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Indonesien ist ein Staat mit 250 Millionen Einwohnern, die meisten von ihnen Muslime. Doch was wissen wir über die Geschichte, Kultur und Politik dieses big player in Südostasien, 2015 Gastland der Frankfurter Buchmesse? Diese leicht verständliche Einführung gibt Antworten. Garuda, das mythische Wappentier des Landes, symbolisiert Indonesiens Aufstieg zur drittgrößten Demokratie der Welt, die im 21. Jahrhundert ihren Weg zwischen Tradition und Moderne sucht. Der Philosoph, Politikberater und Jesuit Franz Magnis-Suseno lebt seit mehr als fünf Jahrzenten in Indonesien. Er beschreibt, welche…mehr

Produktbeschreibung
Indonesien ist ein Staat mit 250 Millionen Einwohnern, die meisten von ihnen Muslime. Doch was wissen wir über die Geschichte, Kultur und Politik dieses big player in Südostasien, 2015 Gastland der Frankfurter Buchmesse? Diese leicht verständliche Einführung gibt Antworten. Garuda, das mythische Wappentier des Landes, symbolisiert Indonesiens Aufstieg zur drittgrößten Demokratie der Welt, die im 21. Jahrhundert ihren Weg zwischen Tradition und Moderne sucht. Der Philosoph, Politikberater und Jesuit Franz Magnis-Suseno lebt seit mehr als fünf Jahrzenten in Indonesien. Er beschreibt, welche schweren Erschütterungen dieses Land in seiner 70-jährigen Geschichte gemeistert hat, skizziert die 16 turbulenten Jahre nach dem Sturz von Diktator Suharto 1998 und stellt die Entwicklung Indonesiens in den Kontext seiner Geschichte und Kultur. Wie entstand diese relativ junge Nation? Welche Bedeutung haben der berühmte "Jugendschwur" und die Pancasila-Philosophie? Magnis-Suseno erklärt die Einflüsse der javanischen Kultur in Indonesien, beschäftigt sich eingehend mit dem Islam und geht am Ende auf die Frage ein, wie die Zukunft dieses beeindruckenden Landes im Angesicht von Globalisierung und politischer Radikalisierung aussehen könnte.
Autorenporträt
Franz Magnis-Suseno SJ, geb. 1936, Dr. phil. Dr. h.c., Professor für Philosophie an der Driyarkara Hochschule für Philosophie sowie an der staatlichen Universitas Indonesia in Jakarta. Lebt seit 1961 in Indonesien und ist Mitglied der Indonesischen Akademie der Wissenschaften.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2015

Im labilen
Gleichgewicht
Eine lesenswerte Studie über
Indonesiens neuere Geschichte
Unter den deutschsprachigen Experten für Indonesien gibt es wohl nur ganz wenige, die den Vielvölkerstaat so gut aus der Nähe kennen wie Franz Magnis-Suseno. Als junger Jesuit kam er vor 54 Jahren nach Jakarta – und ist geblieben. Er hat sich einen Namen als Hochschullehrer und Philosoph gemacht und die Faszination dieses Landes hat ihn nie losgelassen. Insofern ist es ein Glücksfall, dass er jetzt, nach zahlreichen anderen Werken, ein Buch über das moderne Indonesien vorlegt.
  Der Autor beginnt mit einem Kapitel über die jüngsten Wahlen und den vor einem Jahr gewählten Präsidenten Joko Widodo, bevor er einzelne Phasen der neueren Geschichte beleuchtet. Dabei geht er auf die Entstehung des indonesischen Nationalbewusstseins ein, stellt aber auch Betrachtungen über die javanische Kultur an, die bedeutsam sind, um die Entwicklungen der vergangenen fünfzig Jahre zu verstehen. Weitgehend chronologisch und in einer recht lebendigen, manchmal vielleicht etwas mit Details überfrachteten Mischung aus Erzählung und Analyse bringt er dem Leser die Zeit der beiden Präsidenten Sukarno und Suharto nahe. Und er schildert, wie Indonesien es schließlich schaffte, sich nach 1998 als Demokratie zu festigen.
  Dass Magnis-Suseno als Katholik einer religiösen Minderheit im überwiegend islamischen Indonesien angehört, dürfte seinen Blick für interkulturelle und interreligiöse Differenzen in diesem Staat geschärft haben. Wer sich mit den künftigen Herausforderungen dieses komplexen Landes beschäftigen möchte, findet denn auch im letzten Teil über die wachsende Bedeutung des Islams einen nützlichen Kompass, um sich in der Gemengelage zwischen moderaten und radikalen Kräften im Land zurechtzufinden. Dabei schildert der Autor auch, welche Konflikte sich innerhalb der islamischen Strömungen entwickeln.
  Gleichzeitig arbeitet Magnis-Suseno sehr verständlich heraus, wie es das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt bislang schaffte, sein Gleichgewicht zu halten. Am Ende kommt Magnis-Suseno zu dem Schluss, dass eine krisenhafte Entwicklung, in der etwa das Militär die Macht ergreifen und noch dazu die islamistische Karte spielen könnte, wie es Pakistans Machthaber Mohammed Zia-ul Haq vor drei Jahrzehnten tat, nicht wahrscheinlich ist. Der Autor blendet die Gefahren religiöser Radikalisierung in Indonesien aber auch nicht aus. Er beschreibt, wie Fanatiker und Fundamentalisten die neuen demokratischen Freiräume nach 1998 nutzen, um immer wieder Toleranz und Pluralismus im Land zu attackieren, was auch und vor allem moderate Muslime besorgt.
  Alles in allem ist das Buch ein Gewinn für jeden Leser, der sich mit den politischen und gesellschaftlichen Eigenheiten eines Landes vertraut machen möchte, das weithin als unüberschaubar und schwer zu fassen gilt.
ARNE PERRAS
  
  
  
  
Franz Magnis-Suseno:
Garuda im Aufwind.
Das moderne Indo-
nesien. Dietz-Verlag, Bonn 2015. 176 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für alle, die mehr über das moderne Indonesien erfahren wollen, ist dieses Buch ein Glücksfall verspricht Rezensent Arne Perras. Kaum ein deutschsprachiger Experte kennt sich in dem Vielvölkerstaat so gut aus wie der Autor Franz Magnis-Suseno, bemerkt der Kritiker, der hier nicht nur Einblicke in die einzelnen Phasen der neueren Geschichte oder in die javanische Kultur erhält, sondern auch nachliest, wie sich Indonesien nach 1998 als Demokratie festigte. Nicht zuletzt lobt der Kritiker die detailreiche Schilderung der interkulturellen und interreligiösen Differenzen des Landes, das die größte muslimische Bevölkerung der Welt hat.

© Perlentaucher Medien GmbH