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Eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Weg und den Ereignissen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Gertrud Fussenegger setzt sich in ihrem Lebensbericht bis 1948 mit den ersten 36 Jahren ihres Lebens auseinander und analysiert in selbsterlebten Episoden die widersprüchlichen Ideen, die ihre Generation berührten und zu den Irrtümern und Niederlagen des Dritten Reiches führten. Die Geographie ihres Lebens ist nichts Zufälliges, sie verknüpft die Elemente eines Werdegangs, der genauso eng in die Geschichte dieser Jahre verwoben ist. Dieses Buch legt seinem Leser zweierlei…mehr

Produktbeschreibung
Eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Weg und den Ereignissen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Gertrud Fussenegger setzt sich in ihrem Lebensbericht bis 1948 mit den ersten 36 Jahren ihres Lebens auseinander und analysiert in selbsterlebten Episoden die widersprüchlichen Ideen, die ihre Generation berührten und zu den Irrtümern und Niederlagen des Dritten Reiches führten. Die Geographie ihres Lebens ist nichts Zufälliges, sie verknüpft die Elemente eines Werdegangs, der genauso eng in die Geschichte dieser Jahre verwoben ist. Dieses Buch legt seinem Leser zweierlei Texte vor: Der erste, umfangreichere, erschien 1979 unter dem vielleicht nicht mehr leicht verständlichen Titel"Ein Spiegelbild mit Feuersäule". Die Autorin hat nun den Text behutsam gestrafft, um ihn dann in einem letzten großen Kapitel bis fast in die jüngste Zeit fortzuführen. Gertrud Fussenegger hat sich und ihre Umwelt immer genau, aber nicht ohne Teilnahme und Sympathie beobachtet. Sie lässt uns teilhaben an den Erfahrungen eines langen, reichen und bewegten Lebens, nicht nur als Literatin, sondern auch als Mutter, die mit fünf Kindern in schweren Zeiten Übermenschliches leisten musste.Schreiben; schreibend erzählen war ihre Leidenschaft, von frühester Kindheit an. Ihr ist sie treu geblieben. Sprache ist für sie die einzigartige und unschätzbare Gabe, die dem Menschen, und nur ihm, verliehen ist. Als dem einzigen Geschöpf, das, wie der Philosoph Pascal den Menschen definiert,"sich selbst immer wieder um ein Unendliches übersteigt".
Autorenporträt
Dr.phil. Gertrud Fussenegger, geb. 1912 in Pilsen, verlebte ihre Kindheit und Jugend in Galizien, Böhmen, Tirol und München. Sie studierte Geschichte und Philosophie, begann schon früh sie zu schreiben und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2008

Ideologisch süchtig
Im Ton bitter: Gertrud Fusseneggers Erinnerungen

Kennengelernt hab ich sie im Sommer 1984, in der Jury des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preises: eine hellwache, urteilssichere, auch in der Kritik taktvolle Siebzigerin. Als ich ihren Namen im Programmheft entdeckte, erinnerte ich mich an meine letzten Gymnasiastenjahre, in der zweiten Hälfte der Dreißiger. Damals machte der Name einer jungen österreichischen Erzählerin und Lyrikerin die Runde, die dem Kreis um die Zeitschrift "Das innere Reich" nahestand, aber auch für den "Völkischen Beobachter" schrieb.

Gertrud Fussenegger war offensichtlich aus der Windstille katholischer Erziehung in den Sog der Begeisterung für Hitler geraten. Obwohl ihre Erzählung "Mohrenlegende" auf den Index des Amtes von Reichsleiter Alfred Rosenberg kam, der in seinem "Mythus des 20. Jahrhunderts" den Glauben an ein Reich germanischer Rasse predigte, sorgte sie für Aufsehen mit einem Gedicht auf den triumphalen Einzug Hitlers in Wien im Frühjahr 1938. Wie die protestantische Pfarrersfrau und Schriftstellerin Ina Seidel mit ihrer lyrischen Huldigung an Hitler ließ sie sich zum Seitensprung aus der Welt des christlichen Glaubens mitreißen.

Von daher gesehen, lesen sich ihre Nachkriegsromane, in denen christliche Themen eine wesentliche Rolle spielen, wie Zeugnisse anhaltender Buße, einer Bußfertigkeit freilich ohne jegliches Asketentum. In Klagenfurt eroberte sie das Publikum durch den Charme gleichzeitiger Lebenszugewandtheit und Abgeklärtheit. Ihre eigene Sicht auf die zwanziger Jahre und die Zeit des "Dritten Reichs" legte die noch in der Regierungszeit Kaiser Franz Josephs geborene Autorin im Erinnerungsband "Ein Spiegelbild mit Feuersäule" aus dem Jahre 1979 dar. Diese Selbstbiographie, die bis ins Jahr 1945 führt, ist nun in einer sowohl gerafften wie erweiterten Fassung unter dem Titel "So gut ich es konnte. Erinnerungen 1912-1948" neu erschienen.

