Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 2,93 €
  • Gebundenes Buch

Das Buch erzählt die Geschichte des afrikanischen Jungen Kari, der bereits als 12-Jähriger sehen muss, wie er sich allein durchs Leben schlägt. Fast schon will er sich der Straßenbande von Jogona anschließen, wo er zum perfekten Dieb ausgebildet würde. Dann aber entscheidet er sich doch für ein geordnetes Leben bei Moses und seiner Familie, die ihn gerne aufnimmt, weil er über eine besondere Fähigkeit verfügt: Er kann allein durch seine Stimme die wildesten Elefanten beschwichtigen etwas, was in den Bergdörfern Kenias von größter Bedeutung ist, denn immer wieder richten Elefanten schlimme Verwüstungen an (Ab 10 Jahren.)…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch erzählt die Geschichte des afrikanischen Jungen Kari, der bereits als 12-Jähriger sehen muss, wie er sich allein durchs Leben schlägt. Fast schon will er sich der Straßenbande von Jogona anschließen, wo er zum perfekten Dieb ausgebildet würde. Dann aber entscheidet er sich doch für ein geordnetes Leben bei Moses und seiner Familie, die ihn gerne aufnimmt, weil er über eine besondere Fähigkeit verfügt: Er kann allein durch seine Stimme die wildesten Elefanten beschwichtigen etwas, was in den Bergdörfern Kenias von größter Bedeutung ist, denn immer wieder richten Elefanten schlimme Verwüstungen an (Ab 10 Jahren.)
Autorenporträt
Ellen Tijsinger (_1947 in Utrecht) schöpft die Ideen zu ihren Büchern oft aus ihren Träumen oder lässt sich durch Reisen inspirieren. Für ihr erstes Buch, "Feindliches Feuer" reiste sie mit einem Hilfsgütertransport nach Rumänien. Auch in Indien hat sie für ihre Bücher "Sonnenkind" und "Lotos bringt Glück" sorgfältig recherchiert. Auf diese Weise gelingt es ihr, ein eindrucksvolles und authentisches Bild von Land und Leuten zu vermitteln.Ellen Tijsinger ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.09.2004

