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Die meisten Deutschen finden Berlin auf der Landkarte und wissen, dass der Rhein nicht ins Schwarze Meer fließt. Aber wissen wir, wie Deutschland wirklich funktioniert? Hans Zippert, Reisejournalist und einer der bekanntesten Kolumnisten Deutschlands, erklärt es uns: "So was glaubt man in Deutschland" (Ostern, Waldorfschule, Sommerzeit), "So wird Deutschland regiert" (TÜV, Stiftung Warentest, Aldi) und "So bewegt man sich in Deutschland" (Bahn, Birkenstock, Fitness-Studio). Das endgültige Handbuch für alle, die über den deutschen Alltag noch lachen können!

Produktbeschreibung
Die meisten Deutschen finden Berlin auf der Landkarte und wissen, dass der Rhein nicht ins Schwarze Meer fließt. Aber wissen wir, wie Deutschland wirklich funktioniert? Hans Zippert, Reisejournalist und einer der bekanntesten Kolumnisten Deutschlands, erklärt es uns: "So was glaubt man in Deutschland" (Ostern, Waldorfschule, Sommerzeit), "So wird Deutschland regiert" (TÜV, Stiftung Warentest, Aldi) und "So bewegt man sich in Deutschland" (Bahn, Birkenstock, Fitness-Studio). Das endgültige Handbuch für alle, die über den deutschen Alltag noch lachen können!
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.05.2004

Über- und Schwermut
Großer Unsinn, kleine Form: Hans Zippert erklärt Deutschland
Es gibt Fragen, die sind auch ein Jahr nach dem Ende des Irak-Krieges nicht gelöst. Zum Beispiel, wie man Haustiere auf die schrecklichen Bilder vorbereitet. Ob Wellensittiche Berichte aus der Flugverbotszone sehen sollten? Und ob man aus der Gefangenschaft befreit wird, auch wenn man nicht so schön ist wie die Soldatin Jessica Lynch. Sagt die eigene Seite, den hässlichen Vogel könnt ihr behalten, wer rettet dann die Hässlichen?
Das sind Fragen des Satirikers Hans Zippert. Er stellt sie jeden Tag in seiner Kolumne auf der ersten Seite der Tageszeitung „Die Welt”. Links unten, auf 25 Zeilen, nie mehr, nie weniger.
Nun ist Zippert, früher Chefredakteur der „Titanic”, aus dem Kästchen ausgebrochen und aufgebrochen ins Land. Er wollte wissen, was der Plan ist hinter dem Durcheinander von Straßen, Bürgersteigen, Bergen, Tälern, Doppelhaushälften und Fußgängerzonen. „Wie passt das alles zusammen, wer hält das in Gang?”
Zippert kletterte auf den Brocken im Harz, durchwanderte eine Einkaufszone und besuchte eine überdachte Skipiste in Grefrath. Außerdem bestieg er einen Raddampfer, um zu überprüfen, wie Deutschland vom Rhein aus aussieht. Er fand den Fluss für den Transport von Rentnern geeignet, da das Panorama nicht sprunghaft wechsle und Sehenswürdigkeiten in sinnvollen Abständen aufgestellt seien. In Koblenz angekommen war er voll schöner Eindrücke. Die Fahrt zurück aber scheute er. „Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob nicht bei einer Flussfahrt in umgekehrter Richtung alle Eindrücke wieder ausgelöscht werden?” Also nahm Zippert für den Heimweg das Auto, und als er den Raddampfer überholte, dachte er: „Wenn wir jetzt noch an Bord wären, könnten wir uns tatsächlich sehen.”
Mit den Augen eines Kindes läuft Zippert über die deutsche Spielwiese und bestaunt, was er im Gras findet. Dann wirft er es in die Luft und rennt weiter.
Der TÜV ist ein Verein von Fetischisten, der nur Fahrzeuge betastet und mal drunter schauen will. Die Führerscheinprüfung berechtigt nicht zur Ausübung einer diktatorischen Herrschaft. Prominente müssen nach ihrem Tod zwischengelagert werden, wenn sie vorher radio- und fernsehaktiv waren. Die eigene Meinung ist nach einem Vergleich der Stiftung Warentest „nicht empfehlenswert”, weil subjektiv oder „ziemlich uninteressant”. Empfohlen wird die „Meinung anderer Leute”. Und zu Goethe sollte man wissen, dass er sich nicht für Privatfernsehen interessiert hat, aber am ganzen Körper tätowiert gewesen ist.
Zipperts Deutschlandbild mag einem absurd vorkommen. Aber im Vergleich zum gängigen gibt es in ihm keine dunklen Flecken, nur helle Freude. Und scheinbar hat auch alles einen Sinn.
Dass die Deutschen schwermütig sind, hat man schon gehört. Dass sie bei den „Pessimistischen Winterspielen” gegen Finnen und Russen antraten, noch nicht. Die Disziplinen waren „Schwarzsehen”, „Gleichgewussthaben” und das „Erkennen eines halbleeren Glases”. Die Deutschen wurden knapp geschlagen, woraufhin sie noch schwermütiger wurden und alle Waren, die sie produzierten, in den Export gaben. Hatte ja doch keinen Sinn, das Zeug da zu behalten. Klarer ist der Zusammenhang zwischen Innenleben und Außenhandel selten erklärt worden.
Am Ende unterlegt Zippert die Inspektion mit einem statistischen Anhang. Darin findet sich die Aufstellung zur rechtsradikalen Gesinnung bei deutschen Haustieren (Perserkatzen: 7 Prozent, Meerschweinchen: 79 Prozent) als auch die Erfolge deutscher Außenpolitik (verlorene Weltkriege: 2, gewonnene: 0). Und wie die Liste deutscher Erfindungen beweist, hat das Land, nachdem es 350 v. Chr. die schlechte Laune erfand, 1495 das Schubladendenken und 1861 das Sodbrennen, nichts rechtes mehr zu Wege gebracht.
Mit der Statistik gelingen Zippert die schönsten Seiten des Buches. Es scheint, als sei er umso besser, je weniger Platz er hat. Seine wunderbare, nur 25 Zeilen lange Kolumne übertrifft er in den langen Kapiteln des Buches nur manchmal. Auch großer Unsinn kann kleine Formen brauchen.
MARCUS JAUER
HANZ ZIPPERT: So funktioniert Deutschland. Sanssouci im Carl Hanser Verlag, München und Wien 2004. 144 Seiten, 13,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2004