Deutlicher tritt im neuen Titel die Absicht hervor, Bilanz zu ziehen, aber auch sich zu rechtfertigen. Die Tochter eines Offiziers in der k. u. k. Armee wuchs in einem nicht eben demokratiefreundlichen Vaterhaus auf, in dem die Schuld am Untergang des Kaiserreichs gern auf die Vertreter der Republik abgewälzt wurde. (Deshalb versprach der "Anschluss" Deutsch-Österreichs an das Reich in den Augen vieler wenigstens einen Abglanz früherer Glorie.) Neue Erfahrungen brachte nach dem frühen Tod der Mutter die Schulzeit bei den Großeltern mütterlicherseits in der Tschechischen Republik. Im deutschen Realgymnasium in Pilsen gab den besten Unterricht eine jüdische Lehrerin, eine jüdische Mitschülerin (bald Zionistin) wurde ihre beste Freundin.

Damit sind die Spannungsfelder umschrieben, von denen her sich die widersprüchliche Entwicklung der jungen Gertrud Fussenegger vielleicht erklären lässt, aber doch nicht ganz: Katholizismus, Nationalismus und Erfahrungen, die jeglichen Antisemitismus ausschließen. So bleibt in dem, was die Autorin ihre "ideologische Süchtigkeit" in der Hitler-Zeit nennt, ein stark irrationaler Rest. Ihre Anfälligkeit stieß im "Dritten Reich" auf offene Ohren der Propagandamedien. Die junge Schriftstellerin, Tochter eines der Donaumonarchie nachtrauernden Offiziers mit sudetendeutscher Herkunft mütterlicherseits, passte in die Denkschablone vom "Großdeutschen Reich". Die Neigung zur Verklärung mütterlichen Empfindens, die sie mit Ina Seidel teilte, kam der nationalsozialistischen Mutter-Ideologie und Familienpolitik gelegen. Obwohl die Autobiographie manche Einsicht wohl von später in die Vergangenheit vorverlegt (was sie mit vielen "Erinnerungen" gemeinsam hat), demonstriert sie doch den Zwiespalt, in den Hitlers Rassen- und Kriegspolitik die ins konservativ-christliche Milieu Hineingeborene schließlich brachte.

Dass Gertrud Fussenegger auch Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat, deutet auf eine Beobachtung der Umwelt, die sich an die natürlichen Elemente des Lebens hält. Diese Wahrnehmungsweise durchdringt die Erzählsprache der Autorin überhaupt; in ihr hat Ironie keinen Platz. Aber mit der Konkretheit der Sprache, die den einfach-übersichtlichen Satzbau bevorzugt und Geschehnisse zu anschaulichen Geschichten formt, ist der Erinnerungsband leicht lesbar.

An die Erziehung von einst hält sich das Vokabular. Obszönes und die Sphäre des Geschlechtlichen bleiben tabu. Die Erweiterung der Erinnerungen bis ins Jahr 1948 muss alle enttäuschen, die sich eine Darstellung der Nachkriegsjahrzehnte und der Neuorientierung ihres literarischen Werks erhofft haben mögen. Der Grundton ist Bitterkeit, verständlich aus der Not und den Verletzungen der ersten Nachkriegsjahre: Die in Tirol vom Mann, einem Münchner Bildhauer, getrennt lebende Mutter muss vier Kinder versorgen; als Österreicherin mit deutscher Staatsangehörigkeit droht ihr die Ausweisung. Dass sie sich als Schriftstellerin zunächst in den Schatten gedrängt fühlt, kann allerdings kein Grund sein, die im "Dritten Reich" exilierten Schriftsteller mit "Ausgewanderten" zu verwechseln. Schon von 1951 an wird Gertrud Fussenegger wieder mit Literaturpreisen bedacht. Solche Lichtung des Horizonts spiegelt sich am Ende der Erinnerungen allenfalls im Glück einer neuen Ehe und in der Erwartung eines fünften Kindes. Lesenswert bleibt dieses Buch durch seine Bekenntnisse, als Exempelgeschichte für die Verführung und die Irrtümer eines immer zur "Gläubigkeit" bereiten Menschen.

