Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 4,10 €
  • Gebundenes Buch

Krakatau - seit dem 27. August 1883 ist dieser Name unlöschbar eingeschrieben ins Gedächtnis der Menschheit. An diesem Morgen geriet die Erde in nie erlebter Weise in Bewegung, und die geologische Revolution begann. Das Ergebnis war entsetzlich: über 36.000 Menschen tot, 165 Orte von der Landkarte verschwunden, eine Insel in Millionen Teile zersprengt, vier über das Meer rasende Killerwellen von 40 Metern Höhe.
Für die Geologen war Krakatau Ende und Anfang. Das Ende einer sich über 60 Millionen Jahre aufbauenden Entwicklung. Der Anfang eines neuen Bildes vom Planeten Erde. Doch Krakatau war
…mehr

Produktbeschreibung
Krakatau - seit dem 27. August 1883 ist dieser Name unlöschbar eingeschrieben ins Gedächtnis der Menschheit. An diesem Morgen geriet die Erde in nie erlebter Weise in Bewegung, und die geologische Revolution begann. Das Ergebnis war entsetzlich: über 36.000 Menschen tot, 165 Orte von der Landkarte verschwunden, eine Insel in Millionen Teile zersprengt, vier über das Meer rasende Killerwellen von 40 Metern Höhe.
Für die Geologen war Krakatau Ende und Anfang. Das Ende einer sich über 60 Millionen Jahre aufbauenden Entwicklung. Der Anfang eines neuen Bildes vom Planeten Erde. Doch Krakatau war mehr als der dramatischste Vulkanausbruch der Menschheitsgeschichte und der Beginn einer neuen Wissenschaft. Er markiert auch den Beginn der Welt als "globales Dorf", denn erstmals nahm die Welt durch Nachrichtenagenturen an einer entfernten Katastrophe teil. Erstmals wurde nachgewiesen, dass ein Naturereignis sich auf der ganzen Welt auswirkt. Und erstmals begann man in einem Jahrhundert, in dem der Glaube an technische Machbarkeit einer Religion gleichkam, zu ahnen, dass der Mensch doch nicht alles im Griff hat.

"Simon Winchester beschreibt in seinem sehr gut verständlichen, packenden Buch das Geschehen vom 27. August 1883, seine Vorgeschichte und die Folgen. Dabei verbindet er die Schilderung der Vorgänge mit spannenden wissenschaftlichen Fragestellungen, die erst in den letzten Jahrzehnten beantwortet wurden." Hansjürg Küster, Süddeutsche Zeitung 28.08.2003
"Eine Woche nach Erscheinen war 'Krakatau' in den USA das meist besprochene Buch, es stieg sofort auf die Sachbuch-Bestsellerliste ein. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe. Erstens, Winchester hat das ideale Thema gefunden, ein dramatisches Ereignis, von dem jeder schon mal gehört hat, aber über das niemand viel weiß. Zweitens, ist Winchester der perfekte Erzähler für eine solche Katastrophe. Und drittens weist Winchester nach, dass Krakatau auch für die zeitgenössische Geopolitik von Bedeutung ist." The Sunday Observer
"Winchesters Buch ist, wie das Thema selbst, voller Superlative. Und das Buch (wie auch das Thema) verdient viele Superlative: es ist spannend, verständlich geschrieben, literarisch, gründlich recherchiert und wissenschaftlich akkurat; es ist eines der besten Bücher, die je über die Geschichte und die Bedeutung von Naturkatastrophen geschrieben worden sind." The New York Times
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.08.2003

