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"Wenn schon Sommer, dann auch ein Surferroman: Der von Tim Winton zum Beispiel ist fast genial. Das ist doch mal ein Sommerbuch!" -- Volker Weidermann / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"'Atem' ist ein schnelles Buch. Vor allem allerdings ist es ein Buch, das nach Sonne und Salz, Gischt, Gefahr und Größe schmeckt. Man muß sich trauen, so etwas zu schreiben. Tim Winton ist dafür Romantiker genug." -- Wieland Freund / Die Welt
"Und nun also 'Atem', ein weiterer großer Roman über Grenzerfahrungen, den Reiz der Gefahr und das mühsame Zurechtkommen mit dem Leben an sich. Geschrieben mit
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Produktbeschreibung
"Wenn schon Sommer, dann auch ein Surferroman: Der von Tim Winton zum Beispiel ist fast genial. Das ist doch mal ein Sommerbuch!" -- Volker Weidermann / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

"'Atem' ist ein schnelles Buch. Vor allem allerdings ist es ein Buch, das nach Sonne und Salz, Gischt, Gefahr und Größe schmeckt. Man muß sich trauen, so etwas zu schreiben. Tim Winton ist dafür Romantiker genug." -- Wieland Freund / Die Welt

"Und nun also 'Atem', ein weiterer großer Roman über Grenzerfahrungen, den Reiz der Gefahr und das mühsame Zurechtkommen mit dem Leben an sich. Geschrieben mit so vielen wahren Sätzen, wie sie seit Hemingway nur selten ein Schriftsteller zustande gebracht hat." -- Deutschlandradio Kultur
Sonne, Meer und Weite für einen Surfer ist das nicht genug. Er braucht die große, die immer größere Welle. Der Westaustralier Bruce Pike ist in seinem Leben viele Wellen geritten, er weiß um die Faszination und die Tücken dieses Sports. Dabei fing alles so harmlos an: Als Kind tauchte er mit seinem Freund Loonie um die Wette, es ging darum, so lange wie möglich den Atem anzuhalten. Bald entdeckten sie gemeinsam das Surfen und forderten immer waghalsiger den Tod heraus Ein ebenso spannender wie tiefgehender Roman über das Überschreiten von Grenzen und den Reiz der Gefahr.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.2009

Warten auf die Welle
Tim Winton stellt seine Protagonisten aufs Surfbrett

Mehr als sechzehntausend Kilometer Küste umschließen Australien, und alle großen Städte des Kontinents liegen am Meer. Zwischen der Unendlichkeit des Wassers und der Undurchdringlichkeit der Wüste im Landesinneren wirken die Menschen winzig. Australien ist auch heute noch ein rauhes Land und nicht der rechte Ort für romantische Stunden in stillem Einklang mit der Natur. Hautversengende Sonne und die Gewalt des Ozeans sind keine Elemente für pantheistische Schwärmerei. Gerade in dieser elementaren Rauheit hat die australische Literatur ihre Chance auf Eigenständigkeit entdeckt. Tim Winton gehört seit mehr als zwanzig Jahren zu den erfolgreichsten Autoren des Landes. Bisher handelten seine Romane und Erzählungen hauptsächlich von den europäischen Einwanderern, die seit zwei Jahrhunderten die Küsten besiedelt haben. Mit "Atem" führt Winton dies nun nicht fort, sondern wagt einen neuen, überraschenden Anfang.

Der Stoff des Romans scheint auf den ersten Blick banal. "Atem" handelt vom Surfen, mithin einem Sport, der angesichts der vielen Strände nirgendwo alltäglicher sein könnte als in Australien. Auf einem Surfbrett stehend, sich von der Brandung zum Strand zurücktragen zu lassen, mag einiges Geschick erfordern, eine weltbewegende Tätigkeit scheint es kaum. Allzu rasch wurden Wintons Buch die Etiketten "Sportbuch" oder "leichter Sommerroman" aufgeklebt, dabei ist es nichts weniger als das; "Atem" handelt vielmehr vom Umgang mit dem Leben, erzählt eine Geschichte über Glückserwartung, über Liebe und Tod. Wer die meist in Gruppen auftretenden Surfer in ihren schwarzen Resoprenanzügen beobachtet, wie sie jenseits der Brandung viele Stunden im Ozean dümpeln und auf die beste Welle warten, die sie nicht nur zum Strand trägt, sondern loslöst von aller Gravitation, der spürt so etwas wie die Metaphysik des Surfens.

Der Roman kommt mit wenigen Figuren aus. Das sind zunächst zwei pubertierende Jungen einer Küstenstadt in Westaustralien: Bruce Pike, nach den Pfannkuchen "Pikelet" genannt, und sein Freund Ivan Loon, der "Loonie", also "verrückt", gerufen wird. Und dann ist da noch Bill Sanderson, genannt Sando, ein Meistersurfer um die dreißig, der irgendwo im Busch mit seiner Freundin Eva wohnt, beide Außenseiter jener Welt, in der die Jungen zu Hause sind. Aus diesem Personal strickt Winton sein Meisterstück der Versuchung, Verführung und Initiation. Den Anfang bildet der Reiz des Elements Wasser für das Landwesen Mensch. Dort, wo Fluss, Lagune und See zum Alltag gehören, stellen Schwimmen, Tauchen und Surfen eine ständige Herausforderung dar. Einher geht damit die Lust am Wagnis und an der Gefahr. "Es bestand nie ein Zweifel am grundlegenden Kitzel des Surfens - dem gigantischen Kick, den wir verspürten, wenn wir, mit dem Wind in den Ohren, eine Welle entlangsausten. Wir wussten nicht, was Endorphine waren, aber wir begriffen sehr schnell, wie narkotisch dieses Gefühl war, wie süchtig es machte." Bruce Pike, Wintons Erzähler, ist, als er das sagt, bereits fünfzig und als Rettungssanitäter tätig; glücklich ist der einstige Surfer nicht geworden.

