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In dieser abwechslungsreichen und heiteren Anthologie sind sie alle versammelt: Italiens Frauen wie auch ihre Beschreiber, Lobhudler, Kritiker und Zuträger. Antonio Tabucchi besingt ein Nixenmädchen und Ermanno Cavazzoni, Camilla Cederna und Alberto Moravia. Elsa Morante lobt die schüchternen Engel und Giorgio Manganelli die seltenen Schwangerschaften, Gianni Rodari ehrt die alte Tante. Carlo Lucarelli beschreibt das Zittern beim Angefaßtwerden, Natalia Ginzburg denkt über das Familienleben nach. Und wer spricht vom Großmut der Frauen? Gianni Celati. Wer von der scharfen Konkurrenz hoher…mehr

Produktbeschreibung
In dieser abwechslungsreichen und heiteren Anthologie sind sie alle versammelt: Italiens Frauen wie auch ihre Beschreiber, Lobhudler, Kritiker und Zuträger. Antonio Tabucchi besingt ein Nixenmädchen und Ermanno Cavazzoni, Camilla Cederna und Alberto Moravia. Elsa Morante lobt die schüchternen Engel und Giorgio Manganelli die seltenen Schwangerschaften, Gianni Rodari ehrt die alte Tante.
Carlo Lucarelli beschreibt das Zittern beim Angefaßtwerden, Natalia Ginzburg denkt über das Familienleben nach. Und wer spricht vom Großmut der Frauen? Gianni Celati. Wer von der scharfen Konkurrenz hoher Absätze? Luigi Malerba. Wer von den Träumen der getreuen Ehefrau? Goffredo Parise. Wer von der Mailänder Kunstziege? Umberto Eco.
Mit anderen Worten: Nicht nur ein Blick auf Italiens Frauen, sondern auch ein Blick über die Grenzen.
Autorenporträt
Hans-Gerd Koch, geboren 1954, ist seit 1981 an der Kafka-Forschungsstelle an der Bergischen Universität/Gesamthochschule Wuppertal tätig. Er ist Mitherausgeber der "Tagebücher" Franz Kafkas sowie der Taschenbuch-Edition von Kafkas Werken in der Fassung der Handschrift.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2006

Körperlich kolossal und sinnenfroh

Diese schmale, sich ganz dem Mythos der italienischen Frau widmende Anthologie versammelt Kurzgeschichten bekannter und weniger bekannter Autoren. Nicht jede dieser Erzählungen hat die Jahre seit ihrer Erstveröffentlichung unbeschadet überstanden. Einige, so Gianni Rodaris "Die alte Tante Ada", wirken wie aus der Mottenkiste italienischer Literatur gezerrt oder strapazieren, wie Goffredo Parises "Frau", mit psychologischen Banalitäten. Andere wieder scheinen so nebensächlich dahingeschrieben, daß der Leser beginnt, über den Unterschied zwischen der Kunst des Schreibens und der des Tippens nachzudenken. Dazwischen aber, und wie sollte es anders sein bei einer Sammlung von Texten so unterschiedlicher Schriftsteller, finden sich Texte, die großes Lesevergnügen bereiten. Von dramatischer Heiterkeit ist Ermanno Cavazzonis "Das Dampfroß", die lebhafte Schilderung von der Qual ehelicher Pflichterfüllung zwischen einem zart-anämischen Gatten und seiner körperlich kolossalen und sinnenfrohen Angetrauten. Natalia Ginzburg, eine von nur vier Schriftstellerinnen in dieser Anthologie, reflektiert kühl über italienisches Familienleben, Generationskonflikte und die Notwendigkeit regelmäßigen Fußbodenwischens. Umberto Eco brilliert mit der Beschreibung einer Mailänder Vernissage, und Claudio Piersanti beschreibt das traurige Leben der alten Zugehfrau Zelinda. Es gibt kurios Konstruiertes zu lesen, wie Dacia Marainis Erzählung "Die andere Familie", die Geschichte einer zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Familien pendelnden Frau, und subtil Formuliertes, wie Altmeister Alberto Moravias "Der Schrank". Insgesamt aber wirkt diese Sammlung ebenso lieblos wie vor allem rein zufällig zusammengestellt. Auf ein Vor- oder Nachwort verzichten die Herausgeber, der Klappentext hingegen kokettiert mit gängigen Italien-Klischees. Aber nicht überall, wo Italien draufsteht, ist - selbst für die italophilen Leser des Wagenbach-Verlags - auch etwas Interessantes drin. Bevor man allerdings dieses Büchlein halbwegs enttäuscht beiseite legen möchte, gibt es noch eine Entdeckung zu machen: Giuseppe Pontiggias Erzählung "Isis - Premoli Giovanna", die aus dieser Sammlung herausstrahlt wie ein Brillant zwischen Kieselsteinen. Eine knapp und lakonisch geschriebene Studie über den ganz alltäglichen Wahnsinn in einer norditalienischen Familie. Haarsträubend komisch und abgrundtief traurig zugleich.

üte

"Signora, Signorina - Vierundzwanzig Geschichten über Italiens Frauen", gesammelt von Susanne Schüssler und Hans-Gerd Koch. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2005. 144 Seiten. Gebunden, 14,90 Euro. ISBN 3-8031-1228-1.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Halbwegs enttäuscht" hat Rezensent "üte" diese Anthologie mit Italientexten zur Seite gelegt. Zwar fand sich darin manch vergnüglicher Text und mitunter sogar eine Entdeckung: Guiseppe Pontiggias Erzählung "Isis - Premoli Giovanna" nämlich, die der Rezensent gar aus dieser Sammlung herausstrahlen sieht "wie ein Brillant zwischen Kieselsteinen". Insgesamt jedoch wirkt diese Sammlung auf "üte" etwas "lieblos und vor allem rein zufällig zusammengestellt". Mancher Text gar wirkte wie aus der "Mottenkiste italienischer Literatur gezerrt" auf ihn.

© Perlentaucher Medien GmbH