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Uwe Stamer geht die Stationen von Luthers Leben ab - Coburg, Eisenach mit der Wartburg, Erfurt, Eisleben, Torgau, Wittenberg sind die Orte, an denen wir auch anderen Dichtern begegnen: Friedrich Rückert übersetzt in seinem Gartenhäuschen aus dem Sanskrit, Harald Müller spöttelt über den Mythos Luther, Goethe gerät auf der Wartburg ins Schwärmen, Thomas Mann doziert über Religion, Heinrich von Morungen klagt über unerwiderte Minne, Stefan Heym bittet uns zu Tisch, Novalis findet die Blaue Blume, Helga Schütz zeigt uns den Alltag damals, und Shakespeare schickt Hamlet nach Wittenberg. Auf der…mehr

Produktbeschreibung
Uwe Stamer geht die Stationen von Luthers Leben ab - Coburg, Eisenach mit der Wartburg, Erfurt, Eisleben, Torgau, Wittenberg sind die Orte, an denen wir auch anderen Dichtern begegnen: Friedrich Rückert übersetzt in seinem Gartenhäuschen aus dem Sanskrit, Harald Müller spöttelt über den Mythos Luther, Goethe gerät auf der Wartburg ins Schwärmen, Thomas Mann doziert über Religion, Heinrich von Morungen klagt über unerwiderte Minne, Stefan Heym bittet uns zu Tisch, Novalis findet die Blaue Blume, Helga Schütz zeigt uns den Alltag damals, und Shakespeare schickt Hamlet nach Wittenberg.
Auf der Reise, auf den Spaziergängen zu Gedenkstätten und Schauplätzen überblenden sich die Zeiten - so wird eine Landschaft im Herzen Deutschlands lebendig.
Autorenporträt
Uwe Stamer, 1944 in Göttingen geboren, promovierter Germanist, ist Studiendirektor für Deutsch und Evangelische Religion. Nebenberuflich arbeitet er als Autor, Herausgeber und Literaturkritiker.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.07.2002

Den Kopf voll mit Vergangenheit

Uwe Stamer berichtet von einer "literarischen Reise", die ihn durch "Luthers Land" führte. Was ist eine literarische Reise? Man muß sie sich wohl so vorstellen: Jemand hat im Ohrensessel zu Hause oder im Liegestuhl im Garten Bücher gelesen und nimmt nun die Strapazen einer Reise auf sich, um zu schauen, wo der Autor wie und wann gelebt hat oder wo das Werk, das er gelesen hat, spielt. Solche literarischen Reisen sind nicht mit Bildungsreisen zu verwechseln, denn man bildet sich ja nicht, da man schon alles weiß, weil man es gelesen hat. Solche Reisen können eigentlich nur enttäuschen, weil die Welt des Buchs eine andere ist als die der Wirklichkeit mit ihren in der Mikrowelle nicht so recht aufgetauten Baguettes, dem in falschem Französisch geschriebenen "Tourist-Plan", dem Café in Eisenach, das ausgerechnet "Klein-Venedig" heißen muß, den elektronischen Parkplatzanzeigen und dem Straßenstaub vor Eisleben. Es gibt nun mal keine Reise in die Vergangenheit. Auch Uwe Stamer, dessen Text man anmerkt, daß der Autor promovierter Germanist und Studiendirektor ist, reist durch die Gegenwart, wenn er in "Luthers Land" zwischen Coburg, Eisenach, Erfurt, dem Mansfelder Land und Wittenberg, der Lutherstadt schlechthin, unterwegs ist. Die Gegenwart aber gefällt ihm nicht, weil er nur an die Vergangenheit denkt, an die Bücher, die Literatur und an Luther. Man merkt den Konflikt sogar seiner Sprache an, die in Wortgeklingel fällt, wenn sie vom heutigen Alltag erzählt: "Getilgte Grenzen heben gewachsene Strukturen nicht auf, schaffen aber weiten Raum, um Altes und Neues, gleichwohl vielfach Vertrautes um wichtigerer Grundlagen und Ziele willen abermals füglich zu ordnen und einzurichten für die Zukunft." Stamers Buch hat dort seine Stärken, wo er seine Belesenheit ausspielt, um von Vergangenem zu berichten, als wäre er dabeigewesen. Sein Urteil über die Welt von heute überblättert man am besten - oder doch füglich.

F.P.

"Luthers Land. Literarische Streifzüge zwischen Coburg und Wittenberg" von Uwe Stamer, Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2002, 185 Seiten, eine Karte. Gebunden. 18 Euro. ISBN 3-608-93350-6.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das Buch hat in den Augen von Rezensent F.P. seine Stärken dort, wo der promovierte Germanist und Studiendirektor seine Belesenheit ausspielt, um von Vergangenem zu berichten, "als sei er dabei gewesen". Gestört fühlt sich F.P. von der Aversion des Autors gegen die Gegenwart. Selbst die Sprache verfalle in Wortgeklingel, wenn sie vom heutigen Alltag berichte, bemängelt der Rezensent, der sich von diesem Buch insgesamt mehr versprochen hatte.

© Perlentaucher Medien GmbH