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Keine ausführliche Beschreibung für "1998-2002 (Balkon des Jahrhunderts)" verfügbar.

Produktbeschreibung
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Autorenporträt
Prof. Dr. Renate Köcher, geboren 1952 in Frankfurt am Main, studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Publizistik in Mainz und München. Seit 1988 leitet sie, zunächst gemeinsam mit Elisabeth Noelle-Neumann, das Institut für Demoskopie Allensbach.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2002

Detmold, Recht & Ordnung
Das Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1998-2002
Nein, sie lassen nicht locker. Auch nicht nach der Bundestagswahl. Die Umfragen reißen nicht ab. Dabei hatte zuvor jeder, wirklich jeder Ex-CDU-Wähler Mitte 40 auf einer Skala von 1 bis 10 eingeordnet, ob er Gerhard Schröder mehr Führungs-, mehr Regierungs- oder doch mehr Kanzler-Kompetenz zutraut, was dann ins Verhältnis zu Ex-PDS-Wählern derselben Alterskohorte gesetzt wurde, unter Berücksichtigung eines Stimmungsumschwungs nach dem zweiten Fernsehduell. Keine zwei Tage nach der Wahl – und schon wurden frische Ex-CDU-Wähler Mitte 40 angeschleppt, die auf einer Skala von 1 bis 10 den Schwund der Kanzler-, Führungs- oder Regierungskompetenz quantifizieren sollen, unter Berücksichtigung der extrapolierten Umfrageergebnisse ... Dabei ist das einzig bleibende Ergebnis aller Umfragen der Eindruck, dass die Branche in den 55 Jahren seit der Gründung des „Instituts für Demoskopie Allensbach” ausgefuchster, einflussreicher und konfuser geworden ist.
Wenn nun also die Pionierfrager von Allensbach ein mehr als tausend Seiten dickes und 180 Euro teures Werk mit dem gewichtigen Titel „Balkon des Jahrhunderts” vorlegen, droht Überwältigung so sicher wie der nächste Anruf von Forsa. So fein forscht die Rasterfahndung nach Stimmungsumschwüngen in der Haltung zu Arbeit, Politik, Glaubensfragen, Hobbys, Selbst- und Fremdbild, so überraschend sind die Aspekte der Fragen, dass die meisten bis zur Abfrage ihrer Meinung wohl noch gar keine gehabt haben dürften. Immerhin: Aus dem Strom von Tabellen und Kurven ragt Bedeutsames heraus. Dreiviertel der Befragten halten die Zeit des geteilten Deutschland für die beste, aber nur 22 Prozent jene nach 1989, außerdem sind immer mehr Deutsche der Meinung, Nationalgefühl sei wichtig (62 Prozent), aber immer weniger lieben ihr Land.
Andere Erkenntnisse sind weniger staatstragend: Gartenzwerge sind laut Allensbach heute nur noch halb so populär wie 1956, was die empirische Bestätigung für eine lange gespürte, aber diffuse Gartenzwergmüdigkeit liefert. Nur: Was lehrt uns die Vorliebe der Deutschen für gärtnernde Zwerge gegenüber Sänger- oder Reporter-Zwergen? Dass Zwerge schlecht singen? Dass Reporter ein schlechtes Image haben? Noch mehr Fragen, noch mehr Antworten: „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen”, „Alle Vögel sind schon da” und „Hänschen klein” sind die bekanntesten Volkslieder, „Lippe Detmold, eine wunderschöne Stadt” dagegen so gut wie unbekannt. Die Hälfte aller Deutschen will beim Essen satt werden. „Recht und Ordnung” hat für die meisten einen sympathischen Klang.
Muss ich nicht wissen, könnte man nun sagen. Muss man auch nicht fragen. Natürlich nicht. Und doch: Wie man da so sitzt auf dem Balkon des Jahrhunderts und hinabblickt auf Mauerreste, Detmold, Recht und Ordnung, da fühlt man sich wohlig aufgehoben, vertraut, kurz: irgendwie deutsch. Und dann fängt die Brüstung an zu bröckeln.
SONJA ZEKRI
ELISABETH NOELLE-NEUMANN, RENATE KÖCHER: Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1998-2002, Band 11. Verlag K.G. Saur, München 2002. 1065 Seiten, 180 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Auf tausend Seiten sowie rund zweitausend Tabellen und Grafiken präsentiert das Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1998-2002 die wichtigsten Umfrageergebnisse der vergangenen fünf Jahre, berichtet der mit "rab" zeichnende Rezensent in seiner knappen Besprechung. Neben den Umfrageergebnissen enthält der Band auch eine Reihe von Analysen und Rückblicken "in Form von pointierten Textbeiträgen", lobt er. Vor allem Elisabeth Noelle-Neumanns Beitrag aus dem Jahr 1999 über die Ehre hat es ihm angetan. Insgesamt haben die Allensbacher gute Arbeit geleistet, findet der Rezensent. Das Ergebnis würdigt er als "faszinierendes Stimmungs-Nachschlagewerk" über die Bundesrepublik in der Zeit unter Gerhard Schröder.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Es ist ein faszinierendes Stimmungs-Nachschlagewerk über die Bundesrepublik in der Zeit unter Gerhard Schröder entstanden."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 180, 6.8.2002)

"Der unter dem Titel 'Balkon des Jahrhunderts' erschienene Band ist eine Fundgrube und sollte für Politiker zur Pflichtlektüre werden."
(WirtschaftsWoche heute, Düsseldorf, 3.7.2002)

"Dieser Gesamtüberblick über mehr als 50 Jahre deutscher Geschichte aus der Sicht der Demoskopie gehört in jede Bibliothek."
(Bibliothek. Forschung und Praxis, München, Nr. 1-2, 2003)