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Produktdetails
  • Verlag: Residenz
  • Seitenzahl: 173
  • Deutsch
  • Abmessung: 17mm x 141mm x 210mm
  • Gewicht: 384g
  • ISBN-13: 9783701712656
  • ISBN-10: 3701712654
  • Artikelnr.: 24222021
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Ruhiger ist es um H. C. Artmann nicht geworden, auch nicht ein Jahr nach seinem Tod, stellt Rezensent Klaus Siblewksi fest, doch es wäre an der Zeit, von den landläufigen "Legenden" Abstand zu gewinnen. In zwei von drei Büchern, die 2001 erschienen sind und sich mit Artmann beschäftigen, wächst sich diese unkritische Heiligenverehrung geradezu zum Problem aus, bemängelt der Rezensent. Dass alle drei Bücher sich - in überraschender Einhelligkeit - aus Gesprächen, Bildern und Werkauszügen zusammensetzten, sei in Artmanns Fall noch zu rechtfertigen, da dieser aufgrund seiner Krankheit nicht mehr in der Lage war, schriftliche Auskunft über sich zu geben. Dennoch sei es unverzichtbar, beharrt Siblewksi, Artmanns Äußerungen über sich und sein Werk mit "größerem Misstrauen" zu begegnen. Dies gelingt seiner Meinung nach allein Lars Brandt. In seiner Montage, die sich durch "literarisches Geschick" auszeichnet, vermag Brandt, unter der "auratisch polierten Oberfläche" den "unheroischen" Subtext hervorscheinen zu lassen, so Siblewski. Dadurch entpuppe sich das Bild des "Dichterfürsten Artmann" als "Klischee". Der Teufel, so der Rezensent, steckt auch hier im Detail: je "beiläufiger" die Äußerung, umso "spannender" die Erkenntnis. Hier, so Siblewski, erscheint Artmann als einer, der sich der Sprache mit "unspektakulärem, handwerklichem Ethos" genähert hat. So wie in Brandts Buch sollte auch zukünftig die Auseinandersetzung mit Artmann aussehen, lobt der Rezensent abschließend: fruchtbar "pietätlos".

© Perlentaucher Medien GmbH
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