Der Elefanten-Flüsterer
Das Erwachsenwerden eines Straßenkindes in Kenia
Ein Junge zieht hinaus in die Welt, um sein Glück zu machen - wir kennen dieses Leitmotiv des Erwachsenwerdens aus vielen Märchen. Doch wenn der Junge Kari heißt und in Kenia lebt, bekommt das In-die-Welt-Hinausgehen einen ganz anderen Stellenwert. Kari ist zwölf, als seine geliebte Großmutter ihn wegschickt - wegschicken muss - aus der Geborgenheit des Dorfes, denn nach einer langen Dürre gibt es nicht mehr genug zu essen für beide. Also zieht der Junge los, wandert die Straße entlang in die nächste Stadt und versucht, sich irgendwie durchzuschlagen.
Der Autorin gelingt es, diese bittere Realität, der sich Jahr für Jahr Kinder in den Ländern Afrikas stellen müssen, zu erzählen und gleichzeitig das Märchenhafte der Situation weiter bestehen zu lassen. Der Junge verirrt sich, besteht Abenteuer in der afrikanischen Wildnis und merkt, dass er mit seiner Stimme Elefanten beruhigen kann. Ein verbitterter alter Mann lockt ihn in sein Gehöft und sperrt ihn ein - doch Kari kann ihm helfen und wird dafür belohnt. Märchenmotive des Alltags, die in Kenia Wirklichkeit sind.
Immer wieder steht Kari vor der Wahl, was er aus seinem Leben machen soll. Sich den anderen Jungen von der Straßenkinderbande anschließen und Leute bestehlen? Oder versuchen, sich ehrlich durchs Leben zu schlagen, vielleicht doch ins Heim für Straßenkinder gehen? Der Zwiespalt wird für die jungen Leser durchaus nachvollziehbar geschildert. Die Argumente der Straßenkinder sind nicht schlecht: „Wenn die Touristen so reich sind, dass sie noch nicht mal auf ihr Portmonee aufpassen, dann macht es nichts, wenn man es nimmt. Wir haben nichts und die haben so viel, wir müssen doch auch essen!”
Kari macht mit, auch wenn immer ein Unbehagen bleibt und träumt weiter vom Leben in einer Familie. Und ab und zu hilft er der netten Marktfrau und schleppt Kartoffelsäcke, statt sie zu bestehlen. Die Doppelmoral von Straßenkindern eben. Das Leben auf der Straße wird nicht beschönigt, nur die Solidarität der Jungen untereinander macht es
erträglich. Deshalb ist ein Ausstieg
auch so schwer, es bedeutet, die anderen im Stich zu lassen. Doch als der Kampf mit einer anderen Straßenkinderbande immer brutaler wird, stellt sich für jeden die Frage nach der Zukunft. Das
einzige Mädchen der Gruppe, die kleine Tabitha, nimmt die Zuflucht im Kinderheim gerne an, die Jungen gehen eigene Wege.
Und was wird aus Kari? Seine Fähigkeit, mit wilden Elefanten umzugehen, ist die Chance für ihn, in eine Familie aufgenommen zu werden. In den Bergdörfern Kenias verwüsten immer wieder Elefanten die Felder. Kari soll helfen, denn er hat zwar Respekt vor den mächtigen und gefährlichen Tieren, kann sie jedoch mit seiner Stimme beruhigen. Auch wenn es ihm schwer fällt, sich nach all der Zeit auf der Straße an ein geordnetes Leben anzupassen, so findet er dort seinen Platz und ein Ziel für die Zukunft. Wer so gut mit Tieren umgehen kann wie Kari, muss einfach später Aufseher im Wildpark werden.
Die Erzählung von Kari, dem Elefantenjungen, ist ein Kinderbuch, bei dem die Mischung stimmt: Abenteuer und Alltag, Probleme von Straßenkindern und ein versöhnlicher Schluss. Afrikanische Alltagsszenen werden lebendig und differenziert geschildert, Karis Kindheit im Dorf, das Treiben auf den Märkten, die Wärme des Familienlebens. Die Straßenkinder passen nicht in ein einfaches Täter-Opfer-Schema, und Elefanten sind keineswegs niedlich und bedroht, sondern gefährlich und bedrohlich für die Menschen. So reizt die Geschichte zum Weiterfragen, sie macht neugierig auf Afrika, auch auf Straßenkinderprojekte oder die Wildpark-Problematik. (ab 10 Jahre)
REGINA RIEPE
ELLEN TIJSINGER: Kari, der Elefantenjunge. Urachhaus Verlag Stuttgart, 2004. 160 Seiten, 11,90 Euro, ab 10 J.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Regina Riepe hat über dieses Kinderbuch, das das Schicksal des 12-jährigen Jungen Kari schildert, der sein Dorf verlassen muss, sich als Straßenkind durchschlägt und schließlich aufgrund seiner Fähigkeit, mit Elefanten umzugehen, seinen Platz in einer Familie findet, nur Gutes zu sagen. Die Autorin Ellen Tijsinger hat die richtige Mischung von "Abenteuer und Alltag" gefunden und beschönigt weder die Situation von Straßenkindern noch die Gefährlichkeit von Elefanten, lobt die Rezensentin. Sie sieht das alltägliche, ärmliche Leben der Kinder in Afrika eindrucksvoll und überzeugend geschildert und es gefällt ihr, dass hier nicht einfache "Täter-Opfer"-Schemata ausgebreitet werden, sondern realistisch auch von der "Doppelmoral" des Lebens auf der Straße berichtet wird, in dem man einerseits die reichen Touristen bestiehlt und andererseits der "freundlichen Marktfrau" beim Kartoffelsack-Schleppen hilft. Dieses Buch macht "neugierig auf Afrika" und "reizt zum Weiterfragen", so Riepe begeistert.

© Perlentaucher Medien GmbH