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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit großer Freude hat Maik Söhler diesen Roman Chandler Brossards aufgenommen, der 35 Jahre nach seinem Erscheinen in den USA endlich in deutscher Übersetzung vorliegt. Er feiert das voluminöse Sechzigerjahreepos als "grandiosen, formal und inhaltlich wunderbar gelungenen" Roman. Bei der Lektüre fühlt er sich an Werke des legendären Thomas Pynchon erinnert, entdeckt er doch bei Brossard ganz ähnliche literarische Mittel: neben "phantasmagorischen Ausflügen", "wohlkalkulierten Akzenten des Trivialromans" und "subtilem Humor" die Auflösung von "linearer Erzählung, auktorialer Identität und räumlicher Eingrenzung". Inhaltlich charakterisiert Söhler den Roman als aufregende Mischung diverser Elemente der amerikanischen Gegenkultur der sechziger Jahre: Sex, Drogen, Verweigerung, Subkultur, Verschwörungstheorie, Esoterik, Ökologie, Kunst, Psychologie, Pädagogik und Gesellschaftskritik. Grenzen von Raum und Zeit spielen keine Rolle mehr - so wohnt der Rezensent schon mal einer Sexorgie mit dem Nazischergen Martin Bormann bei. Sein Resümee über den Roman: "hellsichtig, humorvoll und genial verspielt".

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