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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Heavy Metal, Patienten in der Nervenklinik, englische Literatur des 18. Jahrhunderts, blutige Bilder von Selbstmordanschlägen, Sexspiele mit der experimentierfreudigen Freundin: Gilad Elboms erstes Buch ist ein "zynischer, schnell geschnittener Roman", befindet Kolja Mensing, der den Szenenwechseln des Erzählers sehr gern gefolgt ist. Es geht um einen jungen Mann, der - wie der in Los Angeles lebende Autor selber - vor den unerträglichen israelischen Realitäten flüchtet: in die geschlossene Anstalt, in der er arbeitet, in die Lektüre des Inselbewohners Robinson Crusoe, in die möglichst aggressive Musik. Mensing meint: ein Lob für einen "zutiefst resignierenden Bericht aus einer Gesellschaft, die ihr Leiden an der eigenen Geschichte perfekt inszeniert", wie Mensing schreibt, "und die sich gleichzeitig der Illusion hingibt, dass irgendwann auch in Jerusalem oder Tel Aviv ein ganz normaler Alltag einkehren könnte".

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