Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 29,00 €
  • Broschiertes Buch

Das Verhältnis von Literatur und bildender Kunst ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Gegenstand der literaturwissenschaftlichen Forschung geworden. Doch die Komplexität und Vielfalt literarischer Texte zur Kunst - von Autoren wie Peter Weiss, Peter Handke, Gert Hofmann oder Anne Duden - kann längst nicht mehr mit traditionellen Gattungsbezeichnungen wie dem Künstlerroman oder der Bildbeschreibung erfaßt werden. Die in Geschriebene Bilder behandelten Autoren setzen sich nicht nur kenntnisreich mit den historischen oder religiösen Sujets von Gemälden auseinander, zugleich reflektieren…mehr

Produktbeschreibung
Das Verhältnis von Literatur und bildender Kunst ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Gegenstand der literaturwissenschaftlichen Forschung geworden. Doch die Komplexität und Vielfalt literarischer Texte zur Kunst - von Autoren wie Peter Weiss, Peter Handke, Gert Hofmann oder Anne Duden - kann längst nicht mehr mit traditionellen Gattungsbezeichnungen wie dem Künstlerroman oder der Bildbeschreibung erfaßt werden. Die in Geschriebene Bilder behandelten Autoren setzen sich nicht nur kenntnisreich mit den historischen oder religiösen Sujets von Gemälden auseinander, zugleich reflektieren sie grundlegende Fragen der Wahrnehmung, der Mimesis und des Gedächtnisses. Jenseits medienwissenschaftlicher Diskurse und ihrer Begrifflichkeiten führt die Literatur eine subtile Auseinandersetzung um die gegenwärtigen medialen Umbrüche. Rückblickend bezieht sie sich auf die Vorgeschichte der Medien und zeigt, daß sich schon im kulturhistorischen Prozeß der Trennung der Künste und in der Alphabetisierung der Bilder um 1800 die vielbeschworene Krise der Repräsentation abzeichnet.
Autorenporträt
Anne-Kathrin Reulecke lehrt Neuere Deutsche Philologie an der TU Berlin
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In ihrer Dissertation "Geschriebene Bilder" sucht Anne-Kathrin Reulecke nach Ansicht des mit "gna" zeichnenden Rezensenten Walter Benjamins Diktum von der "Lesbarkeit der Bilder" einzulösen. Wie der Rezensent in seiner knappen, diskursgestählten, nicht gerade luziden Besprechung ausführt, untersucht sie dafür so unterschiedliche Romane wie Peter Handkes "Die Lehre der Sainte-Victoire", Gert Hofmanns "Blindensturz", Erica Pedrettis "Valerie oder Das unerzogene Auge" oder die "Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss, und kommt zu dem Schluss, dass darin die "sozialen Kosten" zur Sprache kommen, "welche die professionelle Distanz des Malers zu seinem Modell verursacht". Wenn aber Handke und Pedretti gegen diese Distanz mehr Unmittelbarkeit fordern, tappen sie laut Rezensent leicht in die "Gender-Falle": "Eine vermeintlich unmittelbare Natur", schreibt der Rezensent, "wird zum (weiblichen) Gegenpol der abstrahierenden Kunst." Dann gibt er sich Reulecke gegenüber kritisch: Sie nehme den Bezug dieser Werke zu den neuen Medien als Ausgangsinteresse in Anspruch, ohne ihn indes wirklich zu zeigen. Immerhin gelingt ihr laut Rezensent dafür etwas anderes: nämlich eine "kenntnisreiche" Darlegung der Ästhetikdebatte des 18. Jahrhunderts!

© Perlentaucher Medien GmbH