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Bereits die aus der Vogelperspektive erfasste Venedigansicht von Jacopo de Barbari aus dem Jahre 1500 weist insgesamt 103 Türme auf, von denen indes kaum 50 erhalten geblieben sind. Anfänglich als Wach- und Wehrtürme konzipiert, waren diese Campanili einst aus Sicherheitsgründen von Kirchen und Klöstern etwas entfernt errichtet worden. Erdbeben, Stürme oder Brände ließen die im Laufe ihrer Geschichte immer höher und schlanker werdenden Strukturen häufig schweren Schaden nehmen oder ganz einstürzen. Ein Grund mehr für Tudy Sammartini, im vorliegenden Band die 66 noch bestehenden Glockentürme in…mehr

Produktbeschreibung
Bereits die aus der Vogelperspektive erfasste Venedigansicht von Jacopo de Barbari aus dem Jahre 1500 weist insgesamt 103 Türme auf, von denen indes kaum 50 erhalten geblieben sind. Anfänglich als Wach- und Wehrtürme konzipiert, waren diese Campanili einst aus Sicherheitsgründen von Kirchen und Klöstern etwas entfernt errichtet worden. Erdbeben, Stürme oder Brände ließen die im Laufe ihrer Geschichte immer höher und schlanker werdenden Strukturen häufig schweren Schaden nehmen oder ganz einstürzen. Ein Grund mehr für Tudy Sammartini, im vorliegenden Band die 66 noch bestehenden Glockentürme in ihrer wechselvollen Baugeschichte bis zur Gegenwart zu verfolgen und darüber hinaus weitere 46 verlorene Türme zu beschreiben. Auf prächtigen Klapptafeln werden zahlreiche Campanili in ihrer Baustruktur bildlich erfasst; sodann laden sie selbst dazu ein, das einzigartige Panorama der Serenissima aus ihrem Blickwinkel zu genießen.
Autorenporträt
Tudy Sammartini ist Autorin zahlreicher Bücher über Venedig, darunter Steinböden in Venedig (München 2000) und Mitarbeiterin international renommierter Zeitschriften wie Architectural Design, Architectural Review, Architettura Moderna, Chiesa e Quartiere. Ihr Hauptinteresse gilt Venedigs Geschichte, Kunst, Architektur und seinen Gärten. Außerdem plant sie selbst Gärten und lehrt an der New York University Landschaftsgestaltung. Daniele Resini lebt und arbeitet seit 1982 in Venedig. Seine Themen reichen von der Bildreportage bis hin zur Architekturdokumentation. Hiervon zeugen zahlreiche Ausstellungen sowie die Publikation seiner Aufnahmen in Zeitschriften und Bildbänden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2003

Sonnenuntergang und Chemieabgase

Was macht man mit einem Buch, das zweieinhalb Kilo wiegt, noch dazu groß ist und mit seinen zum Teil ausfaltbaren Panoramafotografien jeden Schreibtisch unter sich begräbt? Es dekorativ auf einem Coffeetable zwischen anderen Folianten aufzustapeln, wäre im Fall dieses Venedig-Bildbands schade. Besser ist es, die Kaffeetassen wegzuräumen und die Seiten mit Aufmerksamkeit durchzublättern. Es sind vor allem die Fotos, die dieses Buch zu einem Erlebnis machen. Daniele Resini versteht es, die Stadt auf eine noch nie gesehene Weise zu porträtieren. Dabei ist vielleicht weltweit keine Stadt so oft fotografiert worden wie Venedig - dieses filigrane, einer sumpfigen Lagune abgerungene Stadtensemble, in dem Mut, Machtstreben, politisches Kalkül, kaufmännisches Talent und der Wille zu repräsentativer Schönheit in weit mehr als tausend Jahren ein einzigartiges Gesamtkunstwerk geschaffen haben. Selbst wer nie in Venedig war, weiß, wie Venedig aussieht. Oder eben auch nicht. Daniele Resini findet ganz neue Perspektiven. Er ist auf die Kirchtürme gestiegen und hat mit weitem Blick auf die Lagune schwindelerregend schöne Aufnahmen gemacht. Das Außergewöhnliche seiner Fotografien ist, daß sie ohne den üblichen Zuckerguß auskommen. Der Fotograf ist der Schönheit der Stadt auf intelligentere Weise verfallen. Opulent, dabei gleichzeitig spröde und genau sind seine Ansichten. Kuppel und Glockentürme von Santa Maria della Salute, dazu im Hintergrund die Schornsteine der Industrieanlagen von Porto Marghera. Schweben da im Himmel harmlose Wolken, oder sind es giftige Chemieabgase? Natürlich fehlen nicht Aufnahmen glühender Sonnenuntergänge über den Dächern der Stadt; bevor aber der überwältigte Betrachter in Venedig-Träumerei versinken kann, bemerkt er am rechten Bildrand ein startendes Flugzeug. So sind fast alle Fotografien des Bands: durchaus schön und zugleich nicht beschönigend. Die Textbeiträge sind informativ und bieten einen knappen Überblick der Architekturgeschichte Venedigs. Manchmal schimmert allerdings durch die fehlerlos übersetzten Texte die italienische Syntax durch, was die Lektüre etwas mühsam macht. Am Ende des Bands werden die einzelnen Campanili und ihre dazugehörigen Kirchen beschrieben. Ein Übersichtsplan ermöglicht dem Leser die schnelle Orientierung. Mit diesem Bildband läßt sich von zu Hause aus eine ausergewöhnliche Entdeckungsreise durch Venedig machen. Ideal für lange Winterabende.

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"Die Türme von Venedig. Ansichten - Aussichten" von Tudy Sammartini und Daniele Resini. Hirmer Verlag GmbH, München 2002. 271Seiten, Abbildungen. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-7774-9440-2

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Ein Erlebnis hat Rezensent "üte" dieses zweieinhalb Kilo schwere Buch beschert. Besonders durch die darin enthaltenen (zum Teil ausfaltbaren) Fotografien verstehe es Daniele Resini, die vielfotografierte Stadt Venedig "auf eine nie gesehene Weise" und ganz ohne den üblichen Zuckerguss zu porträtieren. Er finde ganz neue Perspektiven, sei auf die Kirchtürme gestiegen und habe mit weitem Blick schwindelerregend schöne und dabei gleichzeitig spröde und genaue Aufnahmen gemacht. Die Texte des Bandes werden nicht ganz so positiv bewertet. Zwar findet "üte" sie informativ, bei aller Knappheit auch den kunst- und architekturgeschichtlichen Überblick bietend. Mühsam wird die Lektüre, lesen wir, aber manchmal, weil durch die genaue Übersetzung mitunter die italienische Syntax durchschimmert.

© Perlentaucher Medien GmbH"