deutlich. Neben grundsätzlichen Erörterungen finden sich eine Gruppe von anwendungsorientierten Arbeiten. In einem sehr fundamentalen Beitrag geht Kurt Dopfer der Frage nach, was Evolutionsökonomie eigentlich ist. Er entwickelt dazu eine durchaus originelle eigene Vorstellung, in der er die Untersuchung von Regeln und deren Trägern auf den drei Ebenen Mikro, Meso und Makro unterscheidet. Ebenso grundsätzlich (und eigenwillig) ist der Beitrag von Kazue Haga und Jochen Röpke zu einer evolutorischen Konzeption von unternehmerischem Lernen.

Zu den stärker anwendungsbezogenen Beiträgen zählt etwa Horst Feldmanns ökonometrische Studie zum Zusammenhang zwischen Geldordnung und Arbeitslosigkeit. Jan Schnellenbach erörtert kritisch die Vorstellung von Unternehmertum im politischen Bereich. Klaus Heine diskutiert den Umfang staatlicher Regulierung von Gesellschaftsrecht. Volker Schneider widmet sich der Forschung zu Politiknetzwerken. Alexander Ebner referiert Befunde einer empirischen Erhebung zum regionalen Innovationssystem Südtirols. Zum Abschluss des Bandes gibt Birgit Blättel-Mink eine Einführung in die soziologische Innovationsforschung.

In dieser thematischen Breite liegt eine weitere Parallele zum umfangreichen Werk Schumpeters. Dasselbe gilt für die Berücksichtigung von Erkenntnissen aus anderen Disziplinen. Man könnte in dem Band also durchaus eine Weiterentwicklung des Schumpeterschen Werks sehen. Daraus ergeben sich zweifellos zahlreiche interessante Einsichten und wertvolle Denkanstöße. Ob Schumpeter mit allen Arbeiten einverstanden gewesen wäre, bleibt allerdings eine offene Frage.

ARNDT CHRISTIANSEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Arndt Christiansen schätzt diesen Band zur Evolutionsökonomie, der sich vor allem mit Themen wie Innovation, Unternehmertum und wirtschaftliche Entwicklung befasst. Bei vielen der dreizehn Beiträge konstatiert er einen starken Bezug zu den Ideen des Ökonomen Joseph A. Schumpeter sowie eine Abgrenzung vom neoklassischen "Mainstream" in der Ökonomie. Er unterstreicht die Fülle der Fragestellungen und Methoden und generell das breite thematische Spektrum des Bands. Neben den Beiträgen von Kurt Dopfer über die Frage, was Evolutionsökonomie eigentlich ist, und den von Kazue Haga und Jochen Röpke über eine evolutorische Konzeption von unternehmerischem Lernen hebt er den von Horst Feldmanns über den Zusammenhang zwischen Geldordnung und Arbeitslosigkeit und den von Jan Schnellenbach über die Vorstellung von Unternehmertum im politischen Bereich hervor. In vieler Hinsicht wirkt der Band auf ihn wie die "Weiterentwicklung des Schumpeter'schen Werks". Daraus ergeben sich für ihn "interessante Einsichten und wertvolle Denkanstöße".

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