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Eine Reise zum Meer der Erinnerung.
Eine junge Frau in Peking wird mit den Bildern ihrer Kindheit konfrontiert und merkt, dass sie die in ihr verwurzelten Traditionen annehmen muss, um befreiter in die Zukunft zu blicken. Ein kraftvoller, poetischer Roman über das Lebensgefühl junger Chinesen im 21. Jahrhundert.
Der Aal bringt Coral aus dem Gleichgewicht. Ein riesiger Meeresaal, gesalzen und getrocknet, wie es im Dorf ihrer Kindheit Tradition war. Jetzt liegt er in Corals winzigem Appartement im untersten Geschoss eines 25-stöckigen Hochhauses in Peking. Mit dem Aal kommen die Bilder:
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Produktbeschreibung
Eine Reise zum Meer der Erinnerung.

Eine junge Frau in Peking wird mit den Bildern ihrer Kindheit konfrontiert und merkt, dass sie die in ihr verwurzelten Traditionen annehmen muss, um befreiter in die Zukunft zu blicken. Ein kraftvoller, poetischer Roman über das Lebensgefühl junger Chinesen im 21. Jahrhundert.

Der Aal bringt Coral aus dem Gleichgewicht. Ein riesiger Meeresaal, gesalzen und getrocknet, wie es im Dorf ihrer Kindheit Tradition war. Jetzt liegt er in Corals winzigem Appartement im untersten Geschoss eines 25-stöckigen Hochhauses in Peking. Mit dem Aal kommen die Bilder: das abgelegene Fischernest am ostchinesischen Meer, die furchtbaren Stürme, die kargen Klippen, die dicht gedrängten, steinernen Häuser. Alles scheint an diesem Ort aus Stein zu sein, auch die Herzen der Bewohner. Früh verliert Coral Vater und Mutter. Die Großeltern sind Außenseiter und kommunizieren nur über das Enkelkind miteinander. Als ein stummer Junge sie entführt, spendet ihr niemand Trost und Schutz. Schließlich hat Coral nur noch einen Wunsch: der unbarmherzigen Stadt der Steine für immer zu entkommen.

Mit jeder der Aal-Mahlzeiten, die Coral und ihr Freund zu sich nehmen, sickern die Erinnerungen in die lärmende Gegenwart Pekings ein. Und dann steht eines Tages ein Mann vor der Tür, der behauptet, Corals Vater zu sein. Die Vergangenheit ist endgültig zurückgekehrt.

Xiaolu Guo schickt ihre Heldin auf eine eindringliche Reise zu ihren Ursprüngen und damit zu sich selbst. Der Leser erliegt dem Zauber einer ganz und gar fremd anmutenden Welt, die doch in die Gegenwart hineinragt. Er folgt gebannt einer poetischen Parabel über das Reich der Mitte zwischen Tradition und Moderne.

"Was eine traurige Geschichte hätte werden können, hat den Zauber eines Märchens erhalten."

Doris Lessing

"Guos Sprache besitzt die Leichtigkeit eines Märchens. Und die Autorin zeigt mit diesem bewegenden Roman, dass wir uns mit den dunklen Seiten der Vergangenheit versöhnen müsse, um den Problemen der Gegenwart entgegentreten zu können."

TLS
Autorenporträt
Xiaolu Guo, geboren 1973 in einem Dorf am chinesischen Meer, ist in ihrer Heimat eine bekannte Filmemacherin und eine erfolgreiche Autorin. Seit 2002 hat sie auch einen Wohnsitz in London. "Stadt der Steine" ist der erste Roman, der im Westen erschien. Er wurde im April 2005 von der englischen Zeitung "The Independent" für den Foreign Fiction Prize nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Susanne Messmer bespricht drei Romane von chinesischen Autorinnen, die sie insbesondere in ihrem "Umgang mit Erinnerung" für repräsentativ für ihre jeweilige Generation sieht. Den auf der eigenen Kindheit basierenden Roman "Stadt der Steine" von Xiaolu Guo lobt die Rezensentin von den drei besprochenen Büchern als am "bewegendsten und waghalsigsten", da diese Art der Erinnerung in der chinesischen Literatur noch nicht häufig zu finden sei. Die Ich-Erzählerin, die mit ihrem Geliebten in einem Pekinger Hochhaus lebt, bekommt eines Tages einen "getrockneten Aal" zugeschickt, was einen "diskontinuierlichen, assoziativen" Erinnerungsstrom auslöst, der gerade wegen seiner Form so "authentisch" wirkt, meint die Rezensentin. Es stellt sich heraus, dass die Erzählerin mit sieben Jahren vergewaltigt wurde. Trotzdem ist der Roman keine reine "Konfessionsliteratur", deren Zweck in der bloßen Aufarbeitung liege, beruhigt die Rezensentin umgehend. Vielmehr machen die "radikale Subjektivität", die "freie Erzählstruktur" und die Schilderungen von Sexualität und Gewalt das Buch zu einem der "modernsten und interessantesten", die derzeit an chinesischer Literatur auf Deutsch zu haben sind, konstatiert die Rezensentin.

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