WALTER HINCK

Gertrud Fussenegger: "So gut ich es konnte". Erinnerungen 1912-1948. Verlag LangenMüller, München 2007. 494 S., geb., 24,20 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2008

Pathetische Ungenauigkeit
Ideologiesucht und Brutfieber: Gertrud Fusseneggers Erinnerungen
Das Thema „1968” macht den Österreichern eher wenig zu schaffen. Dafür mussten sie sich in diesem Frühjahr wieder einmal an einen der schwärzesten Tage ihrer Geschichte erinnern, den so genannten „Anschluss” an Nazideutschland im März 1938. Die Jubelstürme, die Hitler bei seinem Einzug in Wien empfingen, sind ein Trauma der Alpenrepublik, über dessen historisch-politische und sozialpsychologische Hintergründe zumindest in Gedenkjahren noch immer diskutiert wird.
Wer sich einen Eindruck vom geistigen Klima jene Zeit verschaffen will, kommt an den neu aufgelegten Memoiren der Schriftstellerin Gertrud Fussenegger nicht vorbei. Unter dem hochfahrenden, von Ernst Jünger inspirierten Titel „Ein Spiegelbild mit Feuersäule” ist der Bericht aus dem ersten Drittel ihres Lebens 1977 schon einmal erschienen. Die neue, leicht gestraffte und um ein (unergiebiges) Schlusskapitel erweiterte Fassung heißt „So gut ich es konnte”. Das klingt demütig-bescheiden, fast wie eine Entschuldigung. Gibt es etwas, für das die Autorin, die gern als Grande Dame der österreichischen Literatur apostrophiert wird, sich wenige Jahre vor ihrem hundertsten Geburtstag noch zu rechtfertigen hätte?
Die letzte öffentliche Auseinandersetzung über ihre Rolle im Dritten Reich fand 1993 statt, als sich Proteste gegen die Entscheidung regten, ihr Gesamtwerk mit dem Jean-Paul-Preis auszuzeichnen. Damals einigte man sich darauf, Fusseneggers Publikationen im „Völkischen Beobachter”, auch lyrische Hitler-Lobhudeleien aus ihrer Feder, als Jugendsünden abzutun und ihr von Reue und Neubesinnung zeugendes Romanschaffen nach 1945 für das Ganze zu nehmen. Denn, so wurde argumentiert, auch bei den Nazis sei sie ja schon angeeckt, mit der Erzählung „Mohrenlegende”, die als „elendes katholisches Machwerk” und „Mitleidwerbung für Andersrassige” auf dem Index landete.
Diesen Vorfall erwähnt Fussenegger in ihren Memoiren, nicht aber die Huldigungsgedichte, mit denen sie unter anderem den „Anschluss” begrüßte, auch nicht die Tatsache, dass sie Parteimitglied war und seit Mitte der dreißiger Jahre – sie lebte damals in München – zu den literarischen Nachwuchshoffnungen der braunen Machthaber zählte. Man darf also von bereinigten Erinnerungen sprechen. Doch auch so schon ist diese Teil-Autobiographie aufschlussreich genug – voller Widersprüche, schillernd zwischen Selbstanklage und Selbstverklärung, Beichte und Predigt, emotionsloser Faktizität und jener „pathetischen Ungenauigkeit”, die bereits eine hochverehrte jüdische Deutschlehrerin bei der Schülerin des Realgymnasiums zu Pilsen diagnostiziert hatte. Der Filter der Erfahrung und Reflexion scheint beim Rückblick einerseits sehr zielgerichtet seinen Dienst getan, andererseits versagt zu haben. Gerade das aber macht diese Melange zum authentischen Zeugnis einer Zeit, in der die vernebelnde Konfusion, die auch klügere Köpfe befiel, zum größten anzunehmenden Unheil beitrug.
Die ersten Kapitel wirken noch recht anheimelnd. Die Erzählerin, als Tochter eines k.u.k. Offiziers 1912 in Pilsen geboren, verbringt Kindheit und Jugend in Galizien, Vorarlberg und Tirol, bevor sie nach Pilsen zurückkehrt, um die Reifeprüfung abzulegen. Die Generation, die über den Alltag zwischen den Weltkriegen etwas mitteilen kann, stirbt allmählich aus, und so ist man dankbar für jede Auskunft, stets in der Hoffnung, dadurch von den politischen Vorgängen und Verwerfungen der Epoche etwas mehr zu begreifen.
Abscheu vor Äußerlichkeiten
Die Erzählung, mit Austriazismen charmant gewürzt, liest sich streckenweise wie die Mischung aus einem „Nesthäkchen”-Roman und einem Sachkundebuch der Nachkriegszeit. Der Lebensstoff ist in erster Linie privater Natur: familiäre Herkunft, Ausbildung, Freundschaften, Liebesbeziehungen und -verwirrungen, die schwierige und dennoch kinderreiche Ehe. Fusseneggers Studienzeit in Innsbruck und München freilich fällt mit den Jahren zusammen, in denen Hitler seine Macht in Deutschland etabliert. Von da an fühlt die Autorin sich genötigt, ihr politisches Desinteresse zu betonen und ihre gefühlsmäßige Aversion gegen gewisse Erscheinungsformen des Dritten Reiches herauszustellen. Da sie jedoch gleichzeitig Denkweisen und Wahrnehmungskategorien der deutschnationalen Konservativen jener Ära bis ins Vokabular hinein reproduziert, wird dem Leser langsam unbehaglich zumute.