Wahrheitssuche in Deutschland

Der unerschöpflichen Frage, was aber das Deutsche an Deutschland und seinen Einwohnern sei, dieser deutschesten aller deutschen Fragen also, sind in einem Handbuch nun Aberdutzende von gültigen Antworten zuteil geworden. Der Deutsche, schreibt Hans Zippert, "kommt vollkommen nackt und humorlos auf die Welt. Er trägt weder Unterwäsche noch Sandalen, fängt aber gleich an, herumzuschreien. Seine Eltern kleben ein Dreieck mit der Aufschrift ,Baby an Bord' auf ihr Auto, geben dem neuen Deutschen zu essen und zu trinken und einen Namen wie zum Beispiel Kevin, Pascal, Jennifer oder Vanessa." Solcher schandmäulige Trockenhumor durchdringt diese Landeskunde; daß Zippert seine Vergangenheit als "Titanic"-Chefredakteur nicht verleugnet, tut diesem Reisebericht nach Deutsch-Absurdistan nur gut.

hhm

"So funktioniert Deutschland. Das Handbuch" von Hans Zippert. Sanssouci Verlag, München 2004. 144 Seiten. Gebunden, 13,90 Euro. ISBN 3-7254-1306-1

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ein Welt-Wunder, der große deutsche Satiriker Hans Zippert." Benjamin Henrichs, Süddeutsche Zeitung "Zipperts Deutschlandbild mag einem absurd vorkommen. Aber im Vergleich zum gängigen gibt es in ihm keine dunklen Flecken, nur helle Freude. Und scheinbar hat auch alles einen Sinn." Marcus Jauer, Süddeutsche Zeitung, 25.05.04 "Endlich mal jemand, der erklären kann, was in diesem Land los ist: Der ehemalige Titanic-Chefredakteur Hans Zipppert hat sich 40 Jahre in Deutschland einschließen lassen; jetzt berichtet er, wie das Land funktioniert." Horst von Buttlar, Frankfurter Rundschau, 29.05.04 "Schandmäuliger Trockenhumor durchdringt diese Landeskunde; daß Zippert seine Vergangenheit als "Titanic"-Chefredakteur nicht verleugnet, tut diesem Reisebericht nach Deutsch-Absurdistan nur gut." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.04 "Wie friedlich schaut Deutschland in dieser köstlichen Persiflage des witzigen Satirikers aus der Wäsche. Ach, Deutschland, bleib so komisch!" Ellen Pomikalko, BuchMarkt, 05.04 "Eine gelehrte, vortreffliche Studie, die die Lücke im Buchregal zwischen "Brockhaus" und "Encyclopedia Britannica" endlich schließt." Thomas Blum, konkret, 05.04 "Die Antithese zum täglichen Deutschland-Frust." Peter Godazgar, Mitteldeutsche Zeitung, 03.07.04 "Eine Art Gebrauchsanleitung für diese scheinbar so geheimnisvolle und dringend erklärungsbedürftige Bundesrepublik." Corinna Schröder, Rheinischer Merkur, 29.07.04 "Die beste Satire, die ich kenne. Ich schlag das Buch auf, lese, lache laut." Maren Kroymann, Lufthansa Magazin, 9/2004…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Recht amüsant findet Rezensent Marcus Jauer dieses Buch, in dem der Satiriker Hans Zippert erklärt, wie Deutschland funktioniert. Wie Jauer berichtet, begab sich der Autor dazu auf eine Reise durch die Republik, bestieg den Brocken im Harz, durchwanderte Einkaufszonen, besuchte eine überdachte Skipiste in Grefrath, fuhr über den Rhein, um zu erkunden, welcher Plan hinter dem Durcheinander von Straßen, Bürgersteigen, Bergen, Tälern, Doppelhaushälften und Fußgängerzonen eigentlich steht. Zippert laufe mit den Augen eines Kindes über die deutsche Spielwiese, bestaune, was er im Gras finde, werfe es dann in die Luft und renne weiter, beschreibt Jauer bildhaft das Vorgehen des Autors, dessen Deutschlandbild einem absurd vorkommen möge, in dem es aber im Vergleich zum gängigen keine dunklen Flecken, sondern nur helle Freude gebe. Am schönsten findet Jauer den statistischen Anhang, mit dem Zippert seine Inspektion unterlegt, etwa die Aufstellung zur rechtsradikalen Gesinnung bei deutschen Haustieren (Perserkatzen: 7 Prozent, Meerschweinchen: 79 Prozent).

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