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"Li Er gilt als vielversprechender Kandidat für den Literaturnobelpreis." Der Tagesspiegel Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch zwischen China und Japan tobt der Krieg. Und jeder Krieg braucht Helden. Damit man aber Ge Ren zu einem solchen machen kann, muss er erst einmal sterben ... Doch dieser entzieht sich seinem Todesurteil und verschwindet. Über sein Schicksal berichten die Chronisten jeweils vollkommen anders. Was ist die Wahrheit?
Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch zwischen China und Japan tobt der Krieg. Und jeder Krieg braucht Helden. Damit man aber Ge Ren zu einem solchen machen
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Produktbeschreibung
"Li Er gilt als vielversprechender Kandidat für den Literaturnobelpreis." Der Tagesspiegel
Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch zwischen China und Japan tobt der Krieg. Und jeder Krieg braucht Helden. Damit man aber Ge Ren zu einem solchen machen kann, muss er erst einmal sterben ... Doch dieser entzieht sich seinem Todesurteil und verschwindet. Über sein Schicksal berichten die Chronisten jeweils vollkommen anders. Was ist die Wahrheit?
Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch zwischen China und Japan tobt der Krieg. Und jeder Krieg braucht Helden. Damit man aber Ge Ren zu einem solchen machen kann, muss er erst einmal sterben ... Doch dieser entzieht sich seinem Todesurteil und verschwindet. Über sein Schicksal berichten die Chronisten jeweils vollkommen anders. Was ist die Wahrheit?
Ist er nun tot oder lebt er noch? Ge Ren, Kriegsheld oder Deserteur? Sowohl die Kommunisten, die chinesischen Nationalisten als auch die Japaner wollen seine Geschichte für ihre Zwecke instrumentalisieren. Dreimal lässt Li Er die Geschichte eines Volkshelden aus der Zeit des chinesisch-japanischen Krieges erzählen. Und dreimal erlebt der Leser wie in einem Krimi, dass es die objektive Wahrheit in Zeiten des Krieges nicht gibt. Mit List und Tücke balancieren die drei Erzähler, zerrissen zwischen ihrer politischen Agitation und inneren Überzeugung und beleuchten damit eine bisher kaum aufgearbeitete Episode der Weltgeschichte. Ist er nun tot oder lebt er noch? Ge Ren, Kriegsheld oder Deserteur? Sowohl die Kommunisten, die chinesischen Nationalisten als auch die Japaner wollen seine Geschichte für ihre Zwecke instrumentalisieren. Dreimal lässt Li Er die Geschichte eines Volkshelden aus der Zeit des chinesisch-japanischen Krieges erzählen. Und dreimal erlebt der Leser wie in einem Krimi, dass es die objektive Wahrheit in Zeiten des Krieges nicht gibt. Mit List und Tücke balancieren die drei Erzähler, zerrissen zwischen ihrer politischen Agitation und inneren Überzeugung und beleuchten damit eine bisher kaum aufgearbeitete Episode der Weltgeschichte.
Autorenporträt
Li Er wurde 1966 in China geboren. Er hat in Shanghai Sinologie studiert und lebt nun in Peking. 2004 wurde er mit dem "Großen Medienpreis für chinesischsprachige Literatur 2004 in der Kategorie Belletristik" ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2010

Heldenepos, echt wahr

"Viele Chinesen pflegen zur Wahrheit dasselbe Verhältnis wie zu ihrer Familie: Oftmals leben sie in Polygamie." Wie polygame Wahrheit aussieht, das zeigt der chinesische Autor Li Er im Roman "Koloratur". Im Mittelpunkt steht Ge Ren, seines Zeichens Revolutionär, Parteikader, Sprachwissenschaftler. Als überzeugter Kommunist ist er früh in die Partei eingetreten, später studiert er in Japan. 1942 kommt es im Chinesisch-Japanischen Krieg zur Schlacht von Erligang. Ab da beginnt die Polygamie der Wahrheiten: Die einen sagen, Ge Ren sei ruhmreich ums Leben gekommen. Die anderen behaupten, er sei in ein entlegenes Gebirge geflohen. Kriegsheld oder Deserteur? Auf 440 Seiten wird Ge Rens Leben ausgiebig nacherzählt - insgesamt dreimal aus verschiedener Sicht. Im März 1943 berichtet der kommunistische Militärarzt Bai Shengtao, im Mai 1970 der ehemalige kommunistische Aktivist Aqing, im Juni 2000 der ehemalige Generalleutnant Fan Jihui. Dreimal präsentieren sie dem Leser ihre "Wahrheiten", das Netz der Aussagen wird immer enger, bis sich der Leser schließlich darin verheddert und am Ende nur offene Fragen übrig bleiben. Dennoch bietet "Koloratur" auf verwirrende Weise eine Antwort auf die Frage nach der Wahrheit. Sie ist: ein seltenes Gut. (Li Er: "Koloratur". Roman. Aus dem Chinesischen von Thekla Chabbi. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2009. 440 S., geb., 24,90 [Euro].) rad.

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Iris Radisch hat den chinesischen Autor Li Er in Peking getroffen und mit ihm auch über seinen jüngst auf Deutsch erschienenen Roman "Koloratur" gesprochen. Es darin geht um Ge Ren, einen chinesischen Lyriker, Übersetzer und Parteikader der dreißiger Jahre, der indirekt Gestalt gewinnt durch Zeugenaussagen aus den 40er und 60er Jahren sowie aus der jüngsten Zeit. Ge Ren ist nach der Figur des Journalisten und Schriftstellers Qu Qiubai erfunden, einem Führungsmitglied der kommunistischen Partei, die ihn später aus unklaren Gründen ausschloss und schließlich hinrichten ließ, erzählt Autor Li Er der Rezensentin. Der Roman zeigt Radisch einmal mehr, dass es über die historische Bedeutung einer Person nicht nur eine Wahrheit geben kann. Zwar sei die Lektüre für westliche Leser recht schwierig, merkt sie an, doch dass ist in ihren Augen ein Merkmal, das der Roman mit aller "anspruchsvollen" chinesischen Gegenwartsliteratur teilt. Für sie ist "Koloratur" unzweifelhaft ein "wichtiges "Dokument literarischer chinesischer Geschichtsaufarbeitung".

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