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Ein neuer Roman des Großmeisters der Fantasy!
Die Geschichte beginnt in unserer Welt heute und führt Theo, den Helden, in eine beklemmende Welt der Feen, wo die Dynastien der Blumen ein Terror-Regime errichtet haben. Theos gefährliche Reise führt ihnzu den Palasttürmen der einflußreichen regierenden Oberschicht und zu dem gefährlichen Volk der Goblins, die heimlich einen Regierungsumsturz planen, und zu anderen Orten, die über seine Vorstellungskraft gehen.
Er sucht nach Antworten und gerät in tödliche Gefahr, aus der ihn auch Apfelgriebs nicht mehr retten kann.

Produktbeschreibung
Ein neuer Roman des Großmeisters der Fantasy!

Die Geschichte beginnt in unserer Welt heute und führt Theo, den Helden, in eine beklemmende Welt der Feen, wo die Dynastien der Blumen ein Terror-Regime errichtet haben. Theos gefährliche Reise führt ihnzu den Palasttürmen der einflußreichen regierenden Oberschicht und zu dem gefährlichen Volk der Goblins, die heimlich einen Regierungsumsturz planen, und zu anderen Orten, die über seine Vorstellungskraft gehen.

Er sucht nach Antworten und gerät in tödliche Gefahr, aus der ihn auch Apfelgriebs nicht mehr retten kann.
Autorenporträt
Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Der letzte König von Osten Ard, bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Schade, dass ein solch brutaler Krieg im Elfenland ausbrechen muss! Hardy Reich war nämlich rund 400 Seiten lang recht verzaubert von den mystischen Wesen, die das Leben eines erfolglosen Musikers namens Theo Vilmos aus dem Hier (genauer: San Francisco) und Jetzt auf den Kopf stellen. Besonders eine Fee namens Apfelgriebs, die Theo nach Elfien entführt, bevor ihn der Pestdämon kriegen kann, hat es dem Rezensenten angetan: Sie ist lustig und kann Shakespeare zitieren, verschwindet dann aber leider für längere Zeit, während verfeindete Elfenfamilien sich blutig bekriegen. Tausende Leichen - muss das sein? Moderne Kriege müssen dargestellt werden, räumt Reich mit Verweis auf W. G. Sebald ein - aber gilt das Diktum auch für komplett phantastische Welten? Doch Krieg beiseite: Williams ist, so der Rezensent, ein wunderbarer Erzähler, ja sogar ein hochstehender literarischer Könner mit "beachtlichem Sprach- und Stilvermögen".

© Perlentaucher Medien GmbH"

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2004

Fürst Nieswurz greift an
Tad Williams' Elfen- und Drachengemetzel / Von Hardy Reich

Die gute Nachricht zuerst: Tad Williams' neuer Roman "Der Blumenkrieg" macht nicht den Eindruck, als sei er ausschließlich für die eingeschworene Fantasy-Gemeinde geschrieben. Wendet der Autor doch ein altbewährtes Verfahren zur Schilderung fremder Welten an: Der Held wird in eine neue Umgebung gestellt, die er sich durch Beobachtung und Fragen, stellvertretend für den Leser, erst erschließen muß. Zudem entwirft Williams hier ein Elfenreich, das auch erfahrenen Fantasy-Lesern ziemlich unvertraut erscheinen dürfte, handelt es sich doch um ein sehr modernes Land mit einer riesigen Stadt als Zentrum, mit Eisenbahnen, Autos, Fernsehen und Mobiltelefonen. Vom üblichen archaischen Ambiente ist nur die feudalaristokratische Gesellschaftsordnung geblieben.

