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Der Zoologe und Wissenschaftsjournalist Richard Conniff deckt verblüffende Parallelen zwischen menschlichem und tierischem Verhalten auf und erklärt sie aus evolutionsbiologischer Sicht. Er zeigt, was man aus der Tierwelt für den Arbeitsalltag lernen kann: wie Hierarchien funktionieren, warum wir großzügig unsere Ressourcen teilen und weshalb brutales Durchsetzen der eigenen Interessen nicht unbedingt der Karriere dient. Ein amüsantes und kurzweiliges Lesevergnügen mit zahlreichen Beispielen aus der Tier- und Arbeitswelt zum Wiedererkennen und Schmunzeln.

Produktbeschreibung
Der Zoologe und Wissenschaftsjournalist Richard Conniff deckt verblüffende Parallelen zwischen menschlichem und tierischem Verhalten auf und erklärt sie aus evolutionsbiologischer Sicht. Er zeigt, was man aus der Tierwelt für den Arbeitsalltag lernen kann: wie Hierarchien funktionieren, warum wir großzügig unsere Ressourcen teilen und weshalb brutales Durchsetzen der eigenen Interessen nicht unbedingt der Karriere dient. Ein amüsantes und kurzweiliges Lesevergnügen mit zahlreichen Beispielen aus der Tier- und Arbeitswelt zum Wiedererkennen und Schmunzeln.
Autorenporträt
Richard Conniff studierte Biologie in Yale und verbrachte längere Zeit mit Tierstudien in Afrika. Der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalist schreibt unter anderem für National Geographic, Atlantic Monthly, Time Magazine und Smithsonian. Er lebt in New York und Connecticut. Auf Deutsch erschien von ihm bisher Magnaten und Primaten – Über das Imponiergehabe der Reichen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.09.2006

Wirtschaftsbuch
Der Affe im Manager
Manager werden gern mit allem möglichen Getier in Verbindung gebracht: Wer sie mag, vergleicht sie mit Delfinen oder Adlern; wer sie ablehnt, führt Haie oder Heuschrecken ins Feld. Der amerikanische Verhaltensforscher Richard Conniff kommt nun mit Primaten daher, um uns die wahren Motive für das Affentheater zu erklären, das sich Büroalltag nennt. Dabei hat er die Biologie auf seiner Seite, denn Mensch und Schimpanse unterscheiden sich tatsächlich nur in etwa 50 Genen.
Conniffs Grundthese lautet: Arbeitnehmer tun gut daran, über die Überlebensstrategien im Tierreich nachzudenken, denn unser Sozialverhalten geht auf dieselben Wurzeln zurück. Zudem ist weder das Leben im Büro so kompliziert, noch das im Tierreich so einfach gestrickt, wie der Mensch sich das gerne einbildet. Die Schlussfolgerung: „Ein evolutionäres und anthropologisches Verständnis des Arbeitsplatzes ist Voraussetzung für das Überleben in einem Konkurrenzkampf, der immer darwinistischere Züge annimmt.”
Charles Darwin entwickelte die Theorie vom Überleben des Stärkeren in einer Natur, in der chronischer Mangel an Nahrung und gleichzeitig Überschuss an Bedrohung herrschen. Wer aber vermutet, dass Conniff aus dieser Theorie schöpft, um den Alphatieren am Kopfende des Konferenztisches die Beißhemmung auszutreiben, liegt falsch. Wohl wahr, wer im Dschungel überleben will, muss über ein gewisses Maß an Ego verfügen. Dennoch ist es unter Umständen einfacher, eigene Bedürfnisse zu befriedigen, wenn das Individuum sich altruistisch verhält: Affen lausen sich stundenlang gegenseitig, Elefantenweibchen hüten den Nachwuchs anderer Herdenmitglieder, Raubtiere teilen die Beute mit dem Rudel. Nur wer gibt, bekommt auch etwas zurück. „Die Natur hat uns geschaffen, um nett zueinander zu sein”, schreibt der Autor. Wer Verbündete hat, kommt sicherer durchs Leben – ob als Löwe oder als Bürohengst.
Was wir am Arbeitsplatz erleben, ist wie ein Tanz der beiden konträren Bedürfnisse des Primaten in uns: Einerseits wollen wir unsere Pfründe sichern und möglichst weit nach oben in der Hierarchie gelangen, andererseits können wir unsere Natur als gesellige Rudelwesen nicht verleugnen und fühlen uns mit Kooperation wohler als mit Konflikt. Viele auf Effizienz gebürstete Konzernstrukturen setzen allerdings nur auf den einsam dominanten Silberrücken und vergessen, dass Hordentiere in der Gruppe gedeihen. Die Jobbeschreibung des modernen Konzernmenschen lautet schließlich: „Springen Sie mit dem Fallschirm vom Hochhausdach, analysieren Sie im Vorbeifliegen, was sich in den einzelnen Etagen tut, und steigern Sie beim Landen die Effizienz aller Ebenen. Unten angekommen, packen Sie bitte Ihren Fallschirm zusammen und suchen sich einen neuen Büroturm!” Das Ergebnis ist bekannt – viele sind unglücklich im Job.
Conniffs Folgerungen aus der Beobachtung von Mensch und Tier sind nicht überraschend. Teams, ja ganze Unternehmen sind erfolgreicher, wenn sie es Mitarbeitern erlauben, sich zu identifizieren und wohlzufühlen. Irgendeinen Anführer braucht jede Horde, aber das sollte einer sein, der sich um das Wohlergehen aller bemüht und nicht nur um seine eigenen Bedürfnisse. Ein lesenswertes Buch, weniger wegen seiner Schlussfolgerungen, denn eigentlich ahnen ja alle, dass es häufig nicht um Produkte oder Projekte geht, wenn es im Unternehmen kracht. Seinen Wert erhält der Text vielmehr durch die verhaltensbiologischen Fakten, aus denen Conniff seine Schlüsse zieht. Wer den Affen in sich nicht begreift, wird es schwerer haben, Mensch zu werden.
Barbara Bierach
Richard Conniff:
Was für ein Affentheater
– Wie tierische Verhaltensmuster unseren Büroalltag bestimmen.
Campus Verlag, Frankfurt 2006, 280 Seiten, 19,90 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Burkhard Müller kann Richard Conniffs Buch "Was für ein Affentheater. Wie tierische Verhaltensmuster unseren Büroalltag bestimmen" nicht wirklich etwas abgewinnen. So plädiert er dafür, dieses Buch "mehr als Indiz für die allgemeine geistige Lage denn als selbständiges Werk" zu verstehen. Die Lektüre selbst scheint ihm im Grunde gar nicht erforderlich. Schließlich spricht der Titel seines Erachtens für sich und enthält im übrigen die wesentliche Informationen. Trotzdem kommt er seiner Rezensentenpflicht nach und findet neben einigen "mäßig unterhaltsamen" Berichten aus amerikanischen Chefetagen doch recht zweifelhafte Rückschlüsse von Affen-Beobachtungen auf menschliches Sozialverhalten im Büro.

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