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»Hessabi« ist ein persischer Roman auf deutschem Boden, die Coming-of-Age-Geschichte eines Persers, der im Deutschland der 60er-Jahre aufwächst. Jeans, Zigaretten, Politik, die erste große Liebe und immer wieder die Beatles prägen den Ton des Neuseeländers Tom Appleton, der dem jungen Protagonisten eine unverwechselbare Stimme zwischen Erwachsenwerden, Genie und Wahnsinn verleiht.Bonn, Coburg und Heidelberg sind die schulischen Stationen, die der jugendliche Adam Hessabi seinen schlechten Noten und dem großen Ehrgeiz seiner etwas verrückten Eltern zu verdanken hat Hessabi ist Perser und hat…mehr

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Produktbeschreibung
»Hessabi« ist ein persischer Roman auf deutschem Boden, die Coming-of-Age-Geschichte eines Persers, der im Deutschland der 60er-Jahre aufwächst. Jeans, Zigaretten, Politik, die erste große Liebe und immer wieder die Beatles prägen den Ton des Neuseeländers Tom Appleton, der dem jungen Protagonisten eine unverwechselbare Stimme zwischen Erwachsenwerden, Genie und Wahnsinn verleiht.Bonn, Coburg und Heidelberg sind die schulischen Stationen, die der jugendliche Adam Hessabi seinen schlechten Noten und dem großen Ehrgeiz seiner etwas verrückten Eltern zu verdanken hat Hessabi ist Perser und hat wohl gerade deshalb die Gabe, seinem Aufwachsen in Deutschland mit einer gewissen Distanz zu begegnen. Schonungslos erinnert er sich an sadistische Lehrer, Jugendriten und die kleinen verbotenen Fluchten in Musik und Mädchen.An seine Kindheit, die Adam offenbar in Persien verbracht hat, erinnert er sich nicht. Immer wieder stolpert er über seine Vergangenheit. Doch sosehr er das Rätsel um seine Herkunft lösen möchte, es wird ihm nicht gelingen. Im Gegenteil: Seine Familie verstrickt ihn zunehmend in ihre Bande, denn auf fast jede rebellische Pubertät folgt erst einmal die Kapitulation der vermeintlichen Vernunft.
Autorenporträt
Tom Appleton, geboren 1948 in Berlin, Kindheit in Teheran, Gymnasial- und Universitätsjahre in Westdeutschland. Ab 1972 Journalist, Übersetzer, Theaterproduzent in Neuseeland, ab 1988 freier Journalist, Übersetzer, Englischlehrer in Wien. Lebt seit 2007 (wieder) in Wellington/Neuseeland.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Martin Lhotzky kann kaum glauben, dass ein derart "pubertäres" Werk von einem fast siebzigjährigen Autor stammen soll. Im Grunde genommen liest der Kritiker in diesem an Anekdoten nicht sparenden Buch, das möglicherweise Tom Appletons eigene Jugendjahre beschreibt, nicht mehr als eine Mischung aus allzu detailreich erzählten Sex-Szenen mit Frauen verschiedenen Alters, eine üppige Wiedergabe von Beatles-Songtexten und seitenlange Aufzählungen der Musik- und "Motorenmaschinen-Lieblingsstücke" des Erzählers. Dass sich Appleton in seinem Roman auch noch um Witz bemüht, macht die Lektüre für den Kritiker leider nicht vergnüglicher.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.06.2016

Der Jubelperser Kaspar Hauser
Tom Appletons gar nicht so schelmischer Roman "Hessabi"

Adam Hessabi erzählt im Hier und Jetzt über entscheidende Jahre seiner Jugend. Der wohl zufällig wie der Verfasser des Werkes, Tom Appleton, 1948 geborene Adam verbrachte in den sechziger Jahren keine schöne Zeit: die Familie, in der er aufwuchs, bestand aus einer kreischenden und trunksüchtigen Frau, die Adam sich bis heute weigert, Mutter zu nennen, einem Koloss von phlegmatischem Mann, wohl sein Vater, aber auch da ist Adam zurückhaltend, und einem heranwachsenden Gauner und Betrüger, allem Anschein nach sein jüngerer Bruder, eventuell aber ebenfalls von den Alten an Kindes statt angenommen. An seine frühere Kindheit in dieser persischen Familie auf deutschem Boden hat der Erzähler keine Erinnerung.

In der Schule bleibt Adam sitzen, muss die Internate wechseln, von Bad Godesberg über Bonn nach Heidelberg. Daran sind freilich immer die Lehrer schuld, und so, wie er es schildert, glaubt man es ihm. Was ihn selbst ausmacht, ist seine geheime Gabe, fast alle Lieder der Beatles, mit meist abweichendem Text, bereits Jahre vor den Pilzköpfen aus Liverpool zu komponieren, und außerdem seine Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht. Bereits mit sechzehn bandelt Adam mit Mitschülerinnen wie auch deren Müttern an, mit Lehrerinnen, Kellnerinnen und Verkäuferinnen, und was er da erlebt, bekommt man allzu detailliert erzählt. Überdies häufen sich Anzeichen, dass mit seiner Herkunft etwas nicht stimmt. Der jüdische Freund einer Freundin schenkt ihm ein Buch über Kaspar Hauser. Eine Tante vermacht ihm unglaubliche Summen, die Unruhen beim Schahbesuch in Berlin, man denke an die "Jubelperser" vom Juni 1967, erscheinen ebenfalls in neuem Licht.

Tom Appleton hat einen Schelmenroman über eine, womöglich seine bewegte Jugend geschrieben, allerdings in persischer Ausschweifung. Zu lesen sind ellenlange Aufzählungen eigener Musik- oder Motorenmaschinen-Lieblingsstücke, über die Aneinanderreihung von Anekdoten kommt sein Text nicht hinaus. Appleton greift außerdem immer wieder zur Hervorhebung durch Kursivsetzung. Und weil er witzig sein möchte, baut er ein "Zwischenkapitel" ein, in welchem dem Erzähler Adam Hessabi unserer Tage ein Anwaltsfreund davon abrät, in einem autobiographischen Roman die Verfasserschaft der Beatlessongs für sich zu reklamieren. Hätte wenigstens Tom Appleton auf ihn gehört, oder es ganz sein lassen. Stammte so ein pubertäres Werk von einem Dreißigjährigen und nicht von einem beinahe Siebzigjährigen, hielte man es für unreif.

MARTIN LHOTZKY.

Tom Appleton: "Hessabi". Roman. Czernin Verlag, Wien 2016. 412 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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