Theo Vilmos, der anfangs eher unheldische Romanheld aus San Francisco, ist ein begabter Sänger, mangels Ehrgeiz jedoch nur in einer Garagenband; ansonsten arbeitet er als Fahrer für einen Floristen. In seinen ersten dreißig Jahren hat er ein recht normales Leben geführt. Dann häufen sich die Schicksalsschläge: Seine Freundin hat eine Fehlgeburt und trennt sich von ihm. Er zieht wieder zu seiner Mutter, die bald darauf an Krebs stirbt. Kurz nachdem er das von ihr ererbte Haus verkauft und sich in eine Hütte in den Bergen zurückgezogen hat, erfährt er, daß die neuen Bewohner des Hauses ermordet worden sind. Daß zwei dieser Ereignisse im Zusammenhang mit elfischen Geschehnissen stehen, wissen wir da bereits durch Vorausdeutungen und Perspektivwechsel, denn gelegentlich verläßt der durchgehend in der dritten Person erzählte Roman Theos Blickwinkel.

Aufgrund hinterlassener Notizen seines Großonkels über Abenteuer in einem jenseits einer "magischen Barriere" gelegenen Land namens Elfien kann Theo eine plötzlich in seiner Hütte auftauchende fünfzehn Zentimeter große Frau mit Flügeln als Elfe identifizieren. Genauer gesagt ist sie eine Fee, aber Feen sind in diesem Buch, wie auch fast sämtliche sonstigen bekannten Fabelwesen, etwa Trolle, Gnome und Kobolde, eine Unterart der Elfen. Apfelgriebs - so heißt die Kleine - verfrachtet Theo auftragsgemäß nach Elfien und kommt damit gerade noch einem Irrha zuvor, einem untoten Pestdämon, der von einem anderen Auftraggeber zum gleichen Zweck ausgesandt worden ist. Die beherzte, scharfzüngige, gelegentlich Shakespeare zitierende Apfelgriebs führt nun Theo, vom Irrha verfolgt, durch das Elfenreich, das er mit Vergleichen wie "LSD-Trip" oder "Disneyfilmszenerie" nur eingeschränkt zu erfassen vermag. Er lernt die unterschiedlichsten Elfenarten kennen, von solchen, deren äußere Erscheinung "dem alten Spielplatzschimpfwort ,Arschgesicht' eine völlig neue Prägnanz" verleiht, bis zu den relativ menschenähnlich aussehenden, aufgrund ihrer Familiennamen auch "Blumen" genannten Adligen. An deren Spitze stehen sechs führende Familien. Sie beherrschen das Land, seit es den König und die Königin - also Oberon und Titania - nicht mehr gibt, sind aber untereinander verfeindet, was nicht zuletzt mit der Einstellung zu den Menschen zusammenhängt: Die "Symbioten" sind für freundliches Miteinander, die "Exzisoren" stehen uns feindlich gegenüber, dazwischen gibt es noch die "Koextensiven".

Nun zur schlechten Nachricht. War die erste Hälfte der rund achthundert Seiten von Charme und Witz geprägt, ist es damit in der zweiten Runde weitgehend vorbei. Zum Teil liegt das daran, daß Apfelgriebs für lange Zeit aus dem Romangeschehen verschwindet, vor allem aber bricht nun der Krieg aus, was die Atmosphäre notwendigerweise verdüstert. Die Oberhäupter der führenden Familien haben sich in der Residenz der Symbiotenfamilie Narzisse zu einer Konferenz verabredet. Fürst Nieswurz, Anführer der Exzisoren, und seine Verbündeten erscheinen jedoch nicht, sondern lassen statt dessen die Narzissenresidenz und andere Blumenpaläste von feuerspeienden Drachen angreifen.

Wie die Drachen im Wortsinn aus heiterem Himmel auf die Paläste zugeflogen kommen und diese in Brand setzen, wie die Überlebenden in den Trümmern herumtappen, um ins Freie zu gelangen, bevor die Türme der Residenzen einstürzen - all diese Schilderungen hat Williams, so beteuert er in einer Vorbemerkung, schon im Frühjahr 2000 skizziert. Das ist aber bei einem Buch, das im amerikanischen Original 2003 erschienen ist, weitgehend irrelevant. Freilich hat es schon vor und auch nach dem 11. September 2001 Angriffe mit fliegenden Objekten auf Gebäude gegeben, und es werden auch andere Assoziationen geweckt: Nieswurz gelingt, was die Amerikaner zu Beginn des Irak-Kriegs vergeblich versucht haben: ein Enthauptungsschlag. Dazu paßt auch, daß es in dem Krieg nicht zuletzt um Energieressourcen geht.

