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Seit rund 2000 Jahren gibt es Gerüchte, dass die Menschheit ein wahres Bild, fast eine Fotografie Jesu, besitze. Dieses Bild, heißt es, sei nicht von Menschenhand gemalt; es sei das Schweißtuch der Veronika. Millionen von Pilgern haben dieses Bild verehrt und daran geglaubt. 1506 wurde in Rom damit begonnen, eine Säule des neuen Petersdomes als Tresor für dieses Kronjuwel der Christenheit zu errichten. Doch plötzlich ereignet sich eine Katastrophe, deren kriminelle Dimension Paul Badde minutiös rekonstruiert: Das Bild verschwindet, seine Existenz verliert sich im Nebel der Legenden. Paul Badde…mehr

Produktbeschreibung
Seit rund 2000 Jahren gibt es Gerüchte, dass die Menschheit ein wahres Bild, fast eine Fotografie Jesu, besitze. Dieses Bild, heißt es, sei nicht von Menschenhand gemalt; es sei das Schweißtuch der Veronika. Millionen von Pilgern haben dieses Bild verehrt und daran geglaubt. 1506 wurde in Rom damit begonnen, eine Säule des neuen Petersdomes als Tresor für dieses Kronjuwel der Christenheit zu errichten. Doch plötzlich ereignet sich eine Katastrophe, deren kriminelle Dimension Paul Badde minutiös rekonstruiert: Das Bild verschwindet, seine Existenz verliert sich im Nebel der Legenden. Paul Badde geht dem historischen Rätsel mit detektivischer Akribie nach. Der Zufall kommt ihm zu Hilfe. Wie bei einer Rasterfahndung greifen hunderte von Puzzleteilen nahtlos ineinander. Und plötzlich steht er in einem verlorenen Abruzzenstädtchen vor einem aus Muschelseide, dem teuersten Gewebe der Antike, gearbeiteten Tuch - und muss sich sagen: Dies ist das Bild Jesu. Wir wissen jetzt, wie er aussah. Die Indizienkette ist geschlossen. In diesem Buch legt Paul Badde die abenteuerlichste und folgenreichste Recherche seines Lebens vor. Die Welt ist eingeladen, seine Ergebnisse kritisch zu prüfen.
Autorenporträt
Paul Badde (*1948) ist Historiker und Journalist. Nach Jahren bei der FAZ ist er seit 2000 Korrespondent der WELT, zunächst in Jerusalem, heute in Rom und beim Vatikan. Zu seinen Bucherfolgen zählen "Jerusalem, Jerusalem" (1998), "Die himmlische Stadt" (1999) und das von ihm übersetzte und herausgegebene Werk "Jossel Rakovers Wendung zu Gott" von Zvi Kolitz. Zuletzt erregte er Aufsehen durch sein Sachbuch "Maria von Guadelupe. Wie das Erscheinen der Jungfrau Maria Weltgeschichte schrieb"(2004). Bei Pattloch erschien 2006 "Das göttliche Gesicht".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.01.2007

Sah er wirklich so aus?
Paul Badde über das Antlitz Jesu auf dem Manoppello-Tuch

"Im Anfang war das Wort." Oder war nicht das Bild im Anfang aller Religion? Das Bild als fester Repräsentant der Gottheit gegenüber dem nur flüchtigen Wort. Doch der israelitische Jahwe lehnte ab: "Du sollst dir kein Gottesbildnis machen" (Ex 20,4). Ein Gebot übrigens, das auch im Neuen Testament stillschweigend vorausgesetzt ist. Gleichwohl wurde das Christentum eine Bild-Religion, zwar nicht sofort und auch mit zeitweise heftigem Bilderstreit. Die Begründung dafür musste einleuchten: Der Mensch gewordene Gottessohn habe doch ein Angesicht getragen, sei darum anschaubar und abbildbar. Für dieses Angesicht Jesu glaubte man sogar ein Authentikum zu haben: Jesu eigenes, in das Schweißtuch der Veronika eingedrücktes und darin abgebildetes Antlitz. Dieses Veronika-Tuch wurde seit 700 in der römischen Peterskirche vorgezeigt, sogar für fast ein Jahrtausend, bis es bei Abbruch der alten Petersbasilika im Jahre 1608 abhanden gekommen und in das Bergdörfchen Manoppello gelangt sein soll.

