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Eines Morgens verlässt Eliza mit ihrer Mutter die Stadt. Eliza wird aufs Land gebracht, zur Großmutter Augusta. Die Spur der Mutter verliert sich - für immer. Für Eliza beginnt eine glückliche Zeit. Bis der plötzliche Tod der geliebten Großmutter dem unbeschwerten Leben ein Ende setzt. Eliza wird in ein Waisenhaus gebracht. Zu ihrer Überraschung holen die Hosenbergs sie eines Tages in ihr großes Haus auf dem Goldhügel. Aber das gegebene Versprechen ist brüchig. So brüchig wie die Welt, die Eliza umgibt.In lakonischem, alles Überflüssige aussparendem Stil erzählt Zoë Jenny die fesselnde…mehr

Produktbeschreibung
Eines Morgens verlässt Eliza mit ihrer Mutter die Stadt. Eliza wird aufs Land gebracht, zur Großmutter Augusta. Die Spur der Mutter verliert sich - für immer. Für Eliza beginnt eine glückliche Zeit. Bis der plötzliche Tod der geliebten Großmutter dem unbeschwerten Leben ein Ende setzt. Eliza wird in ein Waisenhaus gebracht. Zu ihrer Überraschung holen die Hosenbergs sie eines Tages in ihr großes Haus auf dem Goldhügel. Aber das gegebene Versprechen ist brüchig. So brüchig wie die Welt, die Eliza umgibt.In lakonischem, alles Überflüssige aussparendem Stil erzählt Zoë Jenny die fesselnde Geschichte des Mädchens Eliza auf der Suche nach Geborgenheit und einer eigenen, einer unzerstörbaren Heimat.
Autorenporträt
Zoë Jenny wurde 1974 in Basel geboren. Ihr erster Roman »Das Blütenstaubzimmer« (FVA 1997) wurde in 27 Sprachen übersetzt und zum weltweiten Bestseller. In der Frankfurter Verlagsanstalt sind ihre Romane »Der Ruf des Muschelhorns« (2000) und »Das Portrait« (2007), sowie ihre Erzählungen »Spätestens morgen« (FVA 2013) erschienen. Zoë Jenny lebt heute in Breitenfurt bei Wien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.01.2000

Die Seufzerschule
Zoë Jenny bläst in das Muschelhorn · Von Thomas Steinfeld

Wie furchtbar. Und doch: wie treffend. Vor gut zwei Jahren ist Zoë Jenny, jung, sehr jung, mit einem Büchlein namens "Das Blütenstaubzimmer" in den Himmel des literarischen Erfolgs aufgestiegen. Jetzt, mit ihrem zweiten Büchlein, soll sie herunterfallen wie ein Pfannkuchen - finden jedenfalls dieselben Leute, die sie zuvor so hoch haben fliegen lassen. Wie ungerecht, denn so verschieden sind die beiden Bücher nicht. Aber: wie rächt sich jetzt eine Eigenart dieser Dichtung.

"Der Ruf des Muschelhorns", das zweite Buch, erzählt die Geschichte der kleinen Eliza, die plötzlich von ihrer Mutter verstoßen und von ihrer Großmutter Augusta, einem dicken, viele Röcke übereinander tragenden, pfeiferauchenden Bergtroll, aufgenommen wird. Aber das weibliche Urwesen fällt die Treppe herunter, bricht sich den Hals und Eliza kommt ins Waisenhaus, wo sie ins Reich des Schweigens eingeht. So lakonisch, so erbarmungslos geht es in diesem Buch zu. Einen "Roman" hat Zoë Jenny die hundertzwanzig kleinen Seiten genannt, aber das ist eine romantische Irreführung. "Der Ruf des Muschelhorns" ist ein Buch der Stationen und Episoden. Die Jahre vergehen, die Flugzeuge fliegen in den Krieg, und Eliza bleibt rein wie am ersten Tag.