Ein Tag, wie geschaffen, um Berge zu versetzen
Und ein Knall geht sieben Mal um die Welt: Simon Winchester erzählt vom größten Vulkanausbruch der Menschheitsgeschichte vor hundertzwanzig Jahren
Heute vor 120 Jahren, am 27. August 1883, ereignete sich eine der größten Naturkatastrophen, die Menschen miterlebten: Die Vulkaninsel Krakatau, in der Sundastraße zwischen Sumatra und Java gelegen, zerbarst. Eine gewaltige Aschewolke stieg 38 Kilometer weit auf. Aschepartikel verbreiteten sich in der gesamten Erdatmosphäre. In den Jahren, die auf den Ausbruch folgten, wurden Sonnenuntergänge an vielen Orten der Welt zu imposanten Naturschauspielen. Maler stellten immer wieder neu die nie zuvor gesehenen Farbphänomene dar. Im Südosten Asiens waren die Folgen der Eruption aber keineswegs romantisch. Es bildeten sich gewaltige Tsunamis, über dreißig Meter hohe Riesenwellen, die das Küstenland überschwemmten und über 30 000 Menschen den Tod brachten. Einige Leichen trieben während der folgenden Monate in Bimsstein eingebettet an entfernte Meeresküsten.
Auswirkungen der Wellen führten sogar an Europas Küsten zu Schwankungen der Wasserstände. Der „Big Bang” war über 4000 Kilometer weit zu hören, ein Rekord, der nie übertroffen wurde. Eine Druckwelle raste sieben Mal um die Erde. In Indonesien, einem wichtigen Teil des niederländischen Kolonialreiches, kam es in der Folge des Vulkanausbruchs zu einer langen Kette von Aufständen, die schließlich zur Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1949 führten. Die Unruhen wurden von radikalen Islamisten angeheizt, die den Volksglauben im Fernen Osten geschickt auszunutzen wussten. Man meinte, ein zürnender Gott habe den Vulkan ausbrechen lassen; angeblich drohte er, alle Ungläubigen zu vernichten.
Die im 19. Jahrhundert gerade erst entwickelten Messinstrumente zeichneten die Folgen des Ausbruchs in der Sundastraße weltweit auf. Und durch die erst wenige Jahre vor 1883 verlegten Tiefseekabel rasten die Nachrichten über das Geschehen um den Globus: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wurde die Nachricht über eine Naturkatastrophe innerhalb von wenigen Stunden in allen Kontinenten publik gemacht. Man begann, global zu denken.
Simon Winchester beschreibt in seinem sehr gut verständlichen, packenden Buch das Geschehen vom 27. August 1883, seine Vorgeschichte und die Folgen. Dabei verbindet er die Schilderung der Vorgänge mit spannenden wissenschaftlichen Fragestellungen, die erst in den letzten Jahrzehnten beantwortet wurden. 1883 wusste man noch nicht viel über das geologische Ereignis, das den Vulkan Krakatau zum Bersten brachte.
Im 19. Jahrhundert hatten Biogeographen, vor allem Alfred Russel Wallace, beschrieben, dass sich Flora und Fauna im Westen und Osten des Malaiischen Archipels grundsätzlich voneinander unterschieden. Im Westen der Inselgruppe stieß man auf Lebewesen, die auch in Südostasien vorkamen, im Osten auf Tiere und Pflanzen, die ihre nächsten Verwandten in Australien hatten. Flora und Fauna der beiden Gebiete hatten sich offenbar sehr lange Zeit voneinander unabhängig entwickelt, doch heute sind die beiden biogeographisch so andersartig geprägten Gebiete nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Dies zu erklären gelang erst mit der Theorie der Plattentektonik. Dank ihrer weiß man inzwischen, wie es zur Bildung der meisten Vulkane auf der Erde kam. Sie entstanden entweder dort, wo Platten auseinander weichen, oder in noch größerer Zahl dort, wo Platten aneinanderstoßen und die eine unter die andere Platte gedrückt wird. Gesteinsmaterial wird in einer solchen sogenannten Subduktionszone gemischt mit Wasser und Luft weit in den Untergrund gepresst und geschmolzen. Wenn der Druck im Erdinneren zu groß wird, sucht die abgesunkene Masse ein Ventil; es kommt zu einem Vulkanausbruch. Ist der Druck aus dem Untergrund besonders groß, kann der Ausbruch einen zuvor entstandenen Vulkan zerbersten lassen. Genau dies geschah am 27. August 1883 am Krakatau.
Die Probleme der Plattentektonik, an deren Lösung der Student Simon Winchester beteiligt war, ließen ihn nicht wieder los. Der Autor besuchte zahlreiche Vulkane der Welt, schließlich auch den Anak Krakatau, das „Kind des Krakatau”. Dieser Vulkan ist seit 1930 an der Stelle seines Vorgängers neu entstanden und erhebt sich inzwischen 450 Meter hoch aus dem Meer. Die Natur einer Subduktionszone bringt es mit sich, dass dort immer wieder neues vulkanisches Material an die Erdoberfläche tritt und sich an gleicher Stelle wieder ein neuer Vulkan bildet, wo Jahrzehnte zuvor ein anderer von der Bildfläche verschwunden war. Jederzeit kann es erneut zu einem katastrophalen Vulkanausbruch in Indonesien, in der Subduktionszone, kommen.
Heute ist das „Kind des Krakatau” zwar immer wieder aktiv, aber dicht bewachsen, und zahlreiche Tierarten leben dort. Dieses Phänomen interessierte wieder andere Wissenschaftler: Biologen untersuchen dort, wie Vulkaninseln nach ihrer Entstehung von Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden. Auch in die damit zusammenhängenden faszinierenden Probleme führt Simon Winchester den Leser ein. Die Krakatau-Katastrophe veränderte die Welt, lokal, regional und global.
HANSJÖRG KÜSTER
SIMON WINCHESTER: Krakatau. Der Tag, an dem die Welt zerbrach. 27. August 1883. Deutsch von Harald Stadler. Albrecht Knaus Verlag, München 2003. 357 Seiten, 23,90 Euro. (Ab 8. September im Buchhandel.)
Der Berg, der eines Tages verschwunden war.
Foto: The Illustrated London News vom September 1883 / Corbis
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr
"Simon Winchester beschreibt in seinem sehr gut verständlichen, packenden Buch das Geschehen vom 27. August 1883, seine Vorgeschichte und die Folgen. Dabei verbindet er die Schilderung der Vorgänge mit spannenden wissenschaftlichen Fragestellungen, die erst in den letzten Jahrzehnten beantwortet wurden." -- Hansjürg Küster, Süddeutsche Zeitung 28.08.2003

