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Der Rumpf ist frisch kalfatert, die 83 Mann Besatzung samt Kater sind ebenso an Bord wie Zucker, Zwieback, Rum und 60 Tonnen Wasser sowie Kompass, Chronometer, Seekarten und Sextanten. Am 25. Januar 1801 sticht die Investigator in See, ihr Ziel: eine Entdeckungsreise in die Südsee. An Bord befinden sich der bedeutendste Pflanzenmaler seiner Zeit, Ferdinand Bauer, und der überragende Navigator Matthew Flinders. Sie werden als Erste die gewaltige Landmasse im Süden der Erde umrunden, kartografieren und diesem Kontinent den Namen Australien geben. Eineinhalb Jahre lang erforschen sie die Küste.…mehr

Produktbeschreibung
Der Rumpf ist frisch kalfatert, die 83 Mann Besatzung samt Kater sind ebenso an Bord wie Zucker, Zwieback, Rum und 60 Tonnen Wasser sowie Kompass, Chronometer, Seekarten und Sextanten. Am 25. Januar 1801 sticht die Investigator in See, ihr Ziel: eine Entdeckungsreise in die Südsee. An Bord befinden sich der bedeutendste Pflanzenmaler seiner Zeit, Ferdinand Bauer, und der überragende Navigator Matthew Flinders. Sie werden als Erste die gewaltige Landmasse im Süden der Erde umrunden, kartografieren und diesem Kontinent den Namen Australien geben. Eineinhalb Jahre lang erforschen sie die Küste. Doch erst vier Jahre später wird Ferdinand Bauer mit 2000 Zeichnungen im Gepäck nach England zurückkehren. Kapitän Flinders aber wird auf der Rückreise auf Mauritius in sechseinhalbjährige Gefangenschaft geraten.

Rudi Palla hat die abenteuerliche Fahrt der Investigator facettenreich vor uns ausgebreitet, er nimmt den Leser mit auf große Fahrt und führt ihn zurück an den Beginn des modernen Australien.
Autorenporträt
Rudi Palla wurde 1941 in Wien geboren und arbeitet als Autor und Filmemacher in seiner Heimatstadt. Er hat u. a. folgende Bücher verfasst: 'Die Mitte der Welt. Bilder und Geschichten von Menschen auf dem Land', 'Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe', 'Unter Bäumen. Reise zu den größten Lebewesen' und 'Kurze Lebensläufe der Narren'.
Rezensionen
"Eine jener faszinierenden Geschichten aus der Zeit großer Entdeckungen und Forschungen, die bis heute nachwirken und in jede Sammlung mit Büchern zur Seefahrt- und Entdeckungsgeschichte gehören!"
BÜCHERRUNDSCHAU

"Wunderbare, farbige Zeichnungen, Stiche, faksimilierte Karte und ein Leineneinband machen das Buch zu einem bibliophilen Prachtband, den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte."
WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU

"Packend."
Günter Wessel, DEUTSCHLANDRADIO KULTUR

"So gut gemacht [...] Ein Abenteuer mit zwei Porträts, streng sachlich und trotzdem lebendig."

KURIER

"Wunderbare Bilder!"
NEUE VORARLBERGER TAGESZEITUNG

"Phänomenal."

EIN HERZ FÜR TIERE

"Rudi Pallas Buch nimmt den Leser mit auf die Wettfahrten in Richtung Terra Australis und die spannende Umrundung des neuen Erdteils. Bei aller Leichtigkeit haben die Texte Tiefgang, die kunstvollen Bilder von Ferdinand Bauer spiegeln Forschergeist und Faszination."
DIE ZEIT

"Mit dem Ernst eines Kapitäns und der Genauigkeit eines Pflanzenmalers schildert Palla Aufbruch, Verlauf und Ende einer spektakulären Reise (...) ein bibliophiler Band."
Martin Oehlen, BÜCHER MAGAZIN DES KÖLNER-STADTANZEIGERS

"Zweierlei fasziniert an diesem Buch: der Bericht der abenteuerlichen Entdeckung Australiens und die Schönheit der Illustration."
Konrad Holzer, BUCHKULTUR

"Der DuMont Verlag hat diese großartige Geschichte als bibliophile Kostbarkeit herausgebracht, mit wunderbaren Bildern. Man will es gar nicht mehr aus der Hand legen."
Regina Mönch, FAZ

""Der Kapitän und der Künstler" ist eine jener faszinierenden Geschichten aus der Zeit großer Entdeckungen und Forschungen."
Caroline Alexander, BÜCHERRUNDSCHAU (A)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2014

Große Abenteuer um jeden Preis

Legendäre Entdeckungsreise zum rätselhaften Südkontinent: Matthew Flinders erforschte als erster Europäer Australien - unter Einsatz seines Lebens.

Von Regina Mönch

Matthew Flinders war siebzehn Jahre alt, als er 1791 zum ersten Mal in die Südsee aufbrach. Australien war schon entdeckt, aber fast unerforscht und noch nicht endgültig aufgeteilt. Doch New South Wales, wohin Flinders zehn Jahre später segeln sollte, hatte James Cook 1770, indem er "die englischen Farben täglich an Land hissen" ließ, für die Krone in Besitz genommen. Der Arztsohn Flinders sollte eigentlich Mediziner werden, ein strebsamer, begabter Junge, dessen kühne Sehnsüchte jedoch ganz andere waren: Abenteuer, Seefahrt, unerforschte Küsten erkunden, um jeden Preis.