Langsam entfaltet Winton seine Geschichte von beiden Halbwüchsigen, die um die Wette tauchen und den Reiz der Gefahren entdecken. Stärker noch wirkt die Gewalt des Ozeans, diese vielgestaltige, fremde und drohende Landschaft in ständiger Bewegung, die zu entdecken und zu erobern Lebensinhalt wird. Dass die Jungen den Surfer Sando verehren, der sie einweiht in die Kunst, auch die "Bomboras", die gewaltigsten aller Wellen, zu nehmen, und ein Wetteifern um seine Gunst entbrennt, das Loonie schließlich gewinnt, kommt nicht unerwartet. Während Sando Loonie nach Indonesien mitnehmen wird, bleibt Pikelet zurück und verliebt sich, inzwischen fünfzehn, in die zehn Jahre ältere Eva. Die Beziehung zu der durch eine Verletzung entstellten und verbitterten ehemaligen Extremsportlerin, die das "Glückshormon" nun auf andere Weise sucht, nimmt einen tödlichen Ausgang. Dennoch ist es keine Liebesgeschichte, die hier ihre tragische Kraft entfaltet, vielmehr führen unerwiderte Liebe auf der einen und innere Leere auf der anderen Seite zum einsamen Tod der jungen Frau. So endet "Atem" nicht dramatisch und auch in keiner Apotheose. Vielmehr bleibt die Auflösung der Beziehungen dieser vier Menschen beliebig. Winton lässt Eros und Sex unversöhnt, und die Caritas versagt.

Klaus Berr hat das Buch vorzüglich übersetzt, was angesichts des durch und durch australischen Stoffes nicht einfach ist. Dass zu Anfang einige Missverständnisse in die Irre führen, ist deshalb umso bedauerlicher. Denn Bruce Pike wuchs nicht in einem "Bretterhaus", sondern einem Holzhaus auf, was seinen sozialen Status verändert. Und seine Eltern waren auch keine jüdischen Emigranten, die den "Blitzkrieg" überstanden, sondern religiös undefinierte englische Einwanderer, die den "Blitz", die deutsche Bombardierung Londons, überlebt haben.

GERHARD SCHULZ

Tim Winton: "Atem". Roman. Aus dem Australischen von Klaus Berr. Luchterhand Literaturverlag: München 2008. 238 S., geb., 16,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eingenommen zeigt sich Gerhard Schulz für Tim Wintons Roman "Atem". Dass das ums Surfen kreisende Buch des australischen Schriftstellers als "Sportbuch" oder "leichter Sommerroman" ettikettiert wird, scheint ihm freilich irreführend. Im Grunde handelt die Geschichte um die beiden Halbwüchsigen Bruce und Loonie sowie den Meistersurfer Sando und seine Freundin Eva in seinen Augen nämlich von Themen wie dem Umgang mit dem Leben, das Glück, die Liebe und den Tod. Schulz würdigt den Roman zugleich als "Meisterstück" der "Versuchung, Verführung und Initiation". Beeindruckt hat ihn die atmosphärische Schilderungen der Gewalt des Ozeans, der Herausforderungen des Tauchens, Schwimmens und Surfens. Mit hohem Lob bedenkt er auch die bis auf einige Missverständnisse ausgezeichnete Übersetzung von Klaus Berr.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein großer Erzähler." taz

"Tim Winton gehört zu den Besten seiner Zunft." Neues Deutschland über "Der singende Baum"

"Winton schreibt schonungslos realistisch, aber gleichzeitig hochpoetisch." Nürnberger Nachrichten über "Der singende Baum"

"Nach seinem berauschenden ersten Buch, das ins Deutsche übersetzt wurde ('Der singende Baum'), erzählt Australiens erfolgreichster Schriftsteller nun 17 Geschichten aus seiner Heimat, die das Leben auf dem fünften Kontinent lebendig werden lassen. Die Figuren darin sind so präsent, dass man sich mit ihnen freut, mit ihnen leidet und mit ihnen trauert. Das Mitfühlen wird hier ganz groß geschrieben." Bild am Sonntag über "Weite Welt"

"Was er mit seinen australischen Geschichten angeblich hingeworfen hat, ist komplex, raffiniert verknüpft und erstaunlich innovativ." Neue Zürcher Zeitung über "Weite Welt"

"Klare, beherrschte Prosa und eine Atmosphäre, stimmig bis zur letzten Nuance. Gut, der Vergleich ist kühn, aber im Hintergrund scheint ein wenig Steinbeck auf." Hellweger Anzeiger über "Weite Welt"
"Wintons biegsame Sprache, seine Nachdenklichkeit, die nie belehrend wirkt, seine naturverbundene Erdhaftigkeit machen den zurückgezogen lebenden Autor zu einer literarischen Kultfigur." NDR Kultur