Welche Ausmaße, fragt man sich, hätte das vorgeblich ahnungslose Einverständnis Gertrud Fusseneggers mit der herrschenden Weltanschauung angenommen, wäre Hitler nicht so „unersättlich”, sein Auftreten weniger proletenhaft und seine Rhetorik grammatikalisch einwandfrei gewesen? Wie weit wäre die Affinität gegangen, hätte Goebbels auf den Dichtertreffen, zu denen die Österreicherin sich bereitwillig einladen ließ, eine bessere Figur gemacht? Über den Abscheu vor solchen Äußerlichkeiten reicht ihre retrospektive Regimekritik nicht hinaus, während sie sich andererseits mit zeittypischen Parolen noch im Nachhinein wie selbstverständlich identifiziert. Den Mutterschaftskult der Nazis etwa erwähnt sie, unter Berufung auf die gleichfalls davon durchdrungene Ina Seidel, unbefangen als Inspiration für ihr eigenes „Brutfieber”. Wenn sie in neutralem Duktus erzählt, dass sie ihre älteste Tochter nach dem Reglement der Propagandaschrift „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind” aufzog, kann einen schon das Gruseln ankommen.
Regelrecht erschrecken muss die Kühle, mit der das Verschwinden oder die Ermordung jüdischer Freunde registriert wird – jener Freunde, über die Fussenegger ansonsten gern berichtet, beweisen diese Kontakte doch, dass man von antisemitischen Neigungen weit entfernt war. Nachrichten über die Bücherverbrennung oder die „Reichskristallnacht” scheinen in das Münchner Künstler- und Intellektuellenmilieu, in dem sie sich bewegte, erstaunlicherweise nicht vorgedrungen zu sein. Und dass die ersten Gerüchte über Deportation und Erschießung von Juden ihr von einer unsympathischen Hausangestellten zugetragen wurden, genügte offenbar als Begründung dafür, ihnen zu misstrauen.
Gertrud Fussenegger bekennt sich freimütig zu ihrer „Ideologiesucht”, die bewirkte, dass sie schon in jungen Jahren totalitären Utopien und später einem schwärmerischen Katholizismus zuneigte. Dass es ausgerechnet Züge des letzteren waren, die sie im Nationalsozialismus wiederzufinden meinte, ist eine interessante Variante der Selbstentlastung. Auf jeden Fall zeugt es von Mut, dieses Dokument einer nach Jahrzehnten nicht grundsätzlich veränderten Einstellung und Begriffswelt zum zweiten Mal zu veröffentlichen. Es ist eine Fundgrube für Mentalitätsforscher – und für alle, die noch immer nach den Ursachen der Vorgänge von 1968 suchen. KRISTINA MAIDT-ZINKE
GERTRUD FUSSENEGGER: So gut ich es konnte. Erinnerungen 1912-1948. Verlag Langen Müller, München 2007. 424 Seiten, 24,20 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Interessiert hat Walter Hinck diese Erinnerungen der österreichischen Schriftstellerin Gertrud Fussenegger gelesen. Der Titel unterstreicht für ihn zwei Aspekte: "Bilanz zu ziehen, aber sich auch zu rechtfertigen". Im Blick auf den zweiten Aspekt erinnert er daran, dass die Autorin Texte im "Völkischen Beobachter" veröffentlicht und Hitler zeitweise in Gedichten gehuldigt hatte. Demgegenüber lesen sich Fusseneggers Nachkriegsromane für ihn wie "Zeugnisse anhaltender Buße". Die strenge katholische Erziehung der Autorin und ihr demokratiefeindliches, nationalistisches Elternhaus einerseits und die enge Freundschaft mit einer jüdischen Mitschülerin markieren für den Rezensenten das Spannungsfeld für die "widersprüchliche Entwicklung" der jungen Fussenegger. Es bleibt für ihn allerdings ein "stark irrationaler Rest", der ihre Anfälligkeit für die nationalsozialistische Ideologie erklärbar macht. Die Sprache dieser Erinnerungen scheint ihm einfach und ironiefrei, aber auch lebendig. "Lesenswert" scheint Hinck der Band durch seine "Bekenntnisse" und als "Exempelgeschichte für die Verführung und die Irrtümer eines immer zur 'Gläubigkeit' bereiten Menschen."

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