Die Wiederauffindung des vatikanischen Veronika-Bildes in Manoppello schildert Badde als seine "abenteuerliche Suche". Doch will er weit mehr. Er behauptet die historische Identität, dass nämlich das Manoppello-Tuch wirklich das wahre Antlitz Jesu zeige. Denn es sei jenes Tuch, mit dem nach jüdischem Brauch das Gesicht Jesu bei der Grablegung zugedeckt worden sei, ein überaus kostbares Tuch übrigens, das nach Lage der Dinge nur von der früheren Lebedame Maria Magdalena herrühren könne. Das wäre in der Tat ein mehr als sensationeller Fund, schon historisch und mehr noch theologisch. Denn für Badde ist das Bild sogar "die erste und älteste Seite der vier Evangelien"; im Unterschied zum Turiner Grabtuch ist es dazu noch "das geheilte Gesicht". Diese Entdeckung könne heute angesichts des auch im Katholizismus längst dominierenden sola-scriptura-Prinzips zur Befreiung für den Christenglauben werden: "Menschlicher, Bildhafter, Einfacher".

Wer sich in alten Religionstexten auskennt, ob nun antiker oder christlicher Provenienz, begegnet allzu Bekanntem: die glücklichen Fügungen, welche die verwirrten Teilchen zusammenfinden lassen, welche die längst schon für hoffnungslos erklärte Situation plötzlich zum Guten wenden, dass zum Beispiel unser Autor das heute nur verstohlen gezeigte (Ersatz-)Veronika-Bild in Sankt Peter doch noch zu sehen bekommt. Es ist die Logik der alten Religionsgeschichten, durchaus eine perfekte Logik, deren Wachstumsgesetz uns die Religionsgeschichte gelehrt hat und die schon im Neuen Testament sichtbar wird, erst recht in den vielen späteren, aus den Evangelien herausgesponnenen Geschichten. Demzufolge war es selbstverständlich, dass von Jesus ein Bild hinterblieben sein musste, und so wurde es eines Tages gefunden. Dass aber dies alles nicht eine ersponnene, sondern erweisliche Historie ist, das möchte das Buch aufzeigen, präzise mit Zentimetermaß, Digitalkamera und Stoffanalyse. Insofern zeigt sich hier die "beschleunigte Geschichte" der Moderne: mit Google, SMS und Laptop.

Es wäre wahrhaft die große Revolution: das Antlitz Jesu anschauen zu können, jenes Antlitz, das man während des Mittelalters schon zu kennen glaubte und das man nun mit modernster Kriminaltechnik als sogar historisches verifiziert bekommt. Aber was muss der Jesuiten-Professor Pfeiffer von der päpstlichen Gregoriana-Universität, der selbst dieser Verifizierbarkeit das Wort redet, eingestehen? Eindeutige Quellen, die von einem überkommenen Grabtuch reden, reichen nicht weiter zurück als bis ins fünfte Jahrhundert. Bis zum Grab Jesu bleibt ein "garstiger Graben" von fast einem halben Jahrtausend. Die religionsgeschichtlichen Wachstumsschübe vermögen ihn leicht zu überspringen; aber die kritische Historie kann das nicht. Sie fragt nach dem historischen Beweisgang bis zu dem wirklichen Gesichtstuch, wenn es denn im Jerusalemer Grab auf Jesu Gesicht gelegen hat.

Angesichts der stolzen Behauptung, mit dem Manoppello-Bild habe uns ein "Brief aus der leeren Grabkammer in Jerusalem erreicht", sei eine "Reliquie der Auferstehung" aufgefunden, hält es der Rezensent mit den skeptischen Theologen, die beim Autor nicht allzu gut wegkommen, weil sie vorerst mit den Achseln zucken. Wenn Papst Benedikt nach Manoppello geflogen ist, so hat er doch nicht verlauten lassen, das Gesicht des Auferstandenen gesehen zu haben. Wie schrieb der junge Joseph Ratzinger 1957 im damaligen "Lexikon für Theologie und Kirche" über den Auferstehungsleib: "Nähere Untersuchungen über seine Existenzform müssen jedoch als nutzlos abgelehnt werden." Oder sollten sie jetzt doch möglich sein?

ARNOLD ANGENENDT

Paul Badde: "Das Göttliche Gesicht". Die abenteuerliche Suche nach dem wahren Antlitz Jesu. Pattloch Verlag, München 2006. 319 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.09.2006

Letztes Lebewohl
Jesu Christi wahres Antlitz? Paul Badde beugt sich über das Tuch von Manoppello
Nimmt die Weltgeschichte heute eine neue Wendung? Wird im Abruzzenstädtchen Manoppello eine Revolution beginnen, deren Endpunkt eine andere Welt, ein anderer Glaube, eine andere Kunst sein wird? Weiß Benedikt XVI., was er tut, wenn er als erster Papst zur Kirche von Manoppello pilgert, um ein Tuch zu betrachten, 17 mal 24 Zentimeter klein, auf dem sich das Lichtbild des auferstandenen Jesus von Nazareth befinden soll? Legt Benedikt die Axt an das Papsttum, bekennt er, dass der Vatikan die Gläubigen 400 Jahre lang zum Narren hielt, indem er ihnen ein falsches „Schweißtuch der Veronika” präsentierte?
Die Wucht der Folgerungen, in denen Paul Baddes Recherche mündet, wirkt zunächst befremdlich. Dass ein hauchdünner Stoff solche Sprengkraft bergen soll, scheint kaum nachvollziehbar. Ob sich eine Reliquie hier oder dort befindet, sie etwas größer oder kleiner, heller oder dunkler ausfällt, muss niemanden außerhalb der wundergläubigen Klientel interessieren: So könnte man denken und dächte doch falsch. Philosophie und Kunst des Abendlandes, die Theorie und das Bild der Person von Thomas von Aquin bis Albrecht Dürer sind grundgelegt im, wie es früher hieß, Antlitz des Menschensohns. Und eben dessen Darstellung änderte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts dramatisch. Badde spricht von einer „Entkernung der christlichen Bilderwelt”. Die damaligen Päpste hätten sich der Vertuschung schuldig gemacht, „und eine lange Tradition des dezenten Verschweigens war schließlich von einem gleichgültigen Vergessen belohnt worden.”
Ein Erdbeben in der Kirche
Insofern wird es spannend zu hören sein, welche Worte Benedikt in Manoppello wählen wird. Ist es denkbar, dass er seine Vorgänger Paul V. und Urban VIII. erwähnt? Der eine untersagte 1617 alle Darstellungen des Veronika-Porträts, die nicht vom Vatikan autorisiert worden waren; der andere verbot wenig später alle weiteren Kopien, ließ die vorhandenen Darstellungen des Schleierbildes einsammeln und verbrennen. In der Zwischenzeit, um 1622, hatte Gregor XV. einen neuen Bildtypus, ein neues Antlitz autorisiert, das keinerlei Ähnlichkeit mehr aufwies zu sämtlichen bekannten Bildern. Plötzlich hatte Jesus eine „kartoffelschalenfarbene lange Nase”, einen wulstigen Mund und geschlossene Augen. Von nun an zeigte das „Schweißtuch der Veronika” einen Toten. Warum nur?
Einmal im Jahr, am Passionssonntag, wird das Reliquiar Urbans VIII. gezeigt. Die Gläubigen können im Petersdom einen goldenen Rahmen bestaunen, der auf der Empore des so genannten Veronika-Pfeilers in die Höhe gehalten wird. Das restliche Jahr über ruhen der Rahmen und der schwarze Fleck, den er umschließt, in diesem begehbaren Pfeiler. Badde hat das Reliquiar vermessen; der dunkle Stoff ist viel zu groß für den ursprüngliche Rahmen aus der Zeit vor Urban VIII. Unmöglich hätte das Tuch, das Urban neu einkleiden ließ, in den alten Rahmen gepasst – wohl aber das kleinere Seidentuch von Manoppello.
Sonderbar ist auch, dass das Tuch im älteren Rahmen zwischen zwei Glasscheiben steckte, während Urbans „Attrappe” auf eine Holzwand gespannt ist. Warum sollte man ein Bild beidseitig betrachten wollen? Wer nach Manoppello fährt, bekommt eine mögliche Antwort: weil manche Tücher so dünn sind, dass sie erst im Gegenlicht ihr Motiv preisgeben. Das Tuch in den Abruzzen ist fast transparent. Eine Hand, die den Schleier von hinten berührt, ist bei entsprechender Beleuchtung von vorne komplett zu sehen. Dasselbe Tuch zeigt auch fotografisch genau die Umrisse eines Gesichts – einen jungen Mann mit Bartflaum, offenen, asymetrischen Augen, leicht geöffnetem Mund und einem Haarbüschel an der Stirn allerhöchster Stelle.
Diese Merkmale finden sich vor 1620 auf fast allen Gemälden oder Holzschnitten, auf denen ein Tuch mit dem Gesicht Jesu zu sehen ist, und auf den meisten Porträtbildern des Galiläers: bei Robert Campin, Jan van Eyck, Roger van der Weyden – als hätten die Künstler Maß genommen am Vera eikon von Manoppello. Jenes „wahre Bild” ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und wurde im Mittelalter, zu „Veronika” verballhornt, der Ausgangspunkt für die nichtbiblische Legende einer Frau, die Jesus auf dem Weg nach Golgatha ein Tuch gereicht habe. Für ein Schweißtuch ist das Gebilde von Manoppello zu klein; offenbar aber hat es wundersame Eigenschaften.
Es sei „das wohl kostbarste Stück Stoff der Erde”. Wen auch immer es darstellen mag, seine Existenz gibt Rätsel auf. Offenbar ist das Tuch aus Perlmuttfäden gewebt, mit denen sich eine bestimmte Muschelsorte am Meeresboden festkrallt. Byssus heißt der eiweißhaltige Stoff, den laut Badde nur noch eine einzige Frau zu ernten und zu verarbeiten weiß, Chiara Vigo aus Sardinien. Sie kam auf Einladung des Bürgermeisters nach Manoppello und bestätigte: Das Tuch besteht aus Muschelseide. Byssus aber lässt sich nur mit Purpur färben und rein gar nicht bemalen. Wie also kam das Gesicht auf das Tuch?
Für Badde, Kulturjournalist und Historiker, handelt sich um „ein authentisches Bild Gottes”. Später erfahren wir, vielleicht habe das Muschelseidentuch im Grab gelegen, direkt auf Jesu Gesicht, oberhalb des „Turiner Grabtuches”, mit dem es die Proportionen des Gesichtes teilt. Vielleicht habe Maria von Magdala es als letztes Lebewohl dort platziert. Auf jeden Fall zeige es „das geheilte Gesicht”, die Züge des Auferstandenen. Natürlich gibt es viele Experten, die Baddes Euphorie nicht teilen. Über dem Hochaltar von Manoppello befinde sich eine Zeichnung, kostbar zwar, alt, aber eben doch eine Zeichnung, ein Menschenwerk, vielleicht aus der Schule von Siena, 14. Jahrhundert. Die nächste Etappe im aufklärerischen Prozess, den Badde angestoßen hat, wäre eine chemische Untersuchung des Tuches. Den Auftrag könnte Benedikt erteilen. Ein positives Ergebnis könnte laut einem Gewährsmann Baddes, dem Kunsthistoriker Heinrich Pfeiffer, nicht überschätzt werden: Wenn Protestanten, Katholiken und Orthodoxe „gemeinsam ein wahres Bild” Jesu hätten, wäre die Wiedervereinigung der Christen „viel leichter”. Und der Papst dürfte oder müsste auf den Stellvertreteranspruch verzichten. „Nur das Bild Christi kann wahrer und unkorrumpierbarer Stellvertreter Christi sein. Das wird ein Erdbeben geben in der Kirche.”
Solche Szenarien setzen die Unbezweifelbarkeit eines Bildes, letztlich einen fotografischen Gottesbeweis voraus, und daran wird man zweifeln dürfen. Jedes Bild ist ein Glied in der stets deutungsbedürftigen Bilderkette, die unser Dasein heißt. Dennoch schmälert solch überschießende Phantasie nicht das Verdienst des Buches. Sehr schwer ist es nun geworden, am Passionssonntag im Petersdom vom Schweißtuch der Veronika zu reden. Weit wahrscheinlicher befindet sich das „wahre Antlitz” in Manoppello.
Die taumelnde Christenheit
Badde knüpft an seine Entdeckung kulturkritische Hoffnungen. Der protestantische Wahlspruch „Sola Sciptura”, allein die Schrift verbürge Heil und sei die letzte Instanz in Glaubensfragen, wird gescholten. Seither „trudelt die Christenheit mit flatternden Bewegungen zu Boden.” Badde erhofft sich nicht zuletzt von der katholischen Kirche, dass sie dieser Losung nicht mehr folgt. Das Bild solle neben das Wort treten; schließlich wäre „eine andere Geschichte über Europa hinweggegangen, weniger idelogisch, weniger vernarrt ins Wort, weniger entfremdet”, wenn Martin Luther „dieses Bild vom Fleisch gewordenen Wort so ernst genommen hätte wie andere Wörter (aus Druckerschwärze)”.
Auf jeden Fall hat die schlechte Kopie, das Totenbild, das Urban VIII. in den neuen Rahmen einspannen ließ, nun an Glanz verloren. Den Päpsten kann man demnach einen Vorwurf nicht ersparen. Sie hatten indes zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein enormes Problem. Die Arbeiten am Petersdom, der 1626 geweiht werden sollte, standen vor dem Abschluss. Eine der ersten Säulen, die man errichtet hatte, war der Veronika-Pfeiler. Die berühmteste Reliquie sollte das Herz werden der damals umstrittenen Kathedrale. Ausgerechnet nun aber war das Tuch verschollen. Vielleicht ein Bettelmönch, vielleicht ein zorniger Landadliger hatte es hinweg getragen an einen entlegenen Ort. Nach Manoppello? Wer weiß.
ALEXANDER KISSLER
PAUL BADDE: Das Göttliche Gesicht. Pattloch Verlag, München 2006. 320 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Legende nach ist das so genannte Schweißtuch der Veronika, das Tuch, mit dem Maria Magdalena das (bereits geheilte) Gesicht Jesu nach der Grablegung bedeckte. Von 700 bis zum Abbruch der alten Petersbasilika 1608 wurde es in Rom ausgestellt, dann verschwand es und wurde in Manoppello wiederentdeckt. So unterrichtet uns der Rezensent Arnold Angenendt, und er kann dem Buch viel abgewinnen, solange es bei der Darstellung der Suche nach dem Schweißtuch bleibt. Doch über die "stolze Behauptung" des Autors Paul Badde, mit dem Bild habe uns tatsächlich ein "Brief aus der leeren Grabkammer in Jerusalem erreicht", kann er nur den Kopf schütteln. Zu schütter scheinen ihm doch die Belege für die historische Authentizität des Tuchs.

© Perlentaucher Medien GmbH