"Packend und leicht verständlich erzählt Winchester, der mit seinem Buch 'Der Mann, der die Wörter liebte' weltberühmt wurde, was an jenem 27. August geschah." -- Focus

"Winchesters Buch ist, wie das Thema selbst, voller Superlative. Und das Buch (wie auch das Thema) verdient viele Superlative: es ist spannend, verständlich geschrieben, literarisch, gründlich recherchiert und wissenschaftlich akkurat; es ist eines der besten Bücher, die je über die Geschichte und die Bedeutung von Naturkatastrophen geschrieben worden sind." -- The New York Times

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Krakatau am 27.August 1883 war eine der größten Naturkatastrophen, die Menschen bisher miterlebt haben, in formiert uns der Rezensent Hansjörg Küster: 30.000 Menschen kamen ums Leben, eine gewaltige Aschewolke stieg 38 Kilometer in die Höhe, die Druckwelle raste sieben Mal um die gesamte Erde, dreißig Meter hohe Tsunamis überschwemmten das Küstenland. Und: über die gerade verlegten Tiefseekabel ging die Nachricht über den gesamten Globus. Der britische Wissenschaftsjournalist Simon Winchester hat dazu, wie Rezensent Küster meint, ein "sehr gut verständliches, packendes Buch" geschrieben, das die Vorgänge der Katastrophe ebenso spannend beschreibe wie die damit verbundenen wissenschaftlichen Fragestellungen.

© Perlentaucher Medien GmbH