Wolfgang Tillmans wurde im Jahr 2000 mit dem Turner-Preis, Großbritanniens bedeutendste Auszeichnung für zeitgenössische Kunst, geehrt. Doch nicht erst seit dieser Auszeichnung ist der 33-Jährige mit Wohnsitz in London in Ausstellungen wie in Zeitschriften allgegenwärtig.
Dass Tillmans weit mehr ist als ein Chronist seiner Zeit belegen auch seine neuen abstrakten Bilder, die in diesem Fotobuch erstmals umfassend gezeigt werden: Landschaftsaufnahmen und Stadtansichten, die nachträglich durch irritierende Lichteffekte verfremdet werden, oder die so genannten "Blushes" oder "Mental Pictures", fragil wirkende Kompositionen, die ohne Negativ durch Lichteinwirkung auf Fotopapier entstehen. Sie schärfen den Blick für die gegenständliche Fotografie von Wolfgang Tillmans, für seine Faltenwürfe, Stillleben, die Sonnenfinsternis- oder Concorde-Serie, in denen er bereits die abstrakte Qualität seiner Motive und deren kompositorische Repräsentation in den Vordergrund rückte. Die meisten der Arbeiten, die in diesem Band vorgestellt werden, markieren eine neue Phase seines Werkes, über dessen Entwicklung er hier in einem spannenden Interview berichtet. (Englische Ausgabe erhältlich ISBN 3-7757-1083-3)
Zum Fotografen:
Wolfgang Tillmans *1968 in Remscheid. 1990-1992 Bournemouth & Poole College of Art & Design. Seit 1997 Mitherausgeber der Zeitschrift "Spex". 1998 Gastprofessur im Fachbereich Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. 2000 Turner- Preis. Lebt und arbeitet in London.
Ausstellungen: Deichtorhallen Hamburg 28.9.2001-13.1.2002 · Im Anschluss Turin, Paris, Louisiana (Dänemark)
Dass Tillmans weit mehr ist als ein Chronist seiner Zeit belegen auch seine neuen abstrakten Bilder, die in diesem Fotobuch erstmals umfassend gezeigt werden: Landschaftsaufnahmen und Stadtansichten, die nachträglich durch irritierende Lichteffekte verfremdet werden, oder die so genannten "Blushes" oder "Mental Pictures", fragil wirkende Kompositionen, die ohne Negativ durch Lichteinwirkung auf Fotopapier entstehen. Sie schärfen den Blick für die gegenständliche Fotografie von Wolfgang Tillmans, für seine Faltenwürfe, Stillleben, die Sonnenfinsternis- oder Concorde-Serie, in denen er bereits die abstrakte Qualität seiner Motive und deren kompositorische Repräsentation in den Vordergrund rückte. Die meisten der Arbeiten, die in diesem Band vorgestellt werden, markieren eine neue Phase seines Werkes, über dessen Entwicklung er hier in einem spannenden Interview berichtet. (Englische Ausgabe erhältlich ISBN 3-7757-1083-3)
Zum Fotografen:
Wolfgang Tillmans *1968 in Remscheid. 1990-1992 Bournemouth & Poole College of Art & Design. Seit 1997 Mitherausgeber der Zeitschrift "Spex". 1998 Gastprofessur im Fachbereich Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. 2000 Turner- Preis. Lebt und arbeitet in London.
Ausstellungen: Deichtorhallen Hamburg 28.9.2001-13.1.2002 · Im Anschluss Turin, Paris, Louisiana (Dänemark)
Ob Kate Moss mit diesem Bild in eine Model-Agentur aufgenommen worden wäre? Auch „Paula an der Schreibmaschine” hätte sich etwas eleganter in Pose werfen können. Beim ersten Hinsehen hat man mitunter den Eindruck, es fehle der letzte Schliff, die finale Positionierung des Dargestellten. Es sind nur Kleinigkeiten, die beunruhigen, der zu direkte Bildausschnitt, die verwackelte Pose. Wolfgang Tillmans verstört auf vielen Ebenen gleichzeitig. Scheinbar übertrieben sexistische Inhalte, verharmlost als intime Schnappschüsse; Müllberge, die etwas widerwillig zu pittoresken Ensembles verschmelzen. Und alles unter dem naiven Vorwand des Alltäglichen: Ist ihm vielleicht gerade vor die Linse gelaufen. Doch so einfach ist die Sache keineswegs. Mag sein, das Tillmans intuitiv agiert und reagiert, erstmal drauflos schießt, nur vage arrangiert, spontan inszeniert, aber was er daraus auswählt und wie er jedes Bild einbettet in ein großflächiges Arrangement, zeigt dann doch einen sehr traditionellen künstlerischen Anspruch. Die meisten Fotografien können zwar sehr wohl als Einzelbild bestehen, gewinnen in der Zusammenstellung aber wesentlich an Sprachkraft. In dem umfangreichen Sammelband (Wolfgang Tillmans, Taschen Verlag, Köln 2002, 336 Seiten, 29,99 Euro), in dem die wichtigsten Arbeiten Tillmans versammelt sind, fehlt in der Regel dieser sinnstiftende Zusammenhalt. Dafür kann man umso präziser der Entwicklung des Künstlers nachspüren, dem verspielten Hinterhoffotografen, dem detailverliebten Zeitgeistreporter, dem Meister der Bruchstücke. Viele Haupt- und Nebenwege eröffnen sich dabei, die wachsende Freude an kalkulierter Farbigkeit fällt auf, und immer wieder: die Befindlichkeit des Individuums, die fundamentale menschliche Wärmelehre.
HELMUTMAURÓ
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"Sehr ästhetische, mit Lichteffekten durchsetzte Fotografien sind es, die im neuen Bildband von Wolfgang Tilmans neben Schnappschüssen aus seinem Londoner Leben zu betrachten sind." Die Welt