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Christiane de Micolay-Mazery hat sich dank ihrer Herkunft aus der noblen französischen Gesellschaft und ihres professionellen Interesses für deren Kultur der feinen Lebensart angemommen. Hier nun nimmt sie 14 herrschaftliche Pariser Stadtpalais in Augenschein, die kein normaler Sterblicher je von innen zu Gesicht bekommt und die in ihrer Geschichte, Architektur und Inneneinrichtung das französische "Savoir-vivre" der letzten Jahrhunderte reflektieren. Schönheit und Eleganz dieser Anwesen, von meisterhaften Fotos eingefangen und von einfühlsamen Texten beschworen, machen eine fast unbekannte…mehr

Produktbeschreibung
Christiane de Micolay-Mazery hat sich dank ihrer Herkunft aus der noblen französischen Gesellschaft und ihres professionellen Interesses für deren Kultur der feinen Lebensart angemommen. Hier nun nimmt sie 14 herrschaftliche Pariser Stadtpalais in Augenschein, die kein normaler Sterblicher je von innen zu Gesicht bekommt und die in ihrer Geschichte, Architektur und Inneneinrichtung das französische "Savoir-vivre" der letzten Jahrhunderte reflektieren.
Schönheit und Eleganz dieser Anwesen, von meisterhaften Fotos eingefangen und von einfühlsamen Texten beschworen, machen eine fast unbekannte Welt sichtbar und öffnen die Tür zu einer Kultur Frankreichs, die sich bis zum Anfang des dritten Jahrtausends verborgen, aber mitten in Paris erhalten hat.
Autorenporträt
Jean-Bernard Naudin, geboren 1935, arbeitet für verschiedene Lifestyle-Magazine. Er lebt in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.10.2003

Nobel in Paris

Frankeich-Reisende, die ihr je mit Teppichbodentapete im Bad oder Pierrot-im-Halbmond-Gemälden über dem Hotelbett malträtiert wurdet, aufgepaßt! Es wohnt sich auch anders jenseits des Rheins. Zumal in Paris, dessen Hôtels particuliers dieser opulent bebilderte Band gewidmet ist. Dazu schadet es freilich nicht, "aus der noblen französischen Gesellschaft" zu stammen. So wie Christiane de Nicolay-Mazery, deren Adelsprädikat die noble Herkunft auch ohne den freundlichen Hinweis des Verlags im Umschlag erahnen läßt. Die Autorin verbrachte eine Kindheit auf Versailler Parkett, ihre Urgroßmutter war die Baronesse de la Grange, die Brüder verdingen sich als "Botschafter in vielen Städten der Welt", als Kastellan des Château de Lude, als der erste Ehemann von Marie-Hélène de Rothschild. Dies alles teilt die Autorin ihren Lesern in der Einführung mit - und man merkt daran, daß der Bildband zuerst in Frankreich erschien, wo der Adelsstand noch geachtet wird und gesellschaftliche Referenzen den Leuten etwas sagen. Wir aber schreiten weiter, unwissend, dafür um so direkter in die Palais des Baron de Rothschild, des Modefürsten Hubert de Givenchy, des Grafen d'Ornano. Dank vieler Fotos steht uns vom Schlafgemach bis zum Bad alles offen. Die Details liefert die Autorin. Staunend vernehmen wir, wie Hubert de Givenchy bei Giacometti zwei Bronzetischchen entwerfen ließ, für die seine Labradors Modell standen. Wagen sodann einen Blick auf das Porträt von Audrey Hepburn im güldenen Barockrähmchen. Bemühen uns redlich, nirgendwo anzurempeln, was angesichts der üppig möblierten Appartements kein leichtes ist. Luxe, calme et volupté, wohin das Auge blickt. Was aber bleibt, nachdem uns Christiane de Nicolay-Mazery entlassen hat? Wie können wir uns die Teppichbodentapete im Bad als Erbe Pariser Lebensstils erklären?

ksi

"Stadtpalais von Paris" von Christiane de Nicolay-Mazery und Jean-Bernard Naudin. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2002. 206 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Gebunden, 44 Euro. ISBN 3-7688-1408-4.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.11.2002

Wenn Neid zu Mitleid wird: Schwelgen im Luxus von Paris
Zu den Geheimnissen von Paris zählt zweifellos auch die Frage danach, wie es hinter so mancher hocherrschaftlichen Fassade aussehen mag, deren Tore stets fest verschlossen sind, während aus ihren Fenstern nächtens nur selten der goldene Schein festlicher Beleuchtung fällt. Wen solche Neugierde plagt, der kann jetzt wenigstens den einen oder anderen Blick durchs Schlüsselloch tun, ohne fürchten zu müssen, dabei ertappt zu werden. Die Gelegenheit dazu verschafft der Bildband von Christiane de Nicolay-Mazery und Jean-Bernard Naudin „Stadtpalais von Paris” (Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2002, 204 S., 44 Euro).
Die prominenteste und gleichzeitig für den gewöhnlichen Sterblichen auch am leichtesten zu identifizierende Adresse – denn natürlich gilt auch hier discretion oblige – ist der Guy de Rothschild gehörende „Hôtel Lambert” an der Südspitze der Pariser Seineinsel de la Cité. Dieses Rothschild-Palais, das ganz im stile Rothschild eingerichtet, d.h. mit kostbarsten Materialien und Versatzstücken verschwenderisch dekoriert ist, liefert Maßstab und Vorbild für die allermeisten der in diesem Bildband auf über zweihundert Fotografien vorgestellten 14 Wohnungen der Reichen oder Mächtigen.
Alle der hier gezeigten Einrichtungen künden von einem alten, mit vielerlei Traditionen gesättigtem Reichtum, für den man hierzulande vielleicht noch einen vagen Begriff, aber keine konkrete Vorstellung mehr hat. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass das Auge des Betrachters rasch ermattet, ja, Überdruss sich einstellt angesichts jener so verschwenderisch gestalteten, mit Antiquitäten, Bildern, Plastiken und Kuriosa voll gestopften Wohnhöhlen, die obendrein noch ausgeschlagen sind mit dicken Teppichen und textilen Wandbespannungen, deren reiche Ornamentik zu einer wüsten Kakophonie anschwillt.
Nein, in dieser stickigen Atmosphäre, von der man vermuten möchte, dass die zahlreich zu gewärtigenden Kerzen ihr den letzten Sauerstoff entziehen, möchte man sich nicht verweilen. Solche Ambientes liegen weit jenseits aller Neidschwellen.
wms
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Skurril und leicht morbide klingen die Leseeindrücke, die der "ksi" zeichnende Rezensent von diesem "opulent bebilderten Band" vermittelt. Allerlei Prunkvolles, Prächtiges und Extravagantes wird von den hier beschriebenen "Hotels Particuliers" berichtet. Leicht ironisch wird auch auf die adelige Herkunft der Autorin und deren offensichtlich recht prätentiösen Zugriff auf ihr Thema angespielt. Das dessen Bearbeitung dennoch seinen ausgesprochenen Reiz hat, davon spricht freilich jede ungläubig über soviel Dekadenz raunende, staunende Zeile dieser Kurzrezension.

© Perlentaucher Medien GmbH"