Rudi Palla erzählt die wenig bekannte Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes, der die Existenz Australiens als geographisches Ganzes nachwies, weil er als Erster den Kontinent umsegelte. Was sich so dahinschreibt, aber ein Abenteuer ohnegleichen war. Und Palla kann es stilsicher auch so erzählen, als packendes Abenteuer, dabei streng sachlich die botanischen und ethnologischen Beobachtungen der Naturforscher berichtend. "Der Kapitän und der Künstler" ist auch ein Bildungsroman vom Aufbruch in unbekannte Welten, der den Leser fesselt, weil er die Atmosphäre dieser großen Entdeckerzeit atmet. Und uns Heutige staunen lässt mit wie viel Mut und Hoffnung und mit kaum einer Sicherheit - finanzieller und der für das eigene und der Gefährten Überleben - ausgestattet diese Wissenschaftler ihren Lebenstraum verfolgten.

Sie waren zwar ausgerüstet mit allerhand seemännischem Gerät, Wunderwerken der Technik, mussten sich jedoch vor allem auf ihr Wissen, von den Sternen, vom Wetter und von der Geometrie verlassen - ein Vorbild hatten sie nicht. Pallas gründliche Recherchen stützen sich auch auf Flinders' eigene Schriften, die er immer wieder elegant in die spannende Erzählung von der Entdeckung der fremden Welt einbaut.

Matthew Flinders' großer Expedition, seinen umfassenden naturwissenschaftlichen und astronomischen Kenntnissen, verdanken sich die ersten einigermaßen verlässlichen Karten und genauen Beschreibungen der Küstenregionen der Terra Australis. Er war ein begnadeter Navigator und unerschrockener Forscher; jeder Küstenstrich, der vor seiner "Investigator" auftauchte, war weitgehend unbekannt, nicht vermessen, barg Untiefen und Sandbänke, Strudel und Korallenriffe und jede Menge andere Gefahren. Hinzu kam die Schwierigkeit, genügend Nahrung zu finden und trinkbares Wasser - allein das nicht selten verbunden mit Leben und Gesundheit gefährdenden Expeditionen in das Landesinnere.

Um 1800, als die Briten begannen, Sträflinge in den Osten Australiens zu deportieren, wurden die Franzosen, die kriegerische Konkurrenz, nervös und bereiteten ihrerseits eine große Südsee-Expedition vor, der sich Alexander von Humboldt beinahe angeschlossen hätte. Dann wäre er Flinders begegnet. Der brach 1801 in Sheerness auf, mit 27 Jahren ungewöhnlich jung für die ihm anvertraute Aufgabe.

Kurz zuvor hatte er noch eine Jugendfreundin geheiratet, die er sogar mitnehmen wollte, was ihm verboten wurde. Er gehe, schrieb er an seine untröstliche Frau, "um Reichtümer und Lorbeeren zu erwerben, um Dich damit zu schmücken". Er sah sie erst nach zehn Jahren wieder. Sechs davon musste Flinders, den man für einen Spion hielt, unter widrigsten Bedingungen in französischer Haft auf Mauritius verbringen. Und reich war er auch nicht geworden.

Mit Flinders reisten neben der Mannschaft ein Astronom, ein Bergmann, der Gärtner Good, der Naturforscher Robert Brown und der bedeutendste Pflanzenmaler seiner Zeit, der Österreicher Ferdinand Bauer. Die beiden botanical gentlemen seien "ein Segen für die Wissenschaft", schrieb Flinders später. Bauer, der geniale Künstler und Botaniker, hatte zudem ein eigenwilliges System entwickelt, einen Farbschlüssel, nach dem er die vor Ort skizzierten Pflanzen mit Zahlen versah, die noch jede Nuance einer Farbe festhielten. Mit Hilfe der Zahlen wurden die Pflanzen und Tiere, die sie entdeckten, nachträglich koloriert.

Große Kunst, die auch Goethe bezauberte. Und für die dieser berühmte Forscherkünstler auf seiner Reise ins Unbekannte nicht nur einmal sein Leben riskierte. Nach vier Jahren traten Brown und Bauer mit 36 Kisten voller Präparate auf dem "erbärmlichsten Schiff der Welt", der schwer ramponierten "Investigator", die Heimreise an. Doch London feierte schließlich nicht sie, sondern Admiral Nelson, eine bittere Enttäuschung. Flinders konnte 1814 sein zweibändiges Werk "A Voyage to Terra Australis" vollenden. Einen Tag später starb er.

Der DuMont Verlag hat diese großartige Geschichte als bibliophile Kostbarkeit herausgebracht, mit wunderbaren Bildern, darunter die berühmten Bauer-Zeichnungen. Man will es gar nicht aus der Hand legen.

Rudi Palla: "Der Kapitän und der Künstler". Die Erforschung der Terra Australis.

DuMont Buchverlag, Köln 2014. 152 S., geb., 32,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gar nicht aus der Hand legen möchte Rezensentin Regina Mönch das Buch, und zwar nicht nur wegen der wunderbaren Illustrationen des einstmals berühmten Pflanzenmalers Ferdinand Bauer. Der Band besticht laut Mönch nicht zuletzt durch die akribische Recherche von Rudi Palla und seiner Stilsicherheit, die die Geschichte des ersten Australienumrunders Matthew Flinders laut Mönch zum packenden Thriller macht, wenngleich der Autor sachlich bleibt, wie Mönch erklärt. Abenteuer, Seefahrt, Forschungsdrang - all das steckt in diesem Buch über einen ungewöhnlichen Mann, versichert die Rezensentin. Ein Bildungsroman der besonderen Art, meint sie.

© Perlentaucher Medien GmbH