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Die Kunst der Gotik richtet sich zunehmend an immer breitere und zugleich differenzierte Bevölkerungsschichten - umgekehrt weitet sich die Schicht der Auftraggeber. Charakteristisch für das Kunstschaffen dieser Zeit war die bis dahin ungekannte Geschwindigkeit des Formenaustauschs innerhalb Europas. War es um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Architekturzeichnung, die eine bis dahin ungeahnte Geschwindigkeit des Formentransfers erlaubte, so klingt die Epoche mit der Erfindung des Buchdrucks aus, der die größte mediale Revolution für mehr als ein halbes Jahrtausend bedeutete. Der Band vereint…mehr

Produktbeschreibung
Die Kunst der Gotik richtet sich zunehmend an immer breitere und zugleich differenzierte Bevölkerungsschichten - umgekehrt weitet sich die Schicht der Auftraggeber.
Charakteristisch für das Kunstschaffen dieser Zeit war die bis dahin ungekannte Geschwindigkeit des Formenaustauschs innerhalb Europas. War es um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Architekturzeichnung, die eine bis dahin ungeahnte Geschwindigkeit des Formentransfers erlaubte, so klingt die Epoche mit der Erfindung des Buchdrucks aus, der die größte mediale Revolution für mehr als ein halbes Jahrtausend bedeutete. Der Band vereint Kapitel zu den verschiedenen Gattungen der Künste, die vom Städte- und Burgenbau über die Architektur, die Skulptur, Wand-, Tafel- Buch- und Glasmalerei bis hin zur Goldschmiede- und Glaskunst reichen. Technische Instrumente werden ebenso behandelt wie die in jener Epoche neu entstehende Handzeichnung. Die filigranen Meisterwerke der Baukunst wie der Kölner Dom oder das Freiburger Münster zeigen die stilistischen Merkmale dieser Epoche besonders deutlich. Auch das graphische Werk von Martin Schongauer und die majestätisch wirkenden Stifterfiguren Uta und Ekkehard vom Naumburger Meister sind für das Epochenverständnis von immenser Bedeutung. Keine andere Epoche spiegelt das Streben nach Transzendenz und Spiritualität so wie die Gotik. Der dritte Band umfasst den Zeitraum von ca. 1230/50 bis 1420/30, auf dem Gebiet der Architektur greift er sogar bis ins spätere 15. Jahrhundert aus. Geographisch liegt der Schwerpunkt auf dem heutigen deutschen Sprachgebiet, doch wird auch die Kunst in den Randgebieten des damaligen Römischen Reiches Deutscher Nation behandelt, so dass Kunstwerke aus den Niederlanden, Frankreich, Tschechien und Polen gleichfalls vorgestellt werden.
Autorenporträt
Bruno Klein, geb. 1975, ist Professor für christliche Kunst der Spätantike und des Mittelalters am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Peter Kurmann ist insgesamt sehr angetan von diesem von Bruno Klein herausgegebenen Band zur Gotik in Deutschland. Ihm fällt besonders positiv auf, dass der Band dem Paradigmenwechsel in der Kunstgeschichte Rechnung trägt und sich die Beiträger verstärkt der "Funktion" von Kunstwerken und weniger einer schlichten Einteilung in Gattungen verpflichtet sehen. Dem Herausgeber gelinge in seiner Einleitung nicht nur ein beeindruckendes Panorama der verschiedensten Themen und Aspekte der Gotik, sondern führe auch die wechselvolle "Rezeptionsgeschichte" der Kunstwerke zwischen 1220 und 1350 vor Augen, lobt der Rezensent. Kurmann preist insbesondere den Beitrag von J. Kuthan über Prag, der klarstelle, dass man von einer deutschen Gotik gar nicht sprechen könne, weil man es ja mit Werken innerhalb des "Heiligen Römischen Reichs" zu tun habe, und freut sich zudem, dass die Texte zur gotischen Kunst aus Böhmen oder deutschsprachigen Gebieten, die heute hauptsächlich zu Polen gehören, von tschechischen und polnischen Kunsthistorikern verfasst sind. Während er die 150 Farbabbildungen für ihre herausragende Qualität lobt, findet er die schwarzweißen Abbildungen im Katalogteil eher zu klein. Stören tut ihn an dieser ansonsten, wie er preist, überzeugenden Publikation die allzu penetrante Verwendung des modischen Terminus "Medium", der nirgends näher erklärt wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
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