Die Problematik dieser Passagen liegt nicht nur in den konkreten Anklängen, sondern mehr noch darin, daß der Autor hier überhaupt mal eben ein paar tausend Leichen, und seien es die von Elfen, produziert. Nun ist die literarische Darstellung des Grauens moderner Kriege, wo sie von Remarque bis Ledig mit Bezug auf reale Kriegsereignisse geschah, oftmals als wichtig und notwendig empfunden und sogar, etwa von W. G. Sebald, explizit eingefordert worden. In diesen Fällen jedoch ging es um die Gedächtnisfunktion von Literatur. In einem rein fiktiven Kontext kann das Verfahren mehr als fragwürdig erscheinen.

Mit dem Enthauptungsschlag scheint der Krieg bereits entschieden; später jedoch flammt er als Revolution wieder auf. Der Drachenangriff steht zwar in der Mitte des Buches, doch ist er deshalb nicht die eigentlich zentrale Stelle des Romans. Diese findet sich vielmehr in einer gänzlich actionfreien Passage im Kapitel "Goblinjazz": Theo, durch die verwirrenden Ereignisse sowie Enthüllungen, die hier nicht verraten werden dürfen, in eine tiefe Identitätskrise gestürzt, gerät zufällig in eine Zusammenkunft musizierender und tanzender Goblins, Angehöriger eines unterdrückten Elfenvolks. Mehr und mehr gelingt es ihm, sich in die fremdartige Musik hineinzufinden und zu versenken, ehe er unwillkürlich mit seinem Gesang darin einstimmt. Im gemeinsamen Musizieren mit den Goblins vermag er sich seiner selbst zu vergewissern. An solchen Beschreibungen muß sich die Qualität eines Romans erweisen. Es geht darum, das Musikerlebnis im Literaturerlebnis erfahrbar zu machen: Dies gelingt Williams auf beeindruckende, ja ergreifende Weise. Von nun an wird Theo mutiger, ergreift selbst die Initiative, auch in bezug auf die Tochter eines exzisorischen Blumenfürsten, in die er sich verliebt hat. Und in einem Moment größter Gefahr kommt ihm die Erinnerung an den Goblinjazz noch einmal zu Hilfe.

Seine philosophische Unterfütterung bezieht "Der Blumenkrieg", für Erzählliteratur völlig legitim, jeweils von dort, wo es seiner Geschichte nützt. So verbindet ein Goblinrevolutionär Thomas Jeffersons Gedanken über die Unnatürlichkeit großer Städte mit Reminiszenzen an die schöne Zeit der Monarchie, die dem Verfasser der Unabhängigkeitserklärung weniger gefallen hätten. Bedauerlich ist allenfalls, daß sich der Roman, wohl als Tribut an die Gesetze des Genres, einem simplen Gut-Böse-Schema hingibt. Das Sprach- und Stilvermögen von Williams verdient hingegen uneingeschränkte Bewunderung. Diese Qualität vermag auch Hans-Ulrich Möhrings deutsche Übersetzung zu vermitteln.

Ob man das Buch nun als Fantasy für Einsteiger oder einfach als einen glänzend geschriebenen Roman in bizarrer Szenerie liest: In jedem Fall kann man dem Autor anerkennend zuprosten, je nach Geschmack mit einem Glas Flügelstutzer oder einem Orchideenblitz Hell.

Tad Williams: "Der Blumenkrieg". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Ulrich Möhring. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2004. 805 S., geb., 26,50 [Euro].

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