Aus dem Waisenhaus kommt sie als Adoptivkind auf den Goldhügel, die Heimat einer neurotischen Mutter, eines saufenden, blutschänderischen Vaters und eines aufbegehrenden Bruders, der im Irrenhaus landet. Von dort ist der Weg in die Höhle unter der Brücke, in das Schlupfloch der jungen Wilden und Spraydosenbesitzer nicht weit. Und am Ende hat die Karriere der Heldin als Aschenputtel gerade begonnen, denn die schöne Eliza mit ihren Rehaugen wird Küchenhilfe in einem Flughafenrestaurant. In rasendem Takt wird hier ein Märchen erzählt, komplett mit böser Schwiegerhexe, weltreisenden, feuerbestuhlten Brüdern und aschenbestreuten Zwergenkönigen, die "King Sor" heißen - und einer verwunschenen Prinzessin. Über die Details der modernen Welt, über Motorräder, Autobahnbrücken und Neonreklame spannt sich ein Ton, so archaisch, dass er das Buch mitsamt seiner Erzählerin in das frühe neunzehnte Jahrhundert zurückkatapultiert.

Gemessen an dem, was die Literatur kann, über welche Stoffe, Techniken und Weltanschauungen sie verfügt, gehört dieses Buch allenfalls zum Mittelmaß. Zoë Jenny hat sich eine Geschichte von der Wanderschaft der Seele ausgeliehen, die so ähnlich Joseph von Eichendorff schon einmal in "Ahnung und Gegenwart" erzählt hatte. Sie hat jenes Gerüst mit Figuren aus dem Kasperletheater gefüllt, voller Vertrauen darauf, dass die souveräne Herrschaft der Autorin über ihr Personal, dass das Präteritum des auktorialen Erzählens eine Geschichte selbst dort entstehen lässt, wo es keine zu erzählen gibt. "Es war nicht mehr notwendig zu sprechen. Eliza war vollständig mit Schweigen ausgefüllt." So lauten die vorletzten Sätze des Buches. Es ist keine Erzählung, schon gar kein Roman, sondern ein Aufruf an den Leser, an den Zauber der Dichtung zu glauben - auch, und gerade weil die Zauberer von heute ins Fach Design umgeschult wurden.

Deswegen ist Zoë Jenny auch so erfolgreich. Die Muschel, die aus der Südsee herbeigereist ist und von der Großmutter geblasen wird, um Eliza an den Tisch zu rufen, ist nicht nur eine literarische Anspielung auf William Goldings "Herr der Fliegen", wo das Horn als Symbol der verlorenen Ordnung dient. Vor allem ist die Muschel eine Hohlform des romantischen Romans. Dorthinein kuschelt sich die Erzählerin, und aus diesem Schlupfwinkel betrachtet, verwandelt sich die Welt in lauter Ornamente, in bunte Ensembles von mehr oder minder schönen Stellen, so poetisch, als stammten sie aus der großen Schule des Seufzens. "Ihr Atem strömte durch das weiße Gehäuse, die Verlängerung ihrer Stimme, und sandte einen trompetenhaft Ruf aus. Manchmal blickten Menschen in die Richtung, aus der der Ruf des Muschelhorns kam, als hörten sie ein Signal aus einer anderen Welt und blieben, mitten im Lärm der Stadt, kurz stehen." Und das sind nun wirklich die letzten Sätze dieses Büchleins.

Die junge Dichterin spielt auf dem Repertoire des Wunderbaren. Sie spielt einfach und laut, denn sie ist ängstlich. Eine "Gesellschaftsanalyse" will man trotzdem darin erkannt haben, weil Zoë Jenny das Scheitern der Organisationsform "Familie" beschreibe. Aber das ist ein Irrtum. Denn die Figuren des Buches sind als ideale Typen angelegt. Sie sind berechenbar wie Oma Duck, die ihren Hof zu bestellen hat, oder wie der Koyote Carl, der dem "Road Runner" an den Kragen gehen will: Natürlich müssen der Logopäde und die Sprachgestörte zusammenkommen, natürlich missbraucht der Stiefvater sein Aschenputtel, natürlich ist der zarten Liebe zum Stiefbruder kein Glück beschieden, und natürlich ist die Einsamkeit unendlich. Diese Figuren sind wie Akkorde, die man gerne greift, ohne deswegen Klavier spielen zu können - einfach, weil sie gut klingen. Von den großen Werken der Literaturgeschichten, aus denen diese Figuren entliehen sind, sind nur Augenblicke übriggeblieben, Passagen, kurze Stücke, nicht länger als ein paar Seiten. Es sind die Parabeln des Willens zum Gefühl.

Wir wissen nicht, wer Zoë Jenny ist. Als Erzählerin aber tritt sie auf wie ein Kind, das sich zur Naivität entschieden hat, und das ist kokett. Häufig sind Sätze wie: "Es war ihr, als...", oder "sie dachte", oder "es schien ihr" - und all diese überflüssigen Floskeln dienen demselben Zweck: Sie suggerieren ein Stammeln, ein immer wieder neues Anlaufen zu Bildern. Derselben Aufgabe dienen die plötzlichen, scheinbar poetischen Übergänge vom Märchenwald zu prügelnden Hausmeistersöhnen, vom "Goldhügel" zur Höhle unter der Autobahn. Zoë Jenny will diese Brüche, sie will das Unvollkommene, schroff einander Entgegengesetzte, weil diese Spannung um so eindringlicher und schmerzvoller macht, dass dieser Welt kein Glück beschieden sein kann. Was natürlich, so pauschal betrachtet, auch sehr gelogen ist und die Nähe dieses Buches zum Kitsch begründet: "Sieben Hengste" reiten am Horizont, heißt es gleich zu Beginn, groß und wild wie ein Gebirge, und dort reiten sie, und hier stehen wir, und Großmutter Augusta sitzt vor ihrem Haus und schaut und schaut und schaut.

Die Erzählerin herrscht zwar über ihr Personal wie ein Tyrann. Sie kann in jede Figur hineinschauen, findet sich überall zurecht, und nichts bleibt ihr verborgen. Aber sie hält es bei keiner Figur lange aus. Nach nur ein paar Seiten wird jede, Prinzessin oder Gnom, wieder allein gelassen und darf sehen, wie sie zurechtkommt. Kurz ist das Buch, und das heißt: Es ist melancholisch. So etwas schätzt der romantische Leser: Er will sich tragen und schaukeln lassen und keinesfalls die einzelne Gestalt mit scharfem Blick betrachten. Das kleine Buch vom "Ruf des Muschelhorns" ist Lektüre für ein unaufmerksames Publikum.

Es behandelt die Dichtung als Heimat einer zumindest halb ersponnenen Selbstverwirklichung, als den Ort eines traumhaft deutlichen, aber flüchtigen Seelenzustands. Man müsste ihn "Stimmung" nennen. Mehr als selbst in der Literatur heute üblich tritt daher die Autorin neben ihr Buch. Die Aura des Zarten, Zerbrechlichen, Gertenschlanken soll sich von der Dichterin auf ihr Buch und wieder zurück verbreiten. Aber hinter dieser resolut romantischen Prosa zeichnen sich die Umrisse der grobgestrickten Großmutter ab, einer steifen, ledrigen Märchenfigur, die sich den Hals bricht, wenn sie der modernen Welt zu nahe kommt.

Zoë Jenny: "Der Ruf des Muschelhorns". Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2000. 124 S., geb., 29,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.01.2000

Auch im Traumland ist Krieg
In ihrem zweiten Roman nimmt Zoë Jenny Anlauf zum großflächigen Gesellschaftstableau
Mama versteht sich mit Großmutter Augusta nicht. Tochter Eliza fühlt sich bei Oma wohl, die, außenseiterisch und Meerschaumpfeife schmauchend, am Rand eines kleinen Dorfes wohnt. Gleich anfangs lässt die Stadt-Rabenmutter ohne Namen ihre Tochter endgültig bei der Oma, zieht irgendwohin um, man hört nichts mehr von ihr. Vater gibt es ohnehin keinen: viel Einsamkeit. Ein Jugendbuch? Eines für Mütter?
Zoë Jennys zweites Buch zeichnet sich zuvorderst durch einen schamlos dämlichen Titel aus („Der Ruf des Muschelhorns”), der beide Fragen mit „ja” zu beantworten scheint (in Richtung süßlicher Verständigungstext). Aber man sollte sich nicht täuschen lassen: Die 1974 geborene Baslerin, seit ihrem „Blütenstaubzimmer”-Erstling neben Judith Hermann der bekannteste Fräulein-Star des deutschsprachigen Literaturbetriebs, hat mehr im Sinn als Befindlichkeitsprosa. Die klare dramaturgische Konzeption des streng stilisierten „Muschelhorns”, seine knappe, rhythmisch-melodische Sprache machen den Text über weite Strecken zur riskant modellhaft erzählten Gesellschaftsanalyse, die das Scheitern der Organisationsform „Familie” in einer individualistischen Welt zum Thema hat. Aber auch die „neuen Familien”, die „neuen Formen des Zusammenlebens”, auf die eine mittelbürgerliche Gesellschaft seit Jahren hofft, sind nicht weniger problemfrei zu finden. Was Zoë Jenny vor allem im letzten der vier Teile ihres neuen Buches zeigt.
Aber zuerst zum Schnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Teil, der die schroffe Konzept-Ästhetik des „Muschelhorns” anzeigt: Keine einzige Figur der Eliza-Geschichte taucht vorerst wieder auf. Plötzlich geht es um Mike Rosenberg, einen gut erzogenen, reichen, intelligenten jungen Mann, einen „Goldhügel-Bewohner”, etwas isoliert von seinen Mitstudenten. Mike heiratet Maria, eine junge Frau, die sehr bald, weil ihr halt langweilig ist, Kleider zu entwerfen beginnt. Mike ist ein Luxus-Logopäde, den schon seine Dissertation bekannt gemacht hat; ein äußerlich prächtig gelungener Bruder des Zürcher „Goldküsten”-Bewohners Fritz Angst, der sich als Autor Zorn nannte, ein „Kult-Buch” namens „Mars” schrieb, um, neurotisch wie sonst wenige, schließlich an jenem Krebs zu sterben, der ihn zum Schreiben brachte.
Mike und Maria gehören zur nächsten Generation wohlhabender Eltern, weniger steif als ihre Vorgänger, doch hilflos gegen den neuen Kampf von „Selbstverwirklichung” und „Familienwerten” in ihren Köpfen. Beide Elternteile sind anpassungsbereite „Drifter”, wie sie der Soziologe Richard Sennett in seinem Buch „Der flexible Mensch” beschrieben hat. Die Emotionen entgleiten ihnen. Maria wird mit ihren Kollektionen immer berühmter. Was die beiden nur weiter voneinander entfernt. Und George, ihr Sohn, Fritz Zorn II. , hat natürlich mehr mit dem Kindermädchen Julia als mit seiner Mutter zu tun.
Auch hier bemerkt man Zoë Jennys schon recht gut entwickeltes handwerkliches Können, wenn sie zwischen Vater, George und Kindermädchen eine zweite Familie aufbaut, Sex zwischen Mike und Julia als naheliegend präsentiert, aber – suspense, suspense! – nicht stattfinden lässt. Trotzdem will Maria kein zweites Kind und Mike seine funktionierende Familie. Eine Adoption drängt sich auf. Das ist der Schluss des zweiten Teils.
Eliza kann nicht sprechen; und ist nach Augustas Tod ins Waisenhaus gekommen. Verständlich, dass der Logopäde sich in Teil III für dieses Kind aus dem Waisenhaus interessiert. Und nun, da man schon denkt, dass Jenny die Körper ihrer Figuren auf immer voneinander trennen will: der „Inzest” zwischen Eliza und Mike. Maria ist drei Wochen weg, Sohn George im Auslandsjahr. Nur Julia kriegt etwas mit. Sie schweigt „komplizenhaft”; auch dann noch, als Mutter und George wieder da sind.
Zoë Jenny verzichtet auf jede Psychologie, die friedliche Leser mit dem Tabu-Bruch versöhnen könnte. Sie will ein antikes Drama zeigen. Sie leistet sich, ganz unkorrekt, sogar, dass Eliza nach dem „Missbrauch” geheilt zu sprechen beginnt. Vater Mike wird vom Text nicht verurteilt. Nur Sohn George, der, was passiert ist, von der in ihn verliebten Eliza erfährt, kommt damit nicht mehr klar. Er greift seine Mutter an, die er immer heimlich geliebt hat: Der Ödipus-Komplex entlädt sich!
Und ruft den Tod des Buchs sogleich herbei. Von Seite zu Seite hat Jenny ihr waghalsiges Büchlein angefüllt, immer mehr an schrecklichem Familien-Gewicht hineingepackt. Immer riskanter wurde ihr multipler Flirt mit Zeitgeist & Antike, Drama & Sozialanalyse, Kitsch & Kolportage. Doch die Ruhe aller Figuren hatte den Stoff noch immer zusammen gehalten. Georges männliche Hysterie bringt den schief stehenden Bau jetzt zum Einsturz.
Ein neuer Schnitt vor dem vierten Teil scheint das Buch vorübergehend noch einmal zu retten: Das letzte Kapitel führt aus dem immer schwüler werdenden Familiendrama hinaus, in einen Außenseiter-Raum mit Pennern und Jugendbanden, die glücklicherweise nicht als Idylliker herhalten müssen; um den alten „King Sor” gruppieren sich Loser, die, aggressiv und auf Hierarchie bedacht, bei ihrer Suche nach „Wärme” und Selbstbestätigung nicht weniger torkelnd agieren als ihre bei der Erziehung gescheiterten Wohlstands-Eltern. Kein Ausweg, nirgends, macht Jenny klar; für Maria, Mike, Eliza, George und all die anderen. Selbst „im Süden” , dem nicht näher bestimmten Traumland, „ist Krieg”.
Doch wieder werden zu viele Biografien flüchtig angedeutet, Geschichten nicht mehr zusammengeführt. Das passt zwar zu den gruppenhaft-zerstreut, nomadenhaft lebenden Vorstadt-Kids, zu einer in Individuen zersprengten Gesellschaft. Aber bald macht sich beim Leser neuer Widerstand breit, ein Schicksal pro Seite zu glauben. So ist das „Muschelhorn”, in seinem Ansatz zum großflächigen Gesellschaftstableau weit spannender als das bejubelte „Blütenstaubzimmer”, lange ein kalter, sensibel düster auf Zeitstimmungen reagierender Modellversuch, der zum Schluss leider deutlich scheitert. Doch er macht auf Jennys weitere Entwicklung gespannt. Gerade weil sie mehr will als Kritikern nett gefallen.
HANS-PETER KUNISCH
ZOË JENNY: Der Ruf des Muschelhorns. Roman. Frankfurter Verlagsanstalt. Frankfurt 2000. 124 Seiten, 29,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Stefanie Holzer kann mit dem zweiten Roman von Zoe Jenny gar nichts anfangen. Eliza, die junge Heldin, kommt ihr vor wie ein "etwas stumpf wirkendes Kind". Junge Menschen mit einem "komplizierten Innenleben" kommen dem "Betrachter mittleren Alters ganz und gar einfältig" vor, konstatiert sie. Aber woran leidet das arme Kind denn nun? Holzer weiß es auch nicht. Möglicherweise werde es von seinem Adoptivvater missbraucht, aber ganz sicher ist sie sich nicht. Holzer gibt der "fahrigen Prosa" der Autorin die Schuld.

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