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Ein Jahr Donald Trump - eine bissige Gesellschaftssatire vom Booker-Preisträger
In der einst so friedlichen Republik Urbs-Ludus sind unruhige Zeiten angebrochen: Zu viele ausländische Brotbäcker bedrohen den Frieden in der Stadt. Alle Hoffnungen ruhen auf dem Prinzen mit dem senfgelben Haar. Doch weiß der, wie man ein Land regiert? Böse Zungen behaupten, er habe sogar Schwierigkeiten, vollständige Sätze zu bilden ...
Prinz Fracassus ist der einzige Sohn des Herzogs von Urbs-Ludus und wächst im Überfluss heran. Dem Knaben mit dem senfgelben Haar mangelt es weder an Bildung noch an
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Produktbeschreibung
Ein Jahr Donald Trump - eine bissige Gesellschaftssatire vom Booker-Preisträger

In der einst so friedlichen Republik Urbs-Ludus sind unruhige Zeiten angebrochen: Zu viele ausländische Brotbäcker bedrohen den Frieden in der Stadt. Alle Hoffnungen ruhen auf dem Prinzen mit dem senfgelben Haar. Doch weiß der, wie man ein Land regiert? Böse Zungen behaupten, er habe sogar Schwierigkeiten, vollständige Sätze zu bilden ...

Prinz Fracassus ist der einzige Sohn des Herzogs von Urbs-Ludus und wächst im Überfluss heran. Dem Knaben mit dem senfgelben Haar mangelt es weder an Bildung noch an Zerstreuung. Viel spricht er zwar nicht, dafür verbringt er zu viel Zeit vor dem Fernseher, aber das wird schon noch, oder? Es wird nicht. Selbst dem liebenden Vater fällt irgendwann auf: Seinem Sohn fällt es schwer, zusammenhängende Sätze zu formulieren. Stattdessen ist eine große Begeisterung für Prostituierte, Gladiatorenkämpfe sowie für Reality-Shows zu verzeichnen.

Kann so ein Mann ein ganzes Land regieren? Ein Land, das murrt, weil es zu viele ausländische Brotbäcker gibt? Verzweifelte Zeiten verlangen verzweifelte Maßnahmen. Politische Berater werden herbeigeholt, Allianzen werden geschlossen, eine Twitterkampagne organisiert. Und am Ende? Am Ende siegt die Einfalt.

»Wenn Trumps Präsidentschaft irgendetwas Positives bewirkt hat, dann ist es die Tatsache, dass einer der besten Schriftsteller unserer Zeit diese geschliffene und gnadenlose Satire verfasst hat.«
Andrew Anthony, Observer

Autorenporträt
Howard Jacobson, 1942 in Manchester geboren, zählt zu den renommiertesten Autoren Großbritanniens. Seine Romane erscheinen in zwanzig Ländern und wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. 2010 mit dem Booker-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ohne Frage - Howard Jacobsons Satire auf den amerikanischen Staatspräsidenten ist witzig, doch das wars dann leider auch, resümiert Rezensentin Angela Schader. Donald Trumps Alter Ego wächst "weitgehend artikulationsfrei" in einem fiktiven Staat auf. Die wichtigsten Dinge des Lebens wie Twittern und Lügen lernt er von skrupellosen Geschäftsmännern und Politikern. Sein mehr als mangelhaftes Sprachvermögen ist immer wieder Grund zur Beunruhigung für die Mutter und Anlass zur Belustigung für den Leser - oder auch nicht, überlegt die abwägende Rezensentin, denn inzwischen dürfte den meisten Gegnern Trumps das Lachen im Halse stecken geblieben und dann wieder ganz weiter heruntergerutscht sein. Schader hätte sich gewünscht, dass der Autor, dessen Werk ganz offensichtlich eine "Sturzgeburt" war, sich ein wenig mehr Zeit genommen und zu ein bisschen mehr Distanz gezwungen hätte, dann wäre er vielleicht auch dem Anspruch näher gekommen, zu erklären, warum dieser Mann so viele Anhänger finden konnte, so die eher enttäuschte Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.01.2018

Ein Märchen vom
bösen Kind
Howard Jacobson versucht sich an
einer Satire über Donald Trump
VON BURKHARD MÜLLER
Noch immer, mehr als ein Jahr nach seinem Amtsantritt, steht die Hälfte der Welt unter Schock, dass ein Präsident Trump möglich ist. Ihre Reaktion besteht teils aus der Empörung darüber, was dieser Mann alles tut und anrichtet, teils in der ungläubigen Belustigung darüber, was für ein totales Minus hier an die Macht gelangt ist. Diese beiden Reaktionen, die moralisierende und die humoristische, kommen selten zur Bindung. Wer macht schon Witze, wenn er wütend ist? Der Brite Howard Jacobson, einer der wenigen Schriftsteller, die den angesehenen Booker Prize zweimal gewonnen haben, hat es trotzdem versucht: Er hat über Donald Trump eine Satire verfasst.
In der Satire verzahnen sich Zorn und Witz zum Hohn. Wenn sie gelingt. Hohn verlangt genaues Augenmaß, viel Kraft und langen Atem. All dies hat Jacobson nicht im Repertoire. Es geht schon los mit dem Titel des Buchs, „Pussy“. Jeder weiß, wo Trump den Frauen am liebsten hinlangt. So wird von Anfang an klar, dass ein Zuwachs an Erkenntnis und eine Schärfung der Kontroverse bei diesem Buch nicht zu erwarten sind.
Der Autor hat sich für die Form des Märchens entschieden; vermutlich, weil ihm dies das Leichteste zu sein schien. Aber dem Märchen fehlt der Biss des Aktuellen. Vielleicht hätte es seine Berechtigung in einem totalitären Staat, in dem jede Kritik an den Machthabern gefährlich ist und man gut daran tut, zu indirekten Mitteln zu greifen. Aber so gern Donald Trump seine Gegner wohl liquidieren würde: dazu langt seine Macht eben doch nicht. So haftet dem Vorgang der Verschlüsselung und dem Vergnügen, das Gemeinte wiederum zu entschlüsseln, etwas Schales an, etwas Pläsierliches und allzu Selbstzufriedenes: Oh, Prinz Fracassus hat nach vorn geföhntes gelbes Haar – wer das wohl sein mag? (Auch dass er Fracassus heißen muss, nach dem englischen „fracas – Tumult, Aufruhr“, als ob dies das Schlimmste an ihm wäre, zeigt, wie wenig der Autor seinen Gegenstand reflektiert hat.) Eine ähnliche intellektuelle Leistung wird dem Leser abverlangt, wenn er im Freundfeindstaat Gnossia China und im Allround-Minister Vozzek Spravchick von Cholm, der gern mit blankem Oberkörper durch die Gegend reitet, Wladimir Putin identifizieren soll. Auch Hillary Clinton hat ihren Auftritt als Tarn-Emanze Sojjourner (mit zwei J bitte!), die sich dem Prinzen als bebrillte hosentragende Garderobiere naht, um ihn später in die Pfanne zu hauen.
Das Buch verweilt über seine längsten Strecken bei Kindheit und Pubertät des kleinen Fracassus, und der ist genau so, wie man es sich vorgestellt hat: verwöhnt, stumpfsinnig, übergriffig, maulfaul, eine tyrannische Plage für Eltern, Erzieher und Hauspersonal, der am liebsten im Fernsehen Wrestling guckt und sich den römischen Kaiser Nero zum Vorbild nimmt, den er für einen Zeitgenossen hält und gerne mal treffen würde. Für den Fall, dass jemand die Botschaft nicht kapiert haben sollte, verteilen sich im Buch vignettenhafte Scherenschnitte von einem trotzigen Kind mit vorstoßendem Haarschopf und einer penisartig zwischen den Beinen schwingenden Krawatte.
Jacobson hat betont, noch nie habe er, der sonst ans langsame Schreiben glaubt, ein Buch mit solcher Geschwindigkeit verfasst wie dieses. Das ist wohl wahr. Es wirkt ziemlich hingeschludert. Selbst fundamentale Überlegungen sind unterblieben, zum Beispiel, wie es funktionieren soll, dass Fracassus zwar als Kronprinz geboren wird, aber sich dennoch in einen Wahlkampf stürzen muss. Was genau wird ihm denn jetzt angekreidet? Die Arroganz, die sich aufs ererbte Privileg stützt? Oder die pöbelhafte Rücksichtslosigkeit des Parvenüs? Offenbar beides auf einmal; aber die Vorwürfe heben sich gegenseitig auf. Zum Eindruck der Lahmheit, den das alles macht, trägt auch die Übersetzung von Johann Christoph Maass bei, die einerseits dem Tempo der Handlung, andererseits der lakonischen Dumpfheit dieses Twitter-Genies nicht gewachsen ist und Sätze liefert wie „Er macht, dass die Leute tun, was er will.“ Wenn Maass auf Deutsch twittert, geht das Krasse verloren. Auch er musste offenbar vor allem eines: schnell fertig werden.
Als literarisches Werk dürfte „Pussy“ kaum ins Gewicht fallen. Interessant ist es als Ausdruck einer bestimmten Haltung in einem bestimmten Milieu. So ähnlich hat das vor Kurzem, in seinem jüngsten Roman „Golden House“, auch Salman Rushdie gemacht, nur dass er Trump statt mit einer gelben mit einer grünen Frisur versah. Das Ergebnis war in etwa das gleiche. Den „Trost beißender Satire“ habe er spenden wollen, sagt Jacobson. Aber diese beiden Bedürfnisse, das nach Trost und das zu beißen, vertragen sich schlecht miteinander. „Pussy“ dokumentiert den hilflosen Hochmut eines Liberalismus, der zu ermattet ist, um über seinen Gegner nachzudenken, und zu schwach, um ihn wirklich zu hassen.
Howard Jacobson: Pussy. Aus dem Englischen von Johann Christoph Maass. Mit Illustrationen von Chris Riddell. Tropen Verlag, Berlin 2018. 266 Seiten, 16 Euro. E-Book 12,99 Euro.
Jacobs entschied sich für die Form
des Märchens. Dem fehlt
aber der Biss des Aktuellen
Der Autor erklärt, er habe noch
nie mit solcher Geschwindigkeit
geschrieben. Das merkt man
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2018

Schluss jetzt!

In einem Land vor dieser Zeit: Der britische Satiriker und Booker-Preisträger Howard Jacobson erzählt seine Fabel über Donald Trump als satirischen Bildungsroman.

Als Art Spiegelman im letzten Sommer drei Cartoons über Donald Trump vorstellte (F.A.Z. vom 18. August 2017), wurde klar, was an den vielen vorangegangenen Versuchen, dem Thema mit Satire beizukommen, so traurig gewesen war: Sie hatten versucht, schlauer zu sein als ihr Gegenstand, indem sie diesen gegen einen Normenhorizont hielten. Doch wenn jemand seine Macht gerade daraus bezieht, dass er Normen verschiebt, kann man ihn eben auch nicht mehr gegen diese halten. Man kann dann nur an der eigenen Betroffenheit ansetzen, wie es Spiegelman tat, der das Niveau seines Gegenstands radikal unterbot, indem er einfach nur das Offensichtliche ins Bild brachte: Der Präsident ist ein Scheißhaufen. Das kann man nicht nachweisen. Darauf kann man sich nur kollektiv einigen. Und hat damit in erster Linie über sich selbst gesprochen und weiter nicht viel gewonnen, was entscheidend zum Witz beiträgt.

Auch Howard Jacobsons Trump-Satire, über deren Cover ein verbittertes Baby mit Trump-Frisur in Windeln mit Barbie unterm Arm spaziert, was dann wiederum sehr möchtegern-originell ist, entstand aus persönlicher Betroffenheit. Noch in der Novembernacht 2016, in der ihn das Ergebnis der amerikanischen Präsidentenwahl erreichte, setzte sich, so heißt es, der britische Satiriker und Booker-Preisträger hin und begann zu schreiben. Schon im April 2017 erschien das Buch in Großbritannien und Amerika. Jetzt erreicht es wie eine verzögerte kleine Stoßwelle, die entgegen der beschleunigten Zeitläufte rennt, auch uns. Und kommt zu spät. Weil es nicht als literarischer Text für sich steht, sondern immer am Unfassbaren festhängt, mit dem zu leben Jacobsons potentielle Leser bereits auf die eine oder andere Weise haben lernen müssen.

Um seinem Entsetzen über Brexit und Trump eine Form zu geben, wählte Jacobson die Form des satirischen Bildungsromans in der Tradition von Voltaires "Candide" und Swifts "Gullivers Reisen": Der Prinz Fracassus wächst als Sohn des Immobilienmagnaten und Herzogs der Republik Urds-Ludus in einem Hochhaus zwischen Fernsehern auf und interessiert sich vor allem für Wrestling, Pornos und Dokumentationen über Kaiser Nero. Er äußert sich vorwiegend in Schimpfworten wie dem titelgebenden "Pussy". Seine besorgten Eltern stellen ihm als Erzieher einen Professor namens Kolskeggur Probrius zur Seite, der von der Universität entfernt worden ist, "weil er jene, die er unterrichtete, dadurch erniedrigt habe, sie zu gut unterrichtet zu haben", womit die Minderheitenpolitik an den Universitäten, auch "Viktomologie der Begrapschten" genannt, mit auf der Spottliste steht. Verstärkung erfährt Probrius durch eine Kollegin namens Cobalt, mit der unmotivierterweise eine Affäre angedeutet wird, während die beiden den Prinzen auf eine Auslandsreise begleiten. Im Land Cholm lernt Fracassus Präsident Vozzek Spravchick kennen, der ihm mit seinem Machotum imponiert, mit dem er sich beim Zehenringen misst und bei dem er zum Mann wird.

Zurück zu Hause, fungiert Fracassus als Juror im Schönheitswettbewerb "Miss Plasentza". Seine Nachrichten bezieht er über "Brightstar", die "Plattform für nativistischen, homophoben, konspirationsaffinen, völkischen Ethno-Nationalismus". Er versammelt die einander widersprechenden Berater Philander und Caleb Hopsack um sich, lernt twittern und tritt in der Wahl um die Präsidentschaft Aller Republiken gegen Soujjourner Heminway an, die "den Zuschauern mit ihrer Meisterschaft im Argumentieren und ihrem analytischen Durchblick in Sachen Weltpolitik schlicht auf die Nerven ging", und deren Stehvermögen Fracassus per Twitter in Frage stellt. Bei öffentlichen Auftritten erfährt er rauschenden Erfolg, was Dr. Cobalt populismustheoretisch so erklärt: "Er ist ein Brennglas, durch das hindurch sie auf ihre geheimen Identitäten schauen. Sie applaudieren ihren eigenen Worten und gehen entrückt nach Hause."

Die Vorlagen dürften mehr oder weniger klargeworden sein: Fracassus ist Trump, Professor Probrius dessen erster Stabschef Reince Priebus, Vozzek Spravchick Wladimir Putin. Philander ist an seinen bildungsbürgerlichen Lateineinsprengseln als Variation auf Boris Johnson erkennbar, und in Caleb Hopsack lässt sich Nigel Farage wiedererkennen. Soujjourner Heminway indes, die vor ihrer Kandidatur ein von dessen Vater eingefädeltes Techtelmechtel mit Fracassus hatte, was immer uns der Autor damit sagen möchte, ist Hillary Clinton.

Jacobson entwirft also bekannte Personen noch einmal als Märchenfiguren und zeichnet sie so schwarzweiß wie die eingefügten Scherenschnitte von Trump-Marionetten. Nichts, das sie sind oder tun, erlaubt ihnen irgendeine Entwicklung. Sie dienen letztlich nur als Schießbudenfiguren, womit sie auch harmlos bleiben.

Das wäre zu rechtfertigen mit Jacobsons zweiter formaler Entscheidung: Zum ersten Mal hat er sich an einer Fabel versucht, wobei er gesagt hat, dass dabei die größte Herausforderung im Bilden einfacher Sätze bestanden habe. Die besten Sätze sind dann auch die einfachsten, wie jener Slogan, mit dem sich Fracassus jedem Argument entziehen kann und immer die Masse gewinnt: "Schluss jetzt!" "Schluss jetzt" als rhetorischer Einsatz in der politischen Arena, reine Empörung ohne Inhalt: Das ist lustig. Doch oft will Jacobson mit seinen Sätzen zu viel, und dazu bricht er auch mal unmotiviert die Erzählperspektive. An der Übersetzung von Johann Christoph Maass ist dagegen nichts auszusetzen.

Es gibt also, will man ein Verhältnis zum Geschehen im Weißen Haus finden, keinen Grund, Jacobson zu lesen und nicht zum Beispiel Michael Wolffs "Feuer und Zorn". Nicht nur, weil es darin viel mehr um die Wirklichkeit geht, sondern weil Wolff auch eine interessantere Sprache pflegt, voller Bemühung um Genauigkeit im Gebrauch der literarischen Mittel, um Klarheit, Schärfe und Transparenz. "Pussy" dagegen kündet vor allem von einem gründlichen Weltekel. Und dieser Weltekel des Howard Jacobson ist das eigentliche Thema, der Elefant im Raum. Ihn möchte man sehen, nicht den ausgedachten Clown. Ein Teil von Jacobson wollte offenbar dieses Buch schreiben, der andere nicht. Beide setzten sich durch.

KOLJA REICHERT

Howard Jacobson: "Pussy". Roman.

Aus dem Englischen von Johann Christoph Maass. Tropen Verlag, Stuttgart 2018. 267 S., geb., 16,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Man wechselt beim Lesen zwischen laut auflachen und sich sehr klug-analytische Sätze herausnotieren wollen - humorvoll, erschreckend und auf den Punkt geschrieben!« Andreas Schwarz, Kurier, 08.07.2018 »Ein[...] wichtige[s] Zeitzeugnis.« Knut Cordsen, br, 10.01.2018 Bissige, satirische Romane sind das Markenzeichen dieses Autors, und dem wird er jetzt in aller Schärfe gerecht in »Pussy«, einer unverhohlenen Abrechnung mit dem mächtigsten Mann der Welt, Donald Trump. Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur, 01.2018 »Bissige, satirische Romane sind das Markenzeichen dieses Autors, und dem wird er jetzt in aller Schärfe gerecht in »Pussy«, einer unverhohlenen Abrechnung mit dem mächtigsten Mann der Welt, Donald Trump. Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur, 01.2018 »Wer das Buch nur als Trump-Satire liest, verpasst darum den schwärzesten Teil, den eigentlichen Abgrund des Romans. Den Verlust von Intelligenz, Geist, Anstand und Moral. Und er überliest die brennende Verzweiflung des Autors ob dieser Entwicklung.« Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur, 18.01.2018 »Pussy ist gnadenlos, ein Racheakt ... wobei zu vermuten war, ein Trump sei unmöglich zu persifilieren, er bewege sich jenseits aller Satire Möglichkeiten. Falsch. Es funktioniert. Es amüsiert.« Peter Pisa, Kurier, 12.01.2018 "Pussy biete viele ästhetische Freuden. Obwohl Trump's Präsidentschaft ein Quell andauernder Ängste ist, so gehört zu ihren wenigen Vorteilen, dass sie einen unserer besten komischen Autoren dazu gebracht hat, eine elegant wilde Satire zu schreiben über einen Mann, der sich jeder Satire entzieht." The Guardian »Jacobson trifft ins Schwarze und beschreibt köstlich und schreiend komisch nicht nur den Aufstieg dieses groben Ungeheuers, sondern auch, welche amerikanischen Eigenheiten es ihm ermöglichten, ins Weiße Haus zu kriechen.« Mail on Sunday »Das ist erstklassig geschrieben, maskiert als satirisches Denkspiel... Es ist, um den Titel von Jacobsons eigener Untersuchung über die Komödie zu zitieren, ernsthaft komisch.« The Times…mehr
Ohne Frage - Howard Jacobsons Satire auf den amerikanischen Staatspräsidenten ist witzig, doch das wars dann leider auch, resümiert Rezensentin Angela Schader. Donald Trumps Alter Ego wächst "weitgehend artikulationsfrei" in einem fiktiven Staat auf. Die wichtigsten Dinge des Lebens wie Twittern und Lügen lernt er von skrupellosen Geschäftsmännern und Politikern. Sein mehr als mangelhaftes Sprachvermögen ist immer wieder Grund zur Beunruhigung für die Mutter und Anlass zur Belustigung für den Leser - oder auch nicht, überlegt die abwägende Rezensentin, denn inzwischen dürfte den meisten Gegnern Trumps das Lachen im Halse stecken geblieben und dann wieder ganz weiter heruntergerutscht sein. Schader hätte sich gewünscht, dass der Autor, dessen Werk ganz offensichtlich eine "Sturzgeburt" war, sich ein wenig mehr Zeit genommen und zu ein bisschen mehr Distanz gezwungen hätte, dann wäre er vielleicht auch dem Anspruch näher gekommen, zu erklären, warum dieser Mann so viele Anhänger finden konnte, so die eher enttäuschte Rezensentin.

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