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"Mit der deutschen Nachkriegsdemokratie sind neue Generationen von selbstbewußten deutschen Juden groß geworden, die auf ihr Jüdischsein in selbstverständlicher Weise stolz sind, ohne jedoch - im Guten so wenig wie im Bösen - als etwas Außergewöhnliches angesehen werden zu wollen. Sie sind keine 'jüdischen Mitbürger' mehr, sondern vollwertige, tätige Bürger dieses Landes. (...) Ihnen gibt Salomon Korn, Architekt und Soziologe aus Frankfurt und seit Herbst vergangenen Jahres Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, eine Stimme. Auf sie sollte unbedingt hören, wer - jenseits…mehr

Produktbeschreibung
"Mit der deutschen Nachkriegsdemokratie sind neue Generationen von selbstbewußten deutschen Juden groß geworden, die auf ihr Jüdischsein in selbstverständlicher Weise stolz sind, ohne jedoch - im Guten so wenig wie im Bösen - als etwas Außergewöhnliches angesehen werden zu wollen. Sie sind keine 'jüdischen Mitbürger' mehr, sondern vollwertige, tätige Bürger dieses Landes. (...) Ihnen gibt Salomon Korn, Architekt und Soziologe aus Frankfurt und seit Herbst vergangenen Jahres Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, eine Stimme. Auf sie sollte unbedingt hören, wer - jenseits erregter Antisemitismusdebatten - etwas über den tatsächlichen Stand des 'deutsch-jüdischen Verhältnisses' erfahren will." (Richard Herzinger, Die Zeit, 22.1.2004)

Salomon Korn ist in dem vorliegenden Band "auf der Suche nach der deutsch-jüdischen ,Normalität'", die sich in der Tat nicht herbeireden läßt, deren Grundlage aber durch schonungslose Situationsbeschreibung gelegt wird. Mit einem Geleitwort von Joschka Fischer.
Autorenporträt
Salomon Korn. Geboren 1943 in Lublin (Polen), Dr. phil., Architekt u.a. des Jüdischen Gemeindezentrums Frankfurt/M. Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Nachfolger von Ignatz Bubis als Vorsitzender des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt a.M., Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.12.2004

Gelassen wachsam
Salomon Korns Aufsätze zur deutsch-jüdischen „Normalität”
Um zu zeigen, wie prekär es um eine „Normalität” jüdischen Lebens in Deutschland bestellt ist, muss man nicht auf die regelmäßigen Übergriffe auf jüdische Einrichtungen hinweisen. Wenn die jüdische Gemeinde in der Synagoge zusammenkommt, muss sie oft Fahrzeugsperren und Polizisten mit Maschinengewehren passieren. Selbst wenn es Übergriffe nicht gäbe, stellte der staatliche Schutz, der die jüdischen Einrichtungen abschirmt, etwas Einschränkendes dar.
Salomon Korn, 1943 geborener Architekt, Soziologe, Vorsitzender des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nimmt sich in einem nun in zweiter, erweiterter Auflage erschienenen Sammelband der Frage nach der Normalität an und pflegt dabei einen Ton, der „kühler und gelassener” als die Vertreter der „Erlebnisgeneration” des Holocaust mit jüdisch-deutschen Fragen umgeht.
Korn fordert, die historischen Zusammenhänge zu berücksichtigen und lässt keinen Zweifel daran, dass es kaum weniger als vier Generationen dauern werde, bis von Normalität gesprochen werden könne. Das Buch enthält neben einem Geleitwort von Joschka Fischer fünfundzwanzig Aufsätze, die sich mit Ignaz Bubis, Architektur und Judentum, jüdischem Leben in Deutschland und der Debatte über die „Flick Collection” beschäftigen; die zum letztgenannten Thema sind teils zuerst in der Süddeutschen Zeitung erschienen. Den Beiträgen ist die Überzeugung gemein, dass es Versöhnung ohne Erinnerung nicht geben kann - und dass der Zwangsarbeiter-Fonds eine Möglichkeit ist, mit dieser Tatsache umzugehen, der sich kein Betroffener entziehen sollte.
wieg
SALOMON KORN: Die fragile Grundlage. Auf der Suche nach der deutsch-jüdischen „Normalität”. Philo Verlag, Berlin und Wien 2004. 237 Seiten, 16 Euro.
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