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Maren Gripe ist schön, eine Frau, die die Männer gerne und lange ansehen. Sie ist mit Jacob verheiratet und hat noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken. Rituale bestimmen ihr Leben auf der kleinen norwegischen Insel, ihren täglichen Gang vom Haus zu den Salzschuppen unten am Hafen, wo die Schiffe löschen und laden, wo die Reepschläger neue Trossen drehen und alte reparieren. Alles ist erfüllt von den Gerüchen von Hanf, Teer, Sonne, Salz, Meer und Fisch. Eines Tages geschehen beunruhigende Dinge. Zuerst wird Maren Gripe verrückt. Glaubt man. Sie betrinkt sich im Wirtshaus, sitzt dort mit…mehr

Produktbeschreibung
Maren Gripe ist schön, eine Frau, die die Männer gerne und lange ansehen. Sie ist mit Jacob verheiratet und hat noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken. Rituale bestimmen ihr Leben auf der kleinen norwegischen Insel, ihren täglichen Gang vom Haus zu den Salzschuppen unten am Hafen, wo die Schiffe löschen und laden, wo die Reepschläger neue Trossen drehen und alte reparieren. Alles ist erfüllt von den Gerüchen von Hanf, Teer, Sonne, Salz, Meer und Fisch.
Eines Tages geschehen beunruhigende Dinge. Zuerst wird Maren Gripe verrückt. Glaubt man. Sie betrinkt sich im Wirtshaus, sitzt dort mit geöffneter Bluse und ist nicht mehr sie selbst. Auf der Insel bricht - scheinbar unbegründet - eine kollektive Aggression auf und gerät außer Kontrolle. Häuser werden in Brand gesteckt, Schlägereien und unkontrollierte Zerstörungswut beherrschen das Bild. Hat dies etwa mit dem Fremden zu tun, der an Land gekommen ist? Leo Tybrin Beck, ein holländischer Seemann, der so ganz anders ist als alle ander en Männer. Zumindest für Maren Gripe, die sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Sie ist besessen von ihm, ohne je ein Wort mit ihm zu sprechen, und löst damit dieses Chaos aus.
In Protokollen, Dialogen und Verhören kommen die einzelnen Inselbewohner zu Wort, bieten ihre Versionen von dem, was geschehen ist und wie es dazu kommen konnte. Oeystein Loenn trägt diese Puzzlestücke eines Ereignisses, das eine kleine, scheinbar stabile Gemeinschaft völlig aus den Fugen geraten lässt, meisterhaft zusammen.
Der Roman handelt von der großen Anziehungskraft des Fremden und von der Angst davor. Er erzählt von der ungeheuerlichen Macht des Eros. Ein starkes Buch über Frauen und Männer, das Leben auf einer Insel - stellvertretend für die große weite Welt
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Literatur aus Norwegen ist wohl nur wenigen deutschen Lesern bekannt, das dürfte auch für Oystein Lonn, immerhin 1996 Preisträger der wichtigsten literarischen Auszeichnung Skandinaviens, gelten. Der Autor ist kein Vielschreiber, weiß Rezensent Aldo Keel, was Lonn veröffentliche, sei jedoch immer von Bedeutung. Dies gilt seiner Meinung nach auch für diesen Roman. Die Geschichte um Maren Gripe, die durch die Ankunft eines fremdländischen Seemanns auf ihrer Heimatinsel "wie vom Blitz getroffen wird", lasse "Elementares und Irrationales" aufbrechen. Das Chaos, das im Menschen tobt und die Versuche, es in den Griff zu bekommen, ist, wie Keel aus einem Interview mit dem Autor weiß, eines seiner zentralen Themen, das auch in diesem Buch eindrucksvoll gestaltet werde. Der Rezensent sieht die Stärken des Romans in der Offenheit und Widersprüchlichkeit der Geschichte, in seiner stilistischen Hintergründigkeit, aber auch in den verschiedenen möglichen Lesarten des Textes. Er ist froh, dass sich mit Alken Bruns ein "vorzüglicher Übersetzer" gefunden hat.

© Perlentaucher Medien GmbH