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Young Ju's Vater ist Fischer. Er träumt von einem besseren Leben und will mit seiner Familie weg aus Korea. Als Young Ju im Flugzeug sitzt, glaubt sie, sie würde in den Himmel fliegen. Amerika ist für sie der Himmel, ein Land in dem alle reich und glücklich sind, wo man in Betttüchern schläft und weiche Teppiche auf den Böden liegen. In den USA angekommen, ist alles ganz anders. Die fremde Sprache macht Young Ju am Anfang Angst und sie trinkt zum ersten Mal schmutziges schwarzes Wasser, das im Mund weh tut und Ko-ka-ko-la heißt. Doch sie lernt viel schneller und besser Englisch als ihre…mehr

Produktbeschreibung
Young Ju's Vater ist Fischer. Er träumt von einem besseren Leben und will mit seiner Familie weg aus Korea. Als Young Ju im Flugzeug sitzt, glaubt sie, sie würde in den Himmel fliegen. Amerika ist für sie der Himmel, ein Land in dem alle reich und glücklich sind, wo man in Betttüchern schläft und weiche Teppiche auf den Böden liegen. In den USA angekommen, ist alles ganz anders. Die fremde Sprache macht Young Ju am Anfang Angst und sie trinkt zum ersten Mal schmutziges schwarzes Wasser, das im Mund weh tut und Ko-ka-ko-la heißt. Doch sie lernt viel schneller und besser Englisch als ihre Eltern, die mit dem neuen Leben nicht zurechtkommen.
Die bekannte Jugendbuchautorin Norma Fox Mazer Über dieses Buch:
"Es hat mich sehr berührt. Ihr ist ein authentischer, tiefgehender, ja wunderschöner Roman gelungen. Mit dieser Geschichte einer Migrantenfamilie, die in den USA Fuß zu fassen versucht, hat An Na eine einzigartige Welt geschaffen - eine zarte und zugleich grausame Welt. Sie hat dies auf eine schlichte, frische Art getan. Ich habe Young Ju fest ins Herz geschlossen."
Das packende Portrait der Koreanerin Young Ju, die in den USA mehr als nur Überleben will.
Autorenporträt
An Na ist in Korea geboren und wuchs in San Diego, Kalifornien, auf. Sie studierte an der Norwich University und war einige Jahre als Grundschullehrerin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Dies ist ihr erster Roman (Originaltitel "A Step from Heaven"), der sich in den USA gleich 40.000 mal verkaufte. An Na lebt abwechselnd in Oakland (Kalifornien) und Warren (Vermont).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.06.2005

Fremde neue Welt
Das Scheitern des Vaters aus der Sicht seiner Tochter
Jonghu ist vier Jahre alt, als ihre Eltern den Entschluss fassen, nach Amerika auszuwandern. Sie muss ihr Häuschen in einem koreanischen Fischerdorf samt der geliebten Halmoni, ihrer Oma, verlassen und in eine fremde Welt mit Teppichen, Coca-Cola und einer anderen Sprache eintauchen. Ein typisches Emigranten-Schicksal – aus der Sicht eines Kindes.
Der Reiz des Buches liegt in der Kunst der Erzählerin, die jeweilige Wahrnehmung der Welt dem Alter des heranwachsenden Mädchens anzupassen. Jonghu ist ein kluges Kind, das keine Probleme mit der Sprache hat und in der Schule sehr erfolgreich ist. Aber ihre Erlebnisse mit Gleichaltrigen spielen in dem Buch eher eine Nebenrolle. Viel einschneidender für das Mädchen sind die Veränderungen, die ihre Eltern durchmachen. Vor allem Abba, der Vater, der an der Überforderung in der neuen Welt zerbricht. Wie er darunter leidet, die Wünsche seiner Familie nach einem besseren Leben nicht erfüllen zu können, obwohl er doch schon in zwei Jobs ackert. Wie er sich in den Alkohol und die Gewalt flüchtet, als er merkt, dass er auch der traditionellen Männerrolle nicht mehr entsprechen kann. Er beherrscht die englische Sprache kaum und hat keinen beruflichen Erfolg. Er beginnt zu trinken und schlägt die Familie. Seine Frau nimmt alles stoisch hin und findet Trost in der Kirchengemeinde.
Der Vater aber scheitert an der Zerrissenheit zwischen den Kulturen. Bezeichnend die Szene, in der Tochter und Vater zu einer Behörde gehen. Er versteht gar nicht richtig, worum es geht und kann es kaum ertragen, auf die Hilfe seines Kindes, noch dazu eines Mädchens, angewiesen zu sein. An Na beschreibt die Familiensituation sehr nüchtern. Die Tochter Jonghu lässt wenig von ihren Gefühlen heraus. Eine koreanische Eigenart?
Der Leser erfährt aber auch zwischen den Zeilen einiges von der anderen Kultur; sei es in der großen Bedeutung, die die Großeltern haben, in der traditionellen Höflichkeit, die nach außen hin zum Beispiel mit dem richtigen Geburtstagsgeschenk gewahrt werden muss und den strengen Benimm-Regeln. Ganz selbstverständlich fließen in den Text koreanische Begriffe ein, die dann im Anhang erklärt werden.
Zum Schluss zieht der Vater zurück in die alte Heimat, und Jonghu betrachtet ein Foto aus frühen Kindertagen. Ein Mann steht am Strand, auf seinen Schultern sitzt ein kleines Mädchen. Er blickt in die Wellen. Sie erkennt ihren Vater, wie er eigentlich ist. Lustig und gleichzeitig verantwortungsbewusst. So hat sie ihn in Amerika nie erlebt.
BIRGITT VON MALTZAHN
AN NA: Im Himmel spricht man Englisch. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Cornelia Krutz-Arnold. Sauerländer Verlag, Düsseldorf. 182 Seiten, 13,90 Euro. (Ab 13 Jahren)
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

An Na hat in ihrem Jugendbuch über das Mädchen Jonghu, das mit ihrer Familie aus Korea nach Amerika auswandert, ein "typisches Emigrantenschicksal" aus der Sicht eines aufwachsenden Mädchens beschrieben, erklärt Birgitt von Maltzahn. Sie findet den "besonderen Reiz" der Geschichte darin, dass die Autorin die "Wahrnehmungen" der Protagonistin je nach Alter geschickt anzupassen weiß. Eindrücklich beschreibe Na, wie der Vater an dem kulturellen Wechsel zerbricht, wobei "zwischen den Zeilen" auch einiges über die koreanische Welt zu lernen sei, wie die eingenommene Rezensentin bemerkt. Nicht ganz einordnen kann Maltzahn die große "Nüchternheit" der Erzählweise und fragt sich, ob es sich hierbei wohl um eine "koreanische Eigenart" handelt".

© Perlentaucher Medien GmbH