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Mit ihren Werken, ihren theoretischen Positionen und ihren Aktivitäten im zeitgenössischen Kunstleben haben russische Künstlerinnen die Geschichte der russischen und europäischen Kunst zwischen 1880 und 1930 wesentlich mitgeprägt.Das Buch spürt den mentalitätsgeschichtlichen, politischen und institutionellen Voraussetzungen des Phänomens "Russische Künstlerinnen der Moderne" nach und stellt ihr Wirken im zeitgenössischen Kanon der Künste (Kunsthandwerk, Graphik und Buchkunst, Malerei, Plastik, Szenographie) vor.

Produktbeschreibung
Mit ihren Werken, ihren theoretischen Positionen und ihren Aktivitäten im zeitgenössischen Kunstleben haben russische Künstlerinnen die Geschichte der russischen und europäischen Kunst zwischen 1880 und 1930 wesentlich mitgeprägt.Das Buch spürt den mentalitätsgeschichtlichen, politischen und institutionellen Voraussetzungen des Phänomens "Russische Künstlerinnen der Moderne" nach und stellt ihr Wirken im zeitgenössischen Kanon der Künste (Kunsthandwerk, Graphik und Buchkunst, Malerei, Plastik, Szenographie) vor.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.12.2005

Frauen für den Feingeist
Es ist ein weiter Weg von Sappho bis Patricia Kaas. Nicht weniger als 27 Jahrhunderte liegen zwischen ihnen. Ein Kalender, der sich die Kult(ur)frauen der Weltgeschichte zum Thema nimmt, trennt die beiden mit einem einzigen Blatt zwischen der 49. und der 51. Woche des Jahres. Zugegeben, es ist keine neue Idee, der Pin-up-Kalender für den Feingeist, aber diesmal wurde sie besonders hübsch umgesetzt. 52 „Künstlerinnen” (edition ebersbach, 20 Euro), die immer mehr waren als das Werk, das sie hinterließen, sind darin abgebildet. Auf klügste Köpfe wie Hannah Arendt und Simone de Beauvoir folgt das Sinnlichkeitsüberangebot von Anita Ekberg: diese Frau in diesem irren Kleid im Trevibrunnen! Auch der Fotografin Tina Modotti (unser Bild) hat man eine Kalenderseite gewidmet. Sie drückte den Auslöser ihrer Kamera ebenso entschlossen wie sie sich an die Seite der Revolutionäre in Mexiko stellte. Der Kalender zeigt die Frauen in schmeichelndem Schwarz-Weiß, jeweils in der Woche ihres Geburts- oder Todestages. Und man hat die Porträts mit Zitaten ergänzt. So sagt etwa Ingeborg Bachmann: „Ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe, ich bin mir selbst vollkommen fremd, aus mir herausgefallen, wenn ich nicht schreibe.” Das ist so schön - man wünscht sich, es wäre immer Ende Juni. Leider findet sich in dem Zitatenschatz neben solchen Kostbarkeiten auch der ein oder andere Druckfehler. Aber mal ehrlich: Wer achtet bei Pin-up-Kalendern schon auf die Buchstaben?
dill
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Karoline Hille rezensiert eine Habilitationsschrift, die für sie eine eklatante Forschungslücke schließt. Hier im Westen sind bisher nur Publikationen erschienen, die sich - fast ausschließlich - mit russischen Künstlerinnen der Avantgarde beschäftigt haben, führt Hille aus. In Russland wiederum gab es in den vergangenen Jahren eine große Publikationswelle von Selbstzeugnissen vieler Künstlerinnen und anderer Quellen, die in die hiesige Forschung noch kein Eingang gefunden haben, weiß Hille. Für sie ist Ada Raev wie keine sonst berufen, diese disparate Quellenlage zusammenzufügen und das Thema gründlich zu sondieren: Raev ist Kunsthistorikerin, hat in der Sowjetunion studiert und macht aus ihrer Verankerung, wie Hille schreibt, in der feministischen Kunst- und Kulturwissenschaft keinen Hehl. Das von Raev ausgewertete Material bestätigt "mühelos", so Hille, dass Frauen in Russland bis 1930 aufgrund ihrer professionellen Tätigkeit regelrecht zu einem kulturellen Faktor wurden. Zugleich widerlegt Raev einige feministische Mythen, erklärt die Rezensentin: weder lasse sich die These von der Andersartigkeit der russischen Künstlerinnen aufrechterhalten - sie waren ebenso von der westlichen Moderne beeinflusst wie andere auch -, noch seien sie alle strahlende Emanzipationsikonen gewesen. Einziger Makel der Studie ist für Hille die zu starre Untergliederung in künstlerische Gattungen, die dem Hin- und Herspringen zwischen den Genres, das als besonderes Merkmal russischer Künstlerinnen gilt, nicht gerecht werde.

© Perlentaucher